Archiv: Geförderte Projekte seit 2019
Ideenwettbewerb „Studienbezogene Verstärkung der Exzellenzstrategie“
Mit dem Ideenwettbewerb „Studienbezogene Verstärkung der Exzellenzstrategie“ fördert die TUM seit 2019 Initiativen im Bereich Studium und Lehre, die darauf abzielen, den Einsatz digitaler Formen des Lehrens, Lernens und Prüfens an der TUM voranzutreiben sowie innovative transdisziplinäre Lehrformate zu entwickeln.
Wettbewerb 2025/2026
Die Ausschreibung des Ideenwettbewerbs „Studienbezogene Verstärkung der Exzellenzstrategie“ 2025/26 zielte auf die Förderung von neuen Initiativen, neuen Formate, neuen Inhalten und neuen Strukturen im Bereich von Lehren, Lernen und Prüfen zur Weiterentwicklung der Lehre an der TUM.
Folgende Projekte werden gefördert:
TUM School of Management: Prof. Dr. Isabell Welpe
Das Quantum Entrepreneurship Laboratory, ein etablierter Kurs, der in Zusammenarbeit mit der TUM School of Management, dem TUM Department Physik und den TUM Venture Labs angeboten wird, hat in den vergangenen Semestern zahlreiche bahnbrechende unternehmerische Initiativen von Studierenden ermöglicht. Allerdings war die geringe Teilnahme von Management-Studierenden ein wiederkehrendes Problem, da die vorgeschlagenen Geschäftsideen mangelnde wirtschaftliche Erfolgsaussichten aufwiesen. Darüber hinaus zeigte sich deutlich, dass interdisziplinäre Teams bessere Ergebnisse in den finalen Präsentationen lieferten als Teams ohne Management-Studierende. Um diese Lücke zu schließen, wurde das Projekt „Startup Insights: Unlocking Quantum Potential“ ins Leben gerufen: ein 3-ECTS-Kurs, der 30 ausgewählten Management-Studierenden eine unternehmerische Denkweise vermitteln, mit grundlegenden Kenntnissen über Quantentechnologien ausstatten und ihr Verständnis für deren Anwendungen in verschiedenen Branchen verbessern soll. So können mehr qualifizierte Management-Studierende für das Quantum Entrepreneurship Laboratory gewonnen werden und langfristig sowohl die Qualität als auch die wirtschaftliche Relevanz der entwickelten Ideen gesteigert werden.
TUM School of Computation, Information and Technology: Prof. Dr. Christoph Knochenhauer
Machine-Learning-Methoden erhalten zunehmend Einzug in die moderne Finanz- und Versicherungswelt. Um das große Innovationspotenzial ausschöpfen zu können, werden hochqualifizierte Experten an diesem Schnittpunkt der Finanz- und Versicherungswissenschaften, Informatik, Mathematik und Statistik benötigt. Eine zentrale Anforderung ist insbesondere, diese hochmodernen Verfahren in konkreten Anwendungsfällen zu implementieren und weiterzuentwickeln sowie die Grenzen der Anwendbarkeit dieser Verfahren zu erkennen bzw. zu analysieren. In der Lehre ergeben sich dadurch spannende Herausforderungen, um Studierende optimal auf diese neuen Entwicklungen vorzubereiten und sie zu ermächtigen, Teil der Machine-Learning-Transformation zu werden. In Form des Machine Learning Lab for Finance and Insurance erwerben Studierende wichtige Kompetenzen in diesem höchst interdisziplinären und hochmodernen Lehrgebiet. Konkret wird die Entwicklung eines neuen Lehr- und Prüfungsformats angestrebt. Studierende lernen zunächst die theoretischen Grundlagen für aktuelle Machine-Learning-Verfahren in den Finanz- und Versicherungswissenschaften in Form von frei kombinierbaren Lerneinheiten kennen und implementieren, analysieren und präsentieren diese anschließend anhand von Fallstudien in Gruppenarbeit.
