Jubiläumjahr des Deutschlandstipendiums mit neuem Rekord
Stipendien für 836 Studierende
Ohne das Deutschlandstipendium wäre Bianca Monzer beruflich wohl nicht dort, wo sie heute ist: Die Absolventin der TUM hat das Management-Nachwuchs-Förderprogramm bei einem großen Automobilhersteller absolviert und ist dort inzwischen Projektkoordinatorin. Dass sie die interkulturelle Erfahrung mitbringt, die für diesen Job nötig ist, verdankt sie einem Rat ihres Förderers und Mentors im Rahmen des Deutschlandstipendiums, Hartmut Hoffmann, einem emeritierten Professor für Umformtechnik und Gießereiwesen an der TUM. Er hatte Monzer noch während ihres Studiums ermutigt, Berufserfahrung im Ausland zu sammeln.
Neuer Rekord im Jubiläumsjahr
Die Geschichte von Bianca Monzer zeigt, wie wertvoll – neben der finanziellen Förderung – auch der Austausch ist, ein wesentlicher Bestandteil des Deutschlandstipendiums. „Die Fördernden lassen sich inspirieren von der Jugend, und die Studierenden von den Erfahrungen derjenigen, die beruflich bereits erfolgreich sind – wie in einer Familie“, sagt Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, bei der diesjährigen Festveranstaltung des Deutschlandstipendiums im Januar (ganze Veranstaltung im Video ansehen).
836 Stipendien wurden im aktuellen Förderjahr vergeben – ein neuer Rekord. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 5.900 Stipendien zusammengekommen, gestiftet von mehr als 700 Fördernden. Neben Unternehmen engagieren sich Privatpersonen, Stiftungen und Vereine.
Soziale Auswahlkriterien
„Das Deutschlandstipendium war das einzige Stipendium, bei dem ich das Gefühl hatte: Ich bin angesprochen“, erinnert sich Bianca Monzer an ihre Suche nach einer passenden Förderung während ihres zweiten Semesters. „Gute Noten, Migrationshintergrund, nicht akademischer Familienhintergrund, zweiter Bildungsweg – in den Auswahlkriterien des Stipendiums wurden Dinge als Leistung interpretiert, die auf mich zutrafen. Da habe ich mich beworben“, erzählt Monzer kürzlich auf der Festveranstaltung des Deutschlandstipendiums.
Monzer ist im Alter von sechzehn Jahren von Rumänien nach Deutschland gekommen, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Seitdem hat sie einen beeindruckenden Bildungsweg zurückgelegt: von Hauptschule über Mittlere Reife zu Fachoberschule und Hochschulreife, verbunden mit fast jährlichem Schulwechsel – immer mit dem Ziel vor Augen, eines Tages zu studieren. Vielfältige Leistungen wie diese zu würdigen, zum Beispiel auch ehrenamtliches Engagement, ist ein Anliegen hinter dem Deutschlandstipendium.
„Großer Fan“ des Stipendiums
„Wenn es das Deutschlandstipendium nicht gäbe, dann müsste man es erfinden“, sagt Maria Thon, Geschäftsführerin der BayWa-Stiftung. Die Stiftung unterstützt das Deutschlandstipendium von Anfang an und fördert mittlerweile 150 Stipendien an der TUM. Als „großer Fan“ ist Thon von allen Komponenten des Stipendiums überzeugt: „die finanzielle Förderung, die Netzwerke und Kooperationen, die entstehen, und, was mir sehr wichtig ist, dass nicht nur die guten Leistungen zählen, sondern auch das ehrenamtliche Engagement.“
Nebenbei können die Fördernden sich als Unternehmen präsentieren, Spitzenkräfte von morgen kennenlernen und möglicherweise fürs eigene Unternehmen begeistern, berichten Thon sowie Susanne Herold, Vorsitzende des Kuratoriums der DELO-Herold-Stiftung, ebenfalls Förderin des Deutschlandstipendiums an der TUM. Noch wichtiger sei jedoch der Austausch mit den jungen Leuten.
Nächste Bewerbungsrunde ab Juni
Ein Begriff, den viele Geförderte mit dem Deutschlandstipendium verbinden, ist: Dankbarkeit. Und so finanzieren mittlerweile auch ehemalige Stipendiat:innen das Deutschlandstipendium, allein oder auch mit dem TUM Deutschlandstipendium Aktive-, Alumni- & Förderverein. Und selbst aktuell Geförderte beteiligen sich. So sammelte der Förderverein bei der Festveranstaltung mit der Spendentruhe knapp 900 Euro, und die TUM Universitätsstiftung konnte bei einer eigenen Jubiläums-Spendenaktion vier neue Stipendien schaffen. Auch Bianca Monzer möchte bei der nächsten Runde als Förderin einsteigen und zusammen mit ihrem Partner ein Stipendium finanzieren.
Der große Anklang lässt den Präsidenten der TUM Hofmann optimistisch auf die nächste Förderrunde blicken: „Vielleicht können wir im nächsten Jahr endlich die 1.000-Stipendien-Marke reißen.“
- Leistung ist vielfältig: Man kann sie nicht nur auf Zeugnissen lesen, sondern auch am Engagement für die Gesellschaft erkennen. Deshalb fördert das Deutschlandstipendium Menschen, die sich einbringen, und berücksichtigt neben der akademischen Leistung auch gesellschaftliches Engagement und soziale Kriterien.
- Die Stipendiat:innen erhalten für ein Jahr monatlich 300 Euro. Die Hälfte bezahlt der Bund, der das Deutschlandstipendien-Programm aufgelegt hat. Die andere Hälfte werben die Hochschulen selbst bei Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen ein.
- In den zehn Jahren seit dem Start des Deutschlandstipendiums hat die TUM insgesamt über 5.900 Stipendien vergeben, davon mehr als 830 allein im Förderjahr 2021/2022.
- Bewerben können sich Studierende der TUM vom 20. Juni bis zum 3. Juli 2022, Abiturient:innen aus 2022 zusätzlich auch vom 18. bis zum 31. Juli 2022. Es gibt keine Altersbeschränkung. Mehr Informationen zur Bewerbung
Kontakte zum Artikel:
Deutschlandstipendium für (angehende) Studierende:
Tel. 089 289-28064, -28067
Telefonische Sprechstunden: Mo-Fr 9–12 Uhr (bis auf Weiteres entfallen die persönlichen Sprechstunden)
deutschlandstipendium(at)tum.de
für Förder:innen:
Susanne Birkeneder
Tel. 089 289-25466
susanne.birkeneder(at)tum.de