• 28.11.2022
  • Lesezeit: 3 Min.

DFG finanziert neue wissenschaftliche Projekte und verlängert bestehende SFBs

Drei neue Sonderforschungsbereiche mit maßgeblicher Beteiligung der TUM

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung für den Sonderforschungsbereich Microbiome Signatures (SFB 1371) verlängert, der von der Technischen Universität München (TUM) geleitet wird. Darüber hinaus wurden drei neue Projekte bewilligt, bei denen die TUM antragsstellende Hochschule war. Die Themen reichen von T-Zellen über die Interaktion von Pflanzen und Mikroben bis hin zur Mathematik von Quantensystemen.

Dirk Haller, Professor für Ernährung und Immunologie, (l.) mit Mitarbeiterinnen im Labor. Andreas Heddergott / TUM
Prof. Dirk Haller (l.) ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs Microbiome Signatures, den die Deutsche Forschungsgemiensschaft für weitere vier Jahre fördert. Darüber hinaus werden drei neue Transregio-SFBs unter maßgeblicher Beteiligung der TUM gefördert.

Die Sonderforschungsbereiche der DFG gehören zu den wichtigsten Forschungsförderprogrammen Deutschlands. Sie ermöglichen anspruchsvolle, interdisziplinäre und langfristig angelegte Forschungsvorhaben. Die DFG bewilligt sie zunächst für vier Jahre, insgesamt können sie zwölf Jahre lang gefördert werden. Ein Transregio (SFB/TRR) ist ein Sonderforschungsbereich, dessen Partner überregional kooperieren.

Seit 2019 erforscht der SFB 1371, die Zusammenhänge zwischen dem Mikrobiom des menschlichen Verdauungstrakts und Erkrankungen wie Krebs und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sprecher des interdisziplinären Forschungsprojekts ist Dirk Haller, Professor für Ernährung und Immunologie an der TUM und Direktor des „ZIEL – Institute for Food & Health“ auf dem TUM-Campus Weihenstephan. Während in der Wissenschaft Einigkeit darüber herrscht, dass ein engen Zusammenhang zwischen den Bakterien in unserem Darm und unserer Gesundheit besteht, sind viele der Mechanismen dahinter bislang unbekannt. Zu den Zielen des SFB 1371 gehört, diese Mechanismen besser zu verstehen und für die Behandlung und Prävention von Erkrankungen nutzbar zu machen. Die DFG wird den SFB für weitere vier Jahre fördern.

Neue Transregios mit TUM-Beteiligung

TRR 352: Mathematik der Vielteilchen-Quantensysteme und ihrer kollektiven Phänomene

Das Projekt beschäftigt sich mit der mathematischen Analyse von Modellen aus der Physik der kondensierten Materie. Diese beschreiben das kollektive Verhalten einer großen Anzahl von wechselwirkenden Komponenten wie Teilchen oder Spins. Deren Verhalten führt zu vielfältigen, makroskopisch beobachtbaren Phänomenen, die bislang nur unzureichend verstanden wurden.

TRR 356: Genetische Diversität, die biotische Interaktionen von Pflanzen gestaltet (PlantMicrobe)

Die Wechselwirkung zwischen Pflanzen und Mikroben ist ein entscheidender Faktor bei der Pflanzengesundheit. An der Schnittstelle zwischen Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie sollen in diesem Transregio mithilfe moderner Ansätze aus der Biochemie, der Genetik sowie mit vergleichenden Omics-Analysen Erkenntnisse gewonnen werden, die langfristig dazu beitragen, die Pflanzengesundheit und somit die Pflanzenproduktivität durch die optimale Nutzung natürlicher Mechanismen zu verbessern.

TRR 355: Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus

Regulatorische T-Zellen, kurz: Treg-Zellen, steuern maßgeblich die Immunantwort des Körpers mit. Zudem sind sie in die funktionelle Architektur verschiedener Gewebe integriert. Trotz einiger Gemeinsamkeiten weisen Treg-Zellen abhängig von ihrer Funktion auch wesentliche Unterschiede auf. Der SFB erforscht diese Heterogenität der Treg-Zellen und ihren Einfluss auf immunologische und gewebespezifische Erkrankungen. Das Ziel ist es, Treg-Zellen für die Entwicklung maßgeschneiderter Immuntherapien einsetzen zu können.

Weitere verlängerte Projekte mit TUM-Beteiligung

SFB 1366: Vascular Control of Organ Function

TRR 237: Nucleic Acid Immunity

Weitere Informationen und Links

Technische Universität München

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