• 15.1.2024
  • Lesezeit: 1 Min.

Rennwagen mit Künstlicher Intelligenz gewinnt in Las Vegas

TUM holt erneut den Sieg bei der Indy Autonomous Challenge in den USA

Sieg in Las Vegas für das TUM Autonomous Motorsport Team! Wieder einmal kann die Technische Universität München (TUM) beweisen, dass autonomes Fahren auch bei Höchstgeschwindigkeit auf der Rennstrecke erfolgreich funktionieren kann. Im Zuge der Indy Autonomous Challenge treten seit 2021 Universitäten mit vollautomatisierten Rennwagen gegeneinander an und loten die Grenzen von Sensorik und Künstlicher Intelligenz (KI) aus.

Eine Gruppe Wissenschaftler:innen stehen um einen Formel-Rennwagen. TUM
Das TUM Autonomous Motorsport Team zusammen mit dem Siegerfahrzeug von 2024.

Der autonome Rennwagen der TUM konnte erneut den ersten Platz bei der Indy Autonomous Challenge erzielen. Das Rennen fand anlässlich der Elektronikmesse CES auf dem Las Vegas Motor Speedway statt, einer Ovalstrecke, auf der sonst unter anderem die in den USA beliebten NASCAR Rennen ausgetragen werden. Ganz ohne Fahrer und dank überarbeiteter Algorithmen sowie der passenden Sensorik gelang es dem Münchner Team, mit rund 250 km/h den Sieg nach Bayern zu holen.

Für das Rennen arbeiten alle Rennställe mit den gleichen Autos und dementsprechend auch der gleichen Hardware, wie Sensorik und Computern. Die intelligente Software für den Wettbewerb schreiben die Teams dagegen selbst. Die TUM stellt ihren Code dabei als Open Source Projekt frei zur Verfügung, weshalb auch andere Teams darauf zugreifen können.

Mehr Freiheitsgrade für TUM-Rennwagen

Das Team der TUM hat in diesem Jahr eine überarbeitete Softwarestruktur und einen neuen Pfadplaner in das Fahrzeug integriert. Der Planer soll künftig auch auf klassischen Rundkursen zum Einsatz kommen und dem Fahrzeug damit mehr Freiheitsgrade geben. Auch wurde erstmals ein neuer Algorithmus getestet, der das Fahrzeug mithilfe gesammelter Sensordaten eigenständig und präzise lokalisieren kann. „Dass unsere angepassten und neu entwickelten Systeme uns zum Sieg verholfen haben, macht uns unglaublich froh. Wir wussten, dass unsere Software funktioniert, allerdings haben wir unsere Algorithmen in diesem Jahr auch sehr stark überarbeitet. Als Sieger aus dem Wettkampf hervorzugehen bestärkt uns in unserer Arbeit natürlich zusätzlich. Gedanklich arbeiten wir aber schon wieder am Feinschliff für kommende Rennen“, erklärt Simon Hoffmann als Teamchef.

Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, sagte: „Und erneut darf man zu einer großartigen Leistung des Teams gratulieren! Zum wiederholten Mal beweist TUM Autonomous Motorsport, dass Neugierde und Teamgeist sowie die bewusste Auflösung der Grenzen von Theorie und Praxis ein Erfolgsgarant sind. An der TUM versuchen wir Tag für Tag klugen Köpfen die passenden Rahmenbedingen zu bieten, um ihre Ideen zu verwirklichen. Umso mehr freut es mich zu sehen, wenn diese Möglichkeiten genutzt und nachhaltig in Erfolge verwandelt werden. Wir sind stolz auf unser Gewinnerteam!“

Der Rennwagen der TUM auf der Rennstrecke. TUM
Alle Teams starten mit den gleichen Fahrzeugen und finden somit identische Hardware-Voraussetzungen vor.

Teams arbeiten trotz Konkurrenz an der gleichen Vision

Dabei arbeiten die unterschiedlichen Teams trotz der Konkurrenz auf der Strecke im Grunde nicht gegeneinander, sondern an der gleichen Vision. Was beim autonomen Fahren auf der Rennstrecke gelernt wird, soll später im allgemeinen Straßenverkehr zum Einsatz kommen und für Sicherheit sorgen. „Nur durch die sehr gute Zusammenarbeit aller Teams war ein Technologiesprung wie wir ihn hier in nur einem Jahr Entwicklungszeit erlebt haben, erst möglich“, sagt Prof. Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TUM. „Unseren Open Source Ansatz werden wir demnächst auf den Straßenverkehr übertragen und so das Entwicklungstempo nochmal beschleunigen. So kommt der universitäre Wettbewerb von der Rennstrecke in den Alltag der Menschen.“

Weitere Rennen in Monza und Abu Dhabi

Das Rennen in Las Vegas soll aber nicht das Letzte für das Team sein, 2024 geht es für TUM Autonomous Motorsport unter anderem auf legendäre Rennstrecken. So wird sich das Team auf dem Formel 1-Rundkurs in Monza beweisen, einer Strecke die durch ihre Streckführung hohe Geschwindigkeiten erlaubt. In Abu Dhabi steht in diesem Jahr zudem die Grand Prix Strecke auf dem Programm. Auch hier will das Team zeigen, wie weit die Forschung an autonomen Fahrzeugen an der TUM bereits ist.

Technische Universität München

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Kontakte zum Artikel:

Simon Hoffmann
Teamleiter TUM Autonomous Motorsport
simon.hoffmannspam prevention@tum.de

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