Mobilität
Mit unseren intelligenten Verkehrsplanungs- und Transportkonzepten werden urbane und ländliche Räume lebenswerter und attraktiver. Gemeinsam mit Partnern aus der Metropolregion München oder in weltweiten Kooperationen arbeiten wir an einer nachhaltigen Mobilität.
Menschen und Güter an Zielorte zu bringen, den eigenen Radius zu erweitern und sichere Transportsysteme bereitzustellen, sind nur einige Teilaspekte, die Mobilität berühren. Unsere Universität hat schon früh auf nachhaltige Konzepte gesetzt und im Bereich der Elektromobilitätsforschung in den vergangenen Jahren eine Pionierrolle eingenommen. Forschende und Studierende erarbeiten fächerübergreifend neue Modelle für eine digital vernetzte, nachhaltige Mobilität. Dabei kooperieren wir auch mit namhaften Industriepartnern im Mobilitätsektor und unterstützen Gründerinnen und Gründer dabei, ihre Ideen in erfolgreiche Start-ups zu verwandeln.
TUM.Mobility
Nachhaltige Mobilität und intelligente Verkehrs- und Transportsysteme sind ein wichtiger Teil unseres Zukunftskonzepts TUM Agenda 2030. Die Metropolregion München bietet hier gute Voraussetzungen für ein regional verankertes Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk. Wir bündeln unsere Kompetenzen deshalb in der Forschungsplattform „TUM.Mobility“, in der zahlreiche Professuren fachübergreifend an der Mobilität der Zukunft arbeiten.
Themenschwerpunkte
Mobilitätsverhalten und Systemanalyse: Individuelle Bedürfnisse mit öffentlich getragenen Stadt- und Verkehrssystemen zu vereinen, ist zentral für eine nachhaltige urbane Mobilität. Im Innovationsprogramm EIT Urban Mobility schaffen wir lebenswerte städtische Räume und bilden mit über 50 europäischen Partnern die Grundlage für Bildung, Forschung und unternehmerische Umsetzung.
Zu den Forschungsfeldern gehören unter anderem innovative Mobilitätsservices wie zum Beispiel Scooter-Sharing als Ergänzung des öffentlichen Verkehrs, die Entwicklung von Mobility Hubs, ein dynamisches Mobility Pricing für alle Mobilitätsformen und die Neugestaltung von Straßenräumen für den Fuß- und Radverkehr.
Elektromobilität und alternative Kraftstoffe: Klimawandel, zunehmende Luftverschmutzung und steigende Lärmemissionen – die Mobilität der Zukunft basiert auf alternativen Kraftstoffen und Elektromobilität. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentriert sich unsere Forschung auf die Frage, wie alternative Energieträger und Antriebsformen so optimiert werden können, dass sie fossile Kraftstoffe vollständig ersetzen und bestmöglich in die Gesellschaft integrierbar sind.
Dabei ist die Kooperation aller Fachbereiche erforderlich, beginnend bei der Optimierung der Batteriezelle, Brennstoffzelle und biologischer oder synthetischer Kraftstoffe bis hin zur intelligenten Integration alternativer Energieträger wie zum Beispiel Wasserstoff über alle Mobilitätsformen hinweg.
Künstliche Intelligenz und Mensch-Maschine-Interaktion: KI kann perspektivisch den Betrieb von autonomen Mobilitätssystemen ermöglichen. Wir begleiten diese Transformation ganzheitlich und berücksichtigen systemische, operative und fahrzeugtechnische Blickwinkel ebenso wie Auswirkungen auf die Nutzerakzeptanz.
Dabei arbeiten wir auch an der Entwicklung, Modellierung, Simulation und Analyse von autonomen Flotten, insbesondere im Kontext des Ansatzes Mobility-as-a-Service, in dem verschiedene Mobilitätsdienste wie öffentlicher Nahverkehr, Car-Sharing und Taxi-Fahrdienste miteinander verbunden werden. Die neue Rollenverteilung zwischen Mensch und Fahrzeug spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, auf deren Basis wir innovative Mensch-Maschine-Interfaces gestalten.
Infrastruktur und Betrieb: Ein integriertes Mobilitätssystem nutzt vorhandene Infrastruktur und entwickelt bestehende Systeme, zum Beispiel den Schienenverkehr, weiter. Dabei entstehen neue Mobilitätsangebote wie Car-Sharing, e-Scooter oder zukünftig auch autonome Flugsysteme. Unsere Forschung konzentriert sich auf Mobilitätsbedürfnisse und die strukturelle Integration neuer Ansätze, aber auch die Vernetzung mit vorhandener Infrastruktur.
Über die Optimierung der bestehenden Verkehrssysteme hinaus entstehen technisch völlig neue Möglichkeiten wie automatisierte Drohnen für den Personenverkehr und die Logistik oder neue Verkehrssysteme wie etwa der Hyperloop – ein Hochgeschwindigkeitszug, der sich mit nahezu Schallgeschwindigkeit durch eine Röhre bewegt. Auch diese neuen Systeme planen und entwickeln wir strategisch.
Standortentwicklung – Vernetzung und Gestaltung von Mobilitätsräumen: Die Standortentwicklung beschäftigt sich mit der Ausprägung, Entwicklung und Transformation von urbanen Räumen. Untersuchungen in diesem Bereich verbinden bewusst verschiedene strukturelle Elemente miteinander: bebauten und unbebauten Raum, unterschiedliche Maßstabsebenen, administrative Territorien und Kompetenzen, urbane polyzentrische Stadträume und ländlich geprägte Kulturlandschaften.
Die Wechselwirkung dieser Ebenen wird in einem abgegrenzten Raumzuschnitt untersucht. Hieraus gewonnene Ableitungen spielen für die Entwicklung von Verkehrssystemen eine zentrale Rolle.
Verkehrsmodellierung und Simulation: Verkehrsmodelle werden genutzt, um das Verhalten von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern abzubilden. Insbesondere dienen diese Modelle dazu, die Auswirkungen von Maßnahmen abzuschätzen, bevor sie in die Realität umgesetzt werden. Getestet werden dabei etwa Infrastrukturinvestitionen oder betriebliche Optimierungen, Trends im Mobilitätsverhalten, die Veränderung von Energiekosten oder der Ausbruch einer Infektionskrankheit.
An der TUM werden vielfältige Modelle entwickelt und angewandt. Der Maßstab der entwickelten Modelle reicht dabei von kleinräumigen Fußverkehrssimulationen über Simulationen des urbanen Verkehrssystems bis hin zu internationalen Modellen, die Verkehrsströme zwischen Regionen abbilden.
Governance und Partizipation: Mobilitätsinnovationen sind gleichermaßen für Politik und Gesellschaft relevant – denn sie bestimmen, wo wir wohnen und arbeiten, wie wir zusammenleben und wer in der Gesellschaft woran teilhaben kann. Mit unserem einzigartigen Schwerpunkt der technikorientierten Sozialwissenschaften sind wir in der Lage, Mobilität systematisch als sozio-technisches Phänomen zu erforschen und zu gestalten.
Unsere Schools verfügen über verschiedene methodische Kompetenzen der inter- und transdisziplinären Forschung und eine breite Expertise zu verschiedensten Themen: partizipative und ko-kreative Innovationsprozesse, gesellschaftliche Transformationsprozesse, vergleichende Studien zu Mobilitätssystemen und viele mehr.
Geschäftsmodelle und Entrepreneurship: Technologieunternehmen und Start-ups bieten Mobilität als Dienstleistung an (Mobility-as-a-Service), der Börsenwert innovativer Elektrofahrzeughersteller liegt teilweise höher als der Wert etablierter Autohersteller. Gleichzeitig haben Digitalisierung und höheres Nachhaltigkeitsbewusstsein Einfluss auf das Konsumverhalten der Menschen. Unsere interdisziplinäre Forschung und die Gründungsaktivitäten der UnternehmerTUM reagieren auf diesen tiefgreifenden wirtschaftlichen Umbruch.
Wir widmen uns Fragen des Markt- und Plattformdesigns, der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bewertung von Mobilitätsoptionen, der Finanzierung, der Planung und Steuerung von Mobilitätsnetzen mittels KI sowie dem Nutzerverhalten und bieten Entrepreneurship-Trainings für junge Gründerinnen und Gründer.