• 10.9.2024
  • Lesezeit: 3 Min.

Globale Diskursreihe „One Topic, One Loop“: Werner Lang

Nachhaltigkeit funktioniert nur ganzheitlich

Zum Abschluss unserer globalen Diskursreihe „One Topic, One Loop“ gibt Werner Lang, Vizepräsident für Nachhaltige Entwicklung der TUM, einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse, die er aus den Beiträgen gewonnen hat.

Prof. Werner Lang beim Sustainability Day 2024 Sebastian Kissel / TUM
Werner Lang, Vizepräsident für Nachhaltige Entwicklung der TUM, beim Sustainability Day 2024.

Die Bewältigung des Klimawandels ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Sie erfordert die Mitwirkung aller Akteure weltweit. Auch und gerade den Hochschulen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Es war großartig zu sehen, wie vier internationale Spitzenuniversitäten diese Rolle auf ganz unterschiedliche Art und Weise ausfüllen.

Im ersten Beitrag der Diskursserie habe ich dargestellt, wie wir uns an der TUM ganzheitlich aufgestellt haben und wie wir es schaffen – und weiterhin schaffen müssen –, die gesamte Hochschulgemeinschaft mitzunehmen. Unser Sustainability Day, der am 12. Juni 2024 stattfand und eine Nachhaltigkeitsmesse, Workshops und Impulsvorträge bot, war dafür ein hervorragendes Beispiel. Keynote Speakerin dort und vierte Autorin dieser Serie war Sarah Billington, UPS Foundation Professor und Senior Fellow an der Stanford University. In ihrem Beitrag stellte sie heraus, wie ihre Universität ein möglichst integratives und kreatives Umfeld für nachhaltige Aktivitäten schafft. Sie zeigte dies anhand von campusweiten Instituten und Accelerators sowie der kürzlich gegründeten Stanford Doerr School of Sustainability, die ein Vorbild dafür werden kann, wie integrative und ganzheitliche Nachhaltigkeitsarbeit innerhalb einer Universität institutionalisiert werden kann.

Reallabore in Kopenhagen und politische Aktivitäten in London

Eine andere Perspektive bot uns Christine Nellemann von der Dänischen Technischen Universität (DTU). Christine ist Dekanin für Nachhaltigkeit, Diversität und internationale Zusammenarbeit und zeigte in ihrem Beitrag, wie die akademischen und infrastrukturellen Aktivitäten einer Universität gemeinsam auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet werden können. So fungieren die Standorte der DTU als Reallabore, die es Studierenden, Forschenden und anderen relevanten Gruppen wie Behörden und Unternehmen ermöglichen, neue nachhaltige Technologien nicht nur zu entwickeln, sondern auch zu erproben. Es hat sich immer wieder gezeigt, wie sehr sich die DTU in dieser Funktion, aber auch als Bauherrin engagiert und damit beispielgebend für die Gesellschaft ist.

Nicht zuletzt spielen Universitäten eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Klimainnovationen. Alyssa Gilbert gab uns einen Einblick in ihre Arbeit als Director of Innovation am Grantham Institute for Climate Change des Imperial College London – mit beeindruckenden Zahlen aus ihrem Greenhouse Accelerator Programm, vor allem aber mit der Erkenntnis, dass die Lösungen von Tech-Start-ups oft zu innovativ sind für die Märkte, auf denen sie landen. Ein Schwerpunkt der Arbeit von Alyssa und ihrem Team ist daher die Förderung von Kooperationen und die Einbindung verschiedener Stakeholder. Ich war begeistert von den verschiedenen Initiativen, mit denen sie und ihr Team Gründerinnen und Gründer von Klimaunternehmen mit Entscheidungsträgern zusammenbringen. Neben diesen politischen Aktivitäten arbeitet das Grantham Institute auch direkt mit Unternehmen und Akteuren in Schlüsselsektoren zusammen. Letztlich sind es diese Kooperationen, die Lösungen zum Erfolg führen.

Die Beiträge dieser Serie haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass alle Nachhaltigkeitsaktivitäten einer Universität – von der Campusentwicklung bis zur Gründungsförderung und von der Forschung bis zur Ausbildung junger Talente – miteinander im Einklang stehen. Mich haben die globalen Perspektiven meiner Kolleginnen sehr inspiriert, diesen Weg an der TUM konsequent weiterzugehen.

Globale Diskursreihe „One Topic, One Loop“

Vier Personen aus vier verschiedenen Ländern und von vier verschiedenen Universitäten diskutieren ein aktuelles Thema aus Forschung und Lehre. Die Serie „One Topic, One Loop“ beginnt mit einer Ausgangsfrage, auf die die erste Person antwortet und der nächsten Person eine weitere Frage zum gleichen Themenkomplex stellt. Die Reihe endet wieder mit der ersten Person, die die letzte Frage beantwortet – und abschließend alle vorangegangenen Antworten reflektiert. Das Thema der ersten Staffel waren Large Language Models und deren Einfluss auf Forschung und Lehre. In der zweiten Staffel beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Universitäten Nachhaltigkeit in ihre Infrastruktur und ihr tägliches Handeln integrieren können.

Unsere Autorinnen und Autoren sind: Werner Lang, Vizepräsident der TUM für Sustainable Transformation, Alyssa Gilbert, Director of Innovation, Grantham Institute for Climate Change, Imperial London, Christine Nellemann, Dean for Sustainability, Technical University of Denmark, und Sarah Billington, UPS Foundation Professor and Senior Fellow at the Woods Institute for the Environment an der Stanford University.

Weitere Informationen und Links
  • Prof. Dr. Werner Lang  ist Vizepräsident für Sustainable Transformation und Inhaber des Lehrstuhls für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen (ENPB) an der TUM School of Engineering and Design. Von 2008–2010 war er Professor für nachhaltiges Bauen und Leiter des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung an der University of Texas School of Architecture in Austin, Texas.
  • TUM Sustainability Day 2024
  • Nachhaltigkeit an der TUM

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Kontakte zum Artikel:

Prof. Dr. Werner Lang
Technische Universität München (TUM)
Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen
+49 89 289 23988
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