Studierendeninitiative TEDxTUM

Bühne frei für gute Ideen

Stromanschlüsse und Kaffeebecher für den großen Tag

Dass bei der Konferenz mit mehr als 400 Besucherinnen und Besuchern alles glatt läuft – dafür sorgen unter anderem Emre, Kathi, Janni, Oliver und Dario. Bei einem ihrer Online-Treffen knapp eine Woche vor dem großen Tag haken sie im Minutentakt die noch offenen Punkte ab: Mehrweg-Kaffeebecher ja oder nein; gibt es genügend Stromanschlüsse und Mikros; wer sägt das neue Styrofoam-Logo aus; wie viele Tickets sind noch da?

Rund 60 Studierende, Promovierende und Ehemalige arbeiten bei TEDxTUM mit. Sie treffen sich während des Semesters in verschiedenen Gruppen – von der Auswahl der Vortragenden bis zur Finanzierung des Events. Kathi, Janni und die anderen sind Group Leads. Sie bringen Updates und offene Fragen aus ihren Gruppen in die wöchentliche Online-Konferenz.

Zum Beispiel die Frage, ob für den Auftritt eines Jazz- und Straßenmusikers eine Klavierspedition beauftragt werden soll. „Das ist eine einmalige Gelegenheit“, sagt Kathi Weiss. Sie hat an der TUM den Elite-Masterstudiengang Biomedical Neuroscience abgeschlossen und arbeitet in der Wissenschaftskommunikation. 2023 leitete sie zusammen mit Dario Zappone, einem PhD-Studenten im Bereich Plant Biology, das Curation-Team, und war so mitverantwortlich für das Bühnenprogramm des TