• 9.4.2025
  • Lesezeit: 2 Min.

Energielabor für Schulklassen

Erneuerbare Energien und Technik zum Anfassen

Wie begeistert man Kinder und Jugendliche für erneuerbare Energien und die Energiewende? Einen Lösungsansatz zeigt eine Forschungsgruppe der Technischen Universität München (TUM): ein Labor für nachhaltige Energiesysteme. Hier können Schülerinnen und Schüler anschaulich den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten in Echtzeit beobachten. Damit will das Team Technik und nachhaltige Energiesysteme greifbar machen.

Michael Penk im „Gehirn“ des Labors mit zentralem Schaltschrank und Monitor für alle Messdaten Johannes Forstner
Michael Penk im „Gehirn“ des Labors mit zentralem Schaltschrank und Monitor für alle Messdaten

„Die globale Gemeinschaft steht vor einer gemeinsamen Herausforderung: eine nachhaltige Welt zu schaffen.“ So leitet Prof. Thomas Hamacher die Eröffnung des Haushaltslabors für nachhaltige Energiesysteme ein. Im Labor können Schülerinnen und Schüler an Haushaltsgeräten, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesparen hautnah erleben. „Damit wollen wir Kinder und Jugendliche für Technik begeistern und für die Energiewende sensibilisieren. Denn die brauchen wir für eine nachhaltige Welt.“

Praxisnah und alltagsrelevant

Wie koche ich mein Nudelwasser mit dem kleinsten Energieverbrauch? Welche Geräte sind bei mir zuhause die größten Energieverbraucher? Und was ist eigentlich in einem Schaltkasten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen können die Schülerinnen und Schüler im Labor selbst erleben. Hier wird ein normaler Haushalt simuliert, mit realen Geräten von Lampen bis Waschmaschinen. Anders als zuhause springt hier jedoch beim Einschalten der Geräte auf einem Monitor ein Graph auf; die elektrische Leistung und damit der Energieverbrauch werden kontinuierlich und in Echtzeit gemessen. So ist zum Beispiel schnell zu sehen, wie viel Energie ein 30, 60 oder 90 Grad-Programm der Waschmaschine verbraucht.

„Für die Schülerinnen und Schüler ist es dann besonders interessant, aus diesen Daten der verschiedenen Geräte ein individuelles Energieprofil des eigenen gesamten Haushalts zu ermitteln“, erzählt Stephan Baur von Testläufen des Labors. „Was genau eine Kilowattstunde ist, kann kaum jemand erklären, aber mit den Energiekosten in Euro hochgerechnet auf ein Jahr können die Schulgruppen etwas anfangen.“

Erneuerbare Energien

Zur Energiewende gehört aber nicht nur die Reduktion des Verbrauchs und die Steigerung der Effizienz, sondern auch erneuerbare Energieversorgung. Mit eigenen Photovoltaikmodulen an der Außenwand des Labors wird Energie zum Betrieb der Geräte generiert. Auch das können die Schulgruppen direkt am Monitor beobachten und abgleichen, ob die generierte Energie den Verbrauch der Geräte abdeckt.

Die Forschenden haben im Projekt außerdem mobile Workshops entwickelt, in denen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel kleine Photovoltaikmodule selbst untersuchen. Die Workshops können Lehrkräfte in den eigenen Schulen mit den Schulklassen durchführen. Von den Forschenden erhalten sie dafür Lehrmaterialien und Zubehör für die Experimente. Mit den Photovoltaikmodulen bringen die Schülerinnen und Schüler Lampen zum Leuchten oder Motoren mit Propellern zum Drehen – und können so Energiesysteme hautnah erleben.

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