Wissenschaftlicher Fünf-Punkte-Plan von MCube zur Zukunft der Mobilität

Forderung nach grundlegendem Wandel in der deutschen Mobilitätspolitik

Der größte deutsche Mobilitätsforschungscluster MCube fordert einen grundlegenden Wandel in der Mobilitätspolitik. MCube-Co-Direktor Prof. Sebastian Pfotenhauer, Professor für Innovationsforschung an der Technischen Universität München (TUM), warnt: „Deutschland steht gerade in vielen Bereichen an einem Scheideweg – auch in der Mobilitätspolitik. Während andere Länder innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit vorantreiben, verpasst Deutschland viele Chancen, hier bewusst Akzente zu setzen und sich hier als global führende Region zu positionieren. Gerade bei einem Schlüsselthema wie Mobilität ist das unverständlich.“

Leihfahrradstation an Busbahnhof Jose Gonzalez Buenaposada / iStock
Der Fünf-Punkte-Plan schlägt unter anderem vor, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und den Rad- und Fußverkehr konsequent zu stärken.

In einem wissenschaftlich fundierten Fünf-Punkte-Plan schlägt MCube konkrete Maßnahmen vor:

  1. Nachhaltige Mobilität fördern
    • CO₂-Emissionen reduzieren, Lebensqualität steigern und Arbeitsplätze sichern.
    • Öffentlichen Nahverkehr ausbauen, Rad- und Fußverkehr konsequent stärken.
    • Elektromobilität flächendeckend ermöglichen – besonders in ländlichen Regionen.
  2. Mobilitätsinnovationen branchenübergreifend beschleunigen
    • Forschung und Praxis stärker vernetzen – durch Transferagenturen und Reallabore.
    • Autonomes Fahren gezielt fördern, insbesondere im öffentlichen Verkehr.
    • Digitale Anreizsysteme wie Mobility-Coins zur Förderung nachhaltigen Verkehrsverhaltens.
  3. Mehr Verantwortung und Autonomie für Kommunen
    • Lokale Verkehrsplanung flexibler gestalten und besser vernetzen.
    • Kommunen bei der Einführung von Tempo-30-Zonen, Parkraumbewirtschaftung und nachhaltiger Verkehrsplanung stärken.
    • Pendlerverkehre effizienter organisieren – mit nahtlosen Anschlüssen und einheitlichen Tickets.
  4. Mobilität und Raum ganzheitlich planen
    • Stadtplanung neu denken: mehr Platz für Menschen, weniger für Autos.
    • Bahnhöfe und Verkehrsknotenpunkte als attraktive Begegnungsräume gestalten.
    • ÖPNV-orientierte Stadtentwicklung als Schlüssel für weniger Zwangspendeln.
  5. Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen stärken
    • Mobilität als öffentliches Gut für alle zugänglich und bezahlbar machen.
    • Klimaschädliche Subventionen abbauen, nachhaltige Alternativen gezielt fördern.
    • Einen breiten gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft der Mobilität initiieren.

Der detaillierte Fünf-Punkte-Plan steht hier zum Download bereit.

Keine Frage der Technologie sondern des Wollens

MCube-Co-Direktor Prof. Markus Lienkamp, Leiter des TUM-Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik, betont: „Mobilität ist mehr als nur Fortbewegung – sie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, ein Innovationsmotor und ein Schlüssel zur Klimaneutralität. Doch derzeit prägen überlastete Straßen, fragmentierte Maßnahmen und eine überholte Industriepolitik das Bild.“

MCube Geschäftsführer Oliver May-Beckmann wirbt für eine wissenschaftliche fundierte Mobilitätspolitik: „Die Mobilität der Zukunft ist keine Frage der Technologie – sie ist eine Frage des Wollens. Deutschland kann Vorreiter nachhaltiger Mobilität werden. Dafür braucht es wissenschaftlich fundierte Strategien, entschlossenes Handeln und gesellschaftlichen Rückhalt.“

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Weitere Informationen und Links
  • Der Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube), aus der Technischen Universität München heraus geleitet, nutzt die einmalige geografische Konzentration von Innovationsakteur*Innen im Mobilitätssektor in der Münchner Region, um skalierbare Mobilitätslösungen mit Modellcharakter für Metropolregionen in Deutschland und weltweit zu entwickeln. Die 50 MCube- Partner setzen sich für eine nachhaltige, effiziente und sozial gerechte Mobilität ein, mit dem Ziel, Sprunginnovationen mit großer wirtschaftlicher Wirkmacht und hohem Lösungspotenzial für globale Herausforderungen zu realisieren.

    MCube ist einer von sieben von der Bundesregierung ausgezeichneten sogenannten Zukunftsclustern. Die Projektlaufzeit ist von November 2021 bis Oktober 2030. Der Cluster wird von der Technischen Universität München geleitet. Zentrale Clustermitglieder sind die Landeshauptstadt München, Stadtwerke München, UnternehmerTUM, SAP, BMW und die Bayerische Staatsregierung - zusammen mit aktuell über 50 weiteren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Startups und Zivilgesellschaft. Der Cluster wird  über neun Jahre mit 45 EUR Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In MCube wird an der gesamten Bandbreite der Mobilitätswende geforscht, innovative Lösungen entwickelt und getestet - vom autonomen Fahren im ÖPNV und umfassender Elektromobilität bis hin zu neuen Gesetzesgrundlage für Mobilitätsplanungen, von der Neuaufteilung des öffentlichen Raums bis hin zu neuen vernetzten Mobilitätsangeboten. www.mcube-cluster.de

  • Prof. Dr. Sebastian Pfotenhauer, Carl von Linde Professorship for Innovation Research an der TUM School of Social Sciences and Technology
  • Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp, Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik an der TUM School of Engineering and Design

Technische Universität München

Corporate Communications Center

Kontakte zum Artikel:

Oliver May-Beckmann
Geschäftsführer
MCube
Technische Universität München (TUM)
Tel. +49 176 433 602 58
oliver.may-beckmannspam prevention@mcube-cluster.com
www.mcube-cluster.de

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