Wechsel an der Spitze der Forschungs-Neutronenquelle
Prof. Pfleiderer neuer wissenschaftlicher Direktor des FRM II
TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann betonte: „Ich bin überzeugt, dass Prof. Pfleiderer die anstehenden Aufgaben am FRM II mit wissenschaftlich-technischem Weitblick, internationalem Horizont sowie dem notwendigen diplomatischen Geschick bewältigen wird.“ Hofmann dankte zugleich Müller-Buschbaum, der seit 2018 wissenschaftlicher Direktor am FRM II war: „Er hat den FRM II in herausfordernden Zeiten und mit enormem Engagement – parallel zu seinen herausragenden wissenschaftlichen Erfolgen – kontinuierlich vorangebracht.“
Pfleiderer sagte über seine Ziele: „Ich möchte die große Kompetenz, die an der Forschungs-Neutronenquelle vorhanden ist, der gesamten wissenschaftlichen Community zur Verfügung stellen. Die Forschungs-Neutronenquelle ist ein enorm wichtiger Dienstleister für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im In- und Ausland, dieses Potenzial gilt es weiter anzubieten.“
Große Fortschritte in der Instrumentierung der letzten Jahre ermöglichen es, Neutronen effizienter zu nutzen und Messzeiten zu beschleunigen, sodass wichtige wissenschaftliche Fragestellungen erstmals gelöst werden können: Dafür sollen auch neue, KI-gestützte Mess- und Analyseverfahren etabliert werden. Auch das bereits geplante große Upgrade-Programm der wissenschaftlichen Instrumente will Pfleiderer im Team mit den Mitarbeitenden in seiner fünfjährigen Amtszeit weiter vorantreiben.
Gleichzeitig mit dem Amt des wissenschaftlichen Direktors am FRM II übernimmt Christian Pfleiderer turnusgemäß die Sprecherschaft des wissenschaftlichen Direktoriums am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum, der Kooperation der TUM mit dem Forschungszentrum Jülich und dem Helmholtz-Zentrum Hereon.
Zur Person:
Pfleiderer studierte Physik in Tübingen und Denver und promovierte von 1990 bis 1994 an der University of Cambridge. Als Post-Doktorand arbeitete er am Forschungsinstitut CEA in Grenoble und leitete eine Helmholtz-Hochschulnachwuchsgruppe in Karlsruhe. Den Ruf an die TUM nahm er vor allem wegen der „sagenhaften Mess- Möglichkeiten an der Forschungs-Neutronenquelle“ an, wie er sagt.
Ein Team um Pfleiderer wies 2009 mithilfe von Neutronen am FRM II und theoretischen Berechnungen erstmals magnetische Wirbel, sogenannte Skyrmionen, in magnetischen Festkörpern nach. Sie eignen sich für eine Anwendung als schnelle Datenspeicher. Für die Entdeckung der Skyrmionen erhielt Christian Pfleiderer zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2016 den Europhysics Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.
Pfleiderer ist Sprecher des Schwerpunktprogramms Skyrmionics der Deutschen Forschungsgemeinschaft und im Vorstand des Augsburg-München Transregio über Eingeschränkte Quantenmaterie. Seit 2018 hat er federführend das TUM Zentrum für QuantumEngineering aufgebaut.
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