ProLehre Medien und Didaktik: Ellen Merkert-Taraba
Im Rahmen des Projekts werden Unterstützungsangebote für internationale und neurodivergente Studierende entwickelt, um deren Lernkompetenzen nachhaltig zu fördern. Dabei wird auf eine systematische Evaluation und Erweiterung bestehender Materialien sowie die Entwicklung neuer Formate gesetzt. Bestehenden Angebote werden aus internationaler Perspektive analysiert und Strategien entwickelt, um die internationale Studierende effektiver zu adressieren. Zusätzlich soll das bisherige Angebot durch gezielte englischsprachige Beratungen, Workshops und Onlinematerialien erweitert werden. Mithilfe von Workshops sollen Hochschulberater:innen, Lehrende und Studienberater:innen für die besonderen Bedürfnisse neurodivergenter Studierender sensibilisiert werden.
Dieses Vorhaben wird durch die Expertise einer internationalen Lernberaterin bereichert. Ihre Erfahrungen in der Beratung internationaler und neurodivergenter Studierender fließen direkt in die Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen ein.
TUM School of Life Sciences: PD Dr. Jürgen Stolz
Im Wintersemester 2024/25 ging das interdisziplinäre Social-Media-Projekt „Der Verdauungskanal“ an den Start. Studierende verschiedener Fachrichtungen, darunter Ernährungswissenschaft und Medizin, betreiben einen Instagram-Kanal mit dem Ziel, wissenschaftlich fundierte Ernährungsinformationen auf unterhaltsame Weise einem jungen Publikum näherzubringen. Das Projekt setzt ein Zeichen gegen die Verbreitung unzuverlässiger Inhalte durch nicht-wissenschaftlich qualifizierte Personen auf Social Media. In Teamarbeit entwickeln die Studierenden Beiträge, die sorgfältig wissenschaftlich geprüft werden, um die Deutungshoheit über Ernährungsthemen zurück zur Wissenschaft zu bringen. Gleichzeitig erwerben die Studierenden wertvolle Fähigkeiten: von wissenschaftlicher Kommunikation und technischem Know-how bis hin zu beruflichen Kompetenzen. Darüber hinaus dient der Kanal als Plattform, um den Studiengang Life Sciences Ernährungswissenschaft bekannt zu machen. Eine erfolgreiche Durchführung könnte das Projekt zu einem richtungsweisenden Modell für weitere Studiengänge machen.
TUM School of Computation, Information and Technology: Daniel Dyrda, Sven Liedtke, Prof. David Plecher
Das Projekt „Immersive Storytelling: Games“ ist eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) und der Technischen Universität München (TUM). Ziel des Projekts ist es, Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenzubringen, um durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit innovative Videospiel-Prototypen zu entwickeln. Im Rahmen des praxisnahen Kurses, der 2025 und 2026 stattfindet, werden die Teilnehmenden in Teams aufgeteilt und durchlaufen drei zentrale Phasen: einen Blockkurs zur Konzeptentwicklung, eine dreimonatige Projektphase und begleitende Themenwochen. Der Blockkurs vermittelt in 2,5 Wochen die Grundlagen des Narrative- und Game-Designs und bietet Raum, erste Spielkonzepte zu entwickeln. In der anschließenden Projektphase arbeiten die Studierenden intensiv an der Umsetzung ihrer Prototypen, unterstützt von erfahrenen Mentor:innen. Die begleitenden Themenwochen bieten regelmäßige Checkpoints und Networking-Veranstaltungen und schaffen Verbindung und Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das zweijährige Projekt startet jeweils im März 2025 und 2026 mit neuen Teilnehmenden. Eine Besonderheit des Formats ist, dass Studierende ab dem 4. Semester im Rahmen eines Bachelor-Moduls oder als Masterstudierende am Praktikum teilnehmen können. Dadurch ist es möglich, die Arbeit an Projekten aus der vorherigen Runde wieder aufzunehmen und weiterzuentwickeln.
TUM School of Engineering and Design, TUM School of Life Sciences: Prof. Dr. Ferdinand Ludwig (ED), Prof. Dr. Pierluigi D'Acunto (ED), Prof. Dr. Thomas Rötzer (LS)
Unter dem Titel „Design, Build, Grow!“ finden seit 2020 regelmäßig Semesterprojekte (Studios) und Seminare an der Professur für Green Technologies in Landscape Architecture statt. Diese verfolgen das Ziel, dass Studierende gemeinsam ein baubotanisches Bauwerk entwerfen und realisieren. Die Baubotanik ist eine besonders nachhaltige Bauweise, bei der Bäume zum integralen Bestandteil einer architektonischen Konstruktion werden. Die Lehrveranstaltungen eröffnen zahlreiche Potenziale für innovative, problembasierte Lehransätze, die moderne Technologien in Engineering und Design mit einem ganzheitlichen ökologischen Ansatz verbinden. Das Projekt zielt darauf ab die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, neue Forschungsergebnisse in die Lehre einzubinden und Lehrformate zu schaffen, die einen kontinuierlichen, generationenübergreifenden Erkenntnisprozess darstellen.
TUM School of Computation, Information and Technology: Dr. Florian Lindemann
Das Ziel des Projekts ist der Aufbau einer E-Learning-Plattform für die Mathematik-Ausbildung an der TUM, die Studierenden aus verschiedenen Studiengängen offensteht. Auf dieser Plattform sollen die Studierenden die Möglichkeit haben, eigenständig elektronische Aufgaben zu den Inhalten der grundlegenden Mathematik-Veranstaltungen ihres Studiengangs zu bearbeiten. Die Aufgaben werden in Zusammenarbeit mit den Dozierenden und Übungsleitungen erstellt und zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: Freitext-Eingabe von Formeln und Ergebnissen, automatische Korrektur mithilfe des Tools STACK auf Basis eines Computeralgebrapakets, Randomisierung der Aufgaben durch einen Zufallsgenerator, sofortiges Feedback inklusive einer ausführlichen Musterlösung sowie individualisiertes Feedback, das den Input der Studierenden berücksichtigt.
Dank einer kürzlich etablierten Kooperation mit weiteren Hochschulen (u.a. ETH Zürich, TU Berlin, FAU Erlangen-Nürnberg) kann auf einen umfangreichen Aufgabenpool anderer Universitäten zurückgegriffen werden, der an die spezifischen Bedürfnisse der TUM angepasst und erweitert wird. Da das Department Mathematik die Mathematik-Ausbildung in nahezu allen Schools der TUM durchführt, wird erwartet, dass die Plattform einen signifikanten Einfluss auf eine Vielzahl an Studierenden verschiedener Studiengänge hat.
TUM School of Engineering and Design: Prof. Dr. Klaus Bengler
Hybrid Learning, auch als „Blended Learning“ bezeichnet, ist eine Kombination aus Online- und Präsenzunterricht und birgt enormes Potenzial für die Lehre. Der Ansatz stellt jedoch auch einzigartige Herausforderungen dar, insbesondere für Studierende, die sich isoliert fühlen oder Schwierigkeiten haben, sich an die unterschiedlichen Dynamiken im Vergleich zur traditionellen Lehrform anzupassen. In Zusammenarbeit mit studentischen Projekten am Lehrstuhl für Ergonomie wurde ein innovativer Prototyp entwickelt, um studentische Projektarbeit im Hybrid-Learning-Umfeld zu unterstützen. Dieses von Blended-Learning-Konzepten inspirierte Tool integriert eine Persönlichkeitsbeurteilung auf der Grundlage des Big-Five-Modells, um die Selbstwahrnehmung der Studierenden und die Entwicklung von Teamfähigkeiten zu fördern (Costa & McCrae, 1992; Borkenau & Ostendorf, 2008). Auf diese Weise wird nicht nur das gemeinsame Lernen gefördert, sondern auch das weiter gefasste Ziel unterstützt, effektiv zu einem hybriden Bildungsmodell überzugehen, das mit einem ganzheitlichen Bildungsauftrag in Einklang steht.
Derzeit berücksichtigt diese Plattform hauptsächlich die Perspektive der Studierenden als Hauptakteure. Die Rolle von Dozierenden und Lehrkräften ist jedoch ebenso wichtig. Im Rahmen des Projekts soll die Plattform weiterentwickelt werden und dabei die Bedürfnisse aller universitären Akteure berücksichtigen, um sie vollständig in den akademischen Alltag der TUM zu integrieren. Dieser umfassende Ansatz wird sicherstellen, dass sowohl Studierende als auch Lehrende in der Lage sind, sich erfolgreich in der sich wandelnden Landschaft des Hybrid-Learnings zurechtzufinden.
TUM School of Social Sciences and Technology: Prof. Dr. Jürgen Pfeffer
Das bestehende Lehrangebot im Bereich Ethik ist an der TUM ausgelastet und Lehrveranstaltungen sind nur begrenzt skalierbar. Gleichzeitig wächst der Bedarf aufgrund der TUM-weiten Umstellung der Lehrpläne rasant. Das Projekt ETHICS4ALL bietet hier eine Lösung: Ein interaktives Online-Lehrangebot ermöglicht die nötige Skalierbarkeit, um künftig Einführungsveranstaltungen in Ethik für eine Vielzahl an MINT-Studierenden anbieten zu können. Zugleich wird der Druck auf das bestehende Lehrangebot verringert. Lehrende werden künftig die Möglichkeit haben, die Qualität ihrer Veranstaltungen zu steigern, indem sie das 3 ECTS-Modul als Zugangsvoraussetzung verlangen. Mit einer einheitlichen Ethik-Basisausbildung wird zudem eine TUM-weite, hohe Qualität in der Lehre garantiert.
TUM School of Medicine and Health: Prof. Dr. Filip Mess, Johanna Schmickler
Im Rahmen des Projekts wird ein zielgruppenspezifischer Onlinekurs als Selbstlernangebot für die Lernplattform Moodle entwickelt, pilotiert und implementiert, um die Schlafgesundheit von TUM-Studierenden zu fördern. Die Inhalte werden in Form von interaktiven Modulen, Praxistipps, Audio-, und Videobeiträgen zusammen mit einem Team aus Studierenden partizipativ kreiert. Die Einbindung der Studierenden in den Entwicklungsprozess ermöglicht die Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe und erhöht so die Akzeptanz des Angebots. Das übergeordnete Ziel des Onlinekurses ist es, die schlafbezogene Gesundheitskompetenz der Teilnehmenden zu stärken und Studierende zu befähigen, ihr persönliches Schlafverhalten zu optimieren. Der Onlinekurs ist an das Teilprojekt „Schlaf und Erholung“ des studentischen Gesundheitsmanagements der TUM angegliedert und steht Studierenden aller Fachrichtungen zur Verfügung. Die Kurssprache ist Englisch und in der Entwicklung von Materialien wird auf Barrierefreiheit geachtet. Die Entwicklungs- und Pilotierungsphase wird zudem didaktisch von TUM ProLehre begleitet.
TUM Sprachenzentrum: Katharina Lechle, Jutta Schlüter, Claudia Hanke, Elisabeth Thiessen, Christine Reulein
Ziel des Projekts, ist der Aufbau eines Begleitprogramms als Ergänzung zu bestehenden Deutschkursen, welches internationalen Studierenden ermöglicht, ihre wachsenden Deutschkenntnisse praktisch und authentisch anzuwenden. Im Rahmen von ergänzenden Peer-to-Peer-Treffen werden internationale TUM-Studierende mit Studierenden, die in Deutschland aufgewachsen oder sehr gut integriert sind, zusammengebracht. So können die Deutsch-Lernenden neues Wissen anwenden. Alle beteiligten Studierenden lernen im interkulturellen Umfeld zu agieren und so eine Grundlage für persönliche Netzwerke legen. Diese als „Tutorien“ bezeichneten Peer-to-Peer-Treffen fördern die Idee einer „Präsenzuni”. Internationale TUM-Studierende erfahren Gemeinschaft und Möglichkeiten zur sprachlichen und persönlichen Integration und können sich bestens auf die deutschsprachige Arbeitswelt vorbereiten.
TUM School of Medicine and Health: Michael Gammel
Das Projekt zielt darauf ab, die medizinische Lehre an der TUM School of Medicine and Health durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) auf ein neues Niveau zu heben. Auf Grundlage bewährter E-Learning-Formate und des erfolgreichen Konzepts der Universitätsklinik Juntendo in Tokio werden in enger Zusammenarbeit mit ebendieser japanischen Universität immersive 360-Grad-Videos erstellt, die von den Studierenden der TUM mit VR-Brillen genutzt werden können. Die Videos ermöglichen es den Lernenden, realistische klinische Situationen und komplexe Prozeduren aus der Ich-Perspektive zu erleben, wodurch ein praxisnaher und intensiver Lernprozess ermöglicht wird. Durch die Immersion in eine virtuelle Umgebung wird eine tiefere Lernerfahrung geschaffen, bei der sich die Studierenden vollständig in das klinische Geschehen einbringen und die Lerninhalte in einem realitätsnahen Kontext verarbeiten können. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, schwierige und auch seltene klinische Fälle zu simulieren und diese in einer sicheren Umgebung mehrfach durchzuspielen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lehrvideos erlaubt VR den Studierenden, ihren Fokus aktiv auf verschiedene Aspekte der klinischen Szenarien zu legen, wodurch die bewusste Wahrnehmung der Umgebung und die Entwicklung klinischer Fähigkeiten nachhaltig gestärkt werden.
TUM School of Medicine and Health: Dr. Jana Fritsche, Karina Korecky, Philipp Rauh
Angeregt durch den Bericht „Lancet Commission on Medicine, Nazism, and the Holocaust“ von 2023, verfolgt das Projekt das Ziel, erstmals ein Konzept der History-informed Professional Identity Formation (PIF) für akademische Medizin- und Gesundheitsberufe zu entwickeln. Dies soll in Form von Lehrinhalten und -formaten geschehen. Durch eine selbstreflexive Auseinandersetzung mit den historischen Pfadabhängigkeiten und Entstehungsbedingungen moralischer Prinzipien im medizinischen Handeln soll ein tiefgehendes Verständnis für deren Fragilität geschaffen werden – und damit eine nachhaltige Grundlage für verantwortungsbewusste und kritische Haltungen in der Medizin. Ein solcher Ansatz ist bislang (inter-)national kaum etabliert. Das TUM Medical Education Center und das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der TUM möchten in enger Zusammenarbeit mit Studierenden durch aktive Teilnahme an einem Workshop und einer Summer School Ideen entwickeln und innovative Lehrformate gestalten. In diesem Prozess, der durch Vorträge, Diskussionen und Exkursionen begleitet wird, soll erarbeitet werden, wie das Konzept History-informed Professional Identity Formation nachhaltig verankert und gefördert werden kann.
TUM School of Medicine and Health: Prof. Dr. David Daniel Ebert, Anna Pyttlik
Mit dem Projekt soll ein nachhaltiges, internetbasiertes Blended-Care-Angebot entwickelt und evaluiert werden, das TUM-Studierenden dabei unterstützt, Stressbewältigungskompetenzen zu erwerben. Es soll ein zusätzliches, flexibles, kapazitätsschonendes Stressmanagement-Angebot geschaffen werden. Die internetbasierte Ausrichtung ermöglicht es zudem, dass auch Studierende teilnehmen können, die Präsenzangebote nicht wahrnehmen können (z. B. aufgrund sozialer Ängste oder zeitlicher Einschränkungen). Das Projekt baut auf den umfangreichen Erfahrungen des TUM Center for Study and Teaching (CST) sowie auf der Expertise im Bereich internetbasierter Mental-Health-Anwendungen an der Professur für Psychology & Digital Mental Health Care auf. Ergänzend zur internetbasierten Selbsthilfe über die Lernplattform Moodle sind zwei Face-to-Face-Gruppensitzungen via Zoom geplant, die in Kooperation mit Berater:innen des TUM CST (vorrangig Dr. Mirjam Uchronski) durchgeführt werden.
TUM School of Medicine and Health: Dr. Patricia C. Da Rosa, Prof. Dr. Matthias Richter
Das Projekt hat das Ziel, einen Kurs anzubieten, der Studierende dabei unterstützt, ihre wissenschaftlichen, kritischen und analytischen Fähigkeiten zu stärken, um Fehlinformationen besser erkennen, analysieren und bekämpfen zu können. Der Kurs kombiniert interdisziplinäre Vorlesungen mit praxisnahen, problemorientierten Aktivitäten und setzt auf innovative Lehrmethoden. Ein Schwerpunkt liegt darauf, Studierende in verschiedenen Bereichen zu befähigen, neue Ansätze zur Bekämpfung von Desinformation zu entwickeln. Sie werden praktische Hilfsmittel wie Toolkits, Podcasts und Inhalte für soziale Medien erstellen, um ihr Wissen zu vertiefen und sie zu befähigen, wirksam gegen Fehlinformationen vorzugehen. Diese Kompetenzen sind sowohl für den akademischen Erfolg als auch für die spätere Berufspraxis unverzichtbar und tragen zur Stärkung der globalen akademischen Gemeinschaft bei. Der Kurs richtet sich an Studierende aller Fakultäten der TUM und wird ab 2025 jedes Sommersemester über 9 Wochen angeboten.
TUM School of Medicine and Health, TUM Center for Culture and Arts: Tina Schwender, Prof. Felix Mayer
Im Sommer 2025 findet erneut das Kunstareal-Fest statt, zu dessen Akteuren auch die TUM-Familie zählt. Das Anliegen und Ziel des Projekts ist es, den Tanz als Teil kultureller und ästhetischer Bildung in seiner Vielfalt der TUM-Community und den Besuchenden des Kunstareal-Festes zugänglich und erfahrbar zu machen. Dabei sollen schon etablierte Angebote an der TUM sichtbar gemacht als auch eigens für „TUM tanzt!“ konzipierte Projektformate ins Leben gerufen werden.
Eines dieser Formate ist das Community Dance Projekt, bei dem Studierende im Rahmen einer Blockveranstaltung vom 23. bis 27. Juli Tanz als Kunst- und Kulturgut erleben und gestalten. Während der Projektwoche erarbeiten die Projektteilnehmenden unter Anleitung zweier Dozentinnen/Tanzkünstlerinnen ein professionelles, künstlerisches Tanzstück, welches sich thematisch auf eine Ausstellung in der Pinakothek der Moderne (PdM) bezieht und dort im Rahmen des Kunstarealfestes aufgeführt werden soll. Das Gesamtvorhaben wird in Kooperation zwischen der Betriebseinheit Angewandte Sportwissenschaft des Departments for Health and Sport Sciences und dem TUM Center for Culture and Arts umgesetzt.
TUM School of Engineering and Design und TUM Gender Equality Office: Dr.-Ing. Ann-Kathrin Goldbach, Dipl.-Ing. Michaela Wenzel
Das Ziel der EuroTeQ Collider Challenge „Liveable Campus“ soll Studierende über die Grenzen der Schools hinweg in Projektteams zusammenbringen und Diversität und Nachhaltigkeit zusammendenken getreut dem EuroTeQ Collider Thema „enhance connections for sustainable futures“. Im Sommersemester 2025 startet der erste Collider, der in drei Phasen gegliedert ist. In der Input-Phase geben Impulsvorträge Einblicke in verschiedene Dimensionen von Diversität und Nachhaltigkeit. In der Challenge-Phase durchlaufen Studierende einen Design Thinking Workshop, der sie kreativ an die Ideenfindung und Projektentwicklung heranführt. Hier entstehen konkrete Projektaufgaben, die im Team weiterverfolgt werden. In der Abschlussphase werden die entwickelten Projekte vor einer Jury präsentiert, mit der Möglichkeit einer Ausstellung und weiteren Austauschmöglichkeiten.
TUM School of Engineering and Design: Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner
Im Rahmen der connecTUM-Initiative ist für den Bachelorstudiengang Maschinenwesen in den letzten Jahren ein gesamtheitliches Lehrkonzept entstanden, an dem mittlerweile etwa zehn Lehrveranstaltungen beteiligt sind. Dafür wurde eine semesterübergreifende Informationsplattform umgesetzt, die die Studierenden über ihr gesamtes Studium begleitet und ihnen aktuellen Vorlesungsunterlagen der beteiligten Lehrveranstaltungen aus dem Grundstudium zur Verfügung stellt.
Das Folgeprojekt hat zum Ziel, einen Chatbot in ebendiese Plattform zu integrieren. Dieser soll auf die aktuellen Lehrinhalte zurückgreifen und passend zur Fragestellung der Studierenden relevante Stellen in Skripten und anderen Vorlesungsunterlagen auswählen. Dabei sollen die verschiedenen Disziplinen gesamtheitlich betrachtet und gegenseitige Abhängigkeiten berücksichtigt werden. So können Studierende schneller und gezielter auf das umfangreiche Lehrmaterial zugreifen und interdisziplinäre Fragestellungen effizient lösen.
TUM School of Engineering and Design, TUM School of Social Sciences and Technology: Prof. Dr.-lng. Gebhard Wulfhorst, Yihan Xu, Prof. Dr.-lng. Markus Lienkamp, Prof. Dr. Sebastian Pfotenhauer
euMOVE ist ein interdisziplinärer, internationaler Projektkurs, der 12 Studierenden aus verschiedenen Fachrichtungen die Möglichkeit bietet, nachhaltige Mobilitätsinnovationen in Europa zu erforschen und Lösungen für spezifische Herausforderungen in München zu entwickeln. Dies geschieht durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine Exkursion in eine europäische Metropolregion, um innovative Ansätze kennenzulernen. Mobilität wird dabei als ein ,,wicked problem" verstanden, also als technisch-gesellschaftliche Herausforderung, die mit weiteren Problemfeldern verschränkt ist und deshalb im jeweiligen Kontext und aus einer prozessualen Perspektive betrachtet werden muss. Der Kurs steht Studierenden aus verschiedenen Schools offen, die sich für Mobilität in Metropolregionen interessieren.
Während des Sommersemesters 2025 und 2026 arbeiten die Studierenden in drei interdisziplinären Gruppen, die von den Lehrstühlen für Innovationsforschung, Fahrzeugtechnik sowie Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung betreut werden. Jede Gruppe beschäftigt sich intensiv mit einem von drei vorgegebenen mobilitätsbezogenen Themen, wie zum Beispiel Pendeln aus suburbanen Regionen, Fahrradverkehr in der Stadt oder der Verteilung des öffentlichen Raums. Im Laufe des Semesters durchlaufen die Gruppen einen Designprozess, der von der Hans-Sauer-Stiftung als externem Kooperationspartner moderiert wird. Aufgrund der thematischen Relevanz ist der Kurs eng mit dem Münchener Zukunftscluster MCube (Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen) verbunden.
TUM Think Tank: Niklas Wais
Das Lehrprojekt zielt darauf ab, die Fachbereiche Informatik und Recht in einem zentralen Massive Open Online Course (MOOC) zu vereinen. Aktuelle Forschungsergebnisse aus beiden Disziplinen werden in die Lehre integriert und frei zugänglich gemacht. Zukunftsthemen wie das Recht der Künstlichen Intelligenz (Perspektive des Rechts auf die Technik) und der Einsatz von KI in Justiz und Verwaltung (Perspektive der Technik auf das Recht) werden für Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen verständlich aufbereitet. Dies geschieht durch qualitativ hochwertige Videoelemente und interaktive Wissensüberprüfungen.
TUM School of Computation, Information and Technology: Prof. Dr.-Ing Georg Carle, Filip Rezabek
Das Projekt zielt darauf ab, Studierenden eine praxisorientierte, umfassende Ausbildung in Cybersicherheit zu bieten, indem reale Infrastrukturszenarien nachgebildet werden. Das Cyber Security Polygon ist eine emulierte Umgebung, die es den Studierenden ermöglicht, theoretisches Wissen anzuwenden, in interdisziplinären Teams zu arbeiten und die praktischen Bedürfnisse der Industrie zu adressieren. Es dient als Plattform, auf der akademische und industrielle Partner zusammenarbeiten können, um vielfältige Cybersicherheitsszenarien zu erstellen. Durch die Integration des Polygons in ein spezielles Labor und das Format der Projektwoche soll interdisziplinäres Lernen gefördert werden und Themen wie Risikomanagement, Netzwerkprotokolle sowie On-Premise- und Cloud-Deployments abgebildet werden.
TUM School of Computation, Information and Technology: Prof. Jens Grossklags, Dr. Mo Chen
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie Informatikkurse für Studierende der Fakultät für Management sowie für die Bachelor-/Masterstudiengänge Management & Technology effektiver gestaltet werden können. Im Sinne einer Fallstudie wird der Kurs „Information Management for Digital Business Models (IM4DB)“ neugestaltet. Ein zentrales Ziel ist es, technische Konzepte mit den Bedürfnissen und Hintergründen einer vielfältigen Studierendengruppe im Bereich Management in Einklang zu bringen. Das Projekt zielt darauf ab, eine maßgeschneiderte und effektive Lernerfahrung zu entwickeln, indem es Perspektiven von Studierenden und Dozenten durch gezielte Forschung und Beteiligung einbezieht. Zudem wird eine Überprüfung der bestehenden Kurse durchgeführt, um das Curriculum zu verbessern und eine relevante, anspruchsvolle Ausbildung sicherzustellen.
TUM School of Engineering and Design, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: Prof. Dr.-Ing. Markus Disse, Dr.-Ing. Johannes Mitterer, Florian Ebertseder
Seit 2014 bietet der Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement ein Wahlmodul im Bachelorstudium Umweltingenieurwesen an, bei dem Studierende in einem einwöchigen Blockkurs in Niederbayern geländebasierte Mess- und Analysemethoden erlernen. Dabei untersuchen sie Themen wie Bodenwasserhaushalt, Erosion und Abfluss, um die Interaktionen zwischen Wasser und Boden sowie die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Nutzung zu verstehen. Neben der praktischen Arbeit entwickeln sie ein Bewusstsein für die komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und werden für die Folgen menschlicher Eingriffe und des Klimawandels sensibilisiert.
Um die Lehre weiter zu verbessern, arbeitet der Lehrstuhl seit 2021 mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen, um den Kurs praxisnäher zu gestalten. In Wittibreut wurde ein hydrologisches Forschungsgebiet eingerichtet, das den Landschaftswasserhaushalt überwacht. Das Projekt hat drei Hauptziele: die Erweiterung des Monitorings durch die Einführung von Abflussmessungen vor Ort, die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Umweltingenieuren und Agrarwissenschaftlern sowie die Integration des Themas Landschaftswasserhaushalt als übergreifende Fragestellung. Dies soll den Studierenden ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge vermitteln und sie auf zukünftige Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Landnutzung vorbereiten.
TUM School of Computation, Information and Technology: Dr.-Ing. Michael Zwick
Das Projekt zielt auf den Aufbau eines mobilen Greenscreen-Systems zur Verbesserung traditioneller Hörsaal-Lehre und die Untersuchung der Wirksamkeit dieses Systems ab. Im Fokus steht, ob durch aktive Unterstützung der Studierenden bei ihrer persönlichen Synchronisation visueller (Skript, Notizen) und auditiver (Sprache/artikulierte Gedankengänge) Wahrnehmungen die Studierenden dem Vorlesungsverlauf besser folgen können.
TUM School of Social Sciences and Technology: Prof. Dr. Jeanne Rubner, Kolja Kröger, Andreas Schmidt
Das Plug-in-Modul „Science Communication and Public Engagement“ vermittelt Grundlagen der Wissenschaftskommunikation. Praxis erlangen die Studierenden bisher vor allem durch die Analyse bestehender Wissenschaftskommunikationsformate. Für einen stärkeren Praxisbezug soll die Formatentwicklung in den Mittelpunkt rücken und es sollen – in einem ersten Schritt – Lernmaterialien für das in Medienhäusern heute übliche „agile Prototyping“ entwickelt werden. In einem zweiten Schritt soll die ko-kreative Formatentwicklung mit Zielgruppen erprobt werden – mit dem Ziel, ein dialogisches Kommunikationsangebot für die TUM (CCC, Schools, Cluster, etc.) zu erstellen. Die Lerninhalte werden so mit der Kommunikationsarbeit der TUM verschränkt und es entsteht ein Mehrwert sowohl für die Studierenden als auch für das CCC bzw. das Kommunikationsnetzwerk der TUM. Nicht zuletzt trägt das Projekt zum Public Engagement Programm der TUM bei.
TUM School of Life Sciences: Prof. Dr.-lng. Petra Först
Das Projekt zielt auf die Entwicklung eines innovativen Lehrformats ab, um die Vermittlung der Lebensmittelverfahrenstechnik spannender und nahbarer für Studierende zu gestalten. ln dem Format wird auf eine große Anwendungsnähe Wert gelegt, so dass die Studierenden in die Lage versetzt werden, spielerisch theoretisch erlernte lnhalte in praktische Anwendungen zu übersetzen. Kern des Projekts ist die Konzeption eines „Exit-Games“ bzw. „Escape-Rooms“, bei dem Studierende in Kleingruppen verfahrenstechnische Probleme lösen müssen, die typische Herausforderungen bei der Prozess- und Produktentwicklung in der Lebensmittelindustrie abbilden. Das Format wird in Stationen mit steigender Schwierigkeit unterteilt. Jede Station im Spiel entspricht einem spezifischen Problem, das durch die Anwendung des in der Vorlesung erlernten, theoretischen Wissens gelöst werden muss. Erst nach erfolgreicher Bearbeitung einer Station wird der Zugang zur nächsten freigegeben. Nach Abschluss aller Stationen sollen die Studierenden in der Lage sein, einen bestehenden Prozess oder ein Produkt innovativ zu verbessern oder ein neues Produkt zu entwickeln. Das Projekt fördert insbesondere die Selbständigkeit, Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten der Studierenden. Durch die spielerische Herangehensweise werden die intrinsische Motivation und Teamfähigkeit gestärkt. Das Exit-Game kombiniert traditionelle theoretische Lehre mit interaktiven, praxisnahen Elementen und steigert dadurch die Attraktivität des Lernstoffs für die spätere berufliche Praxis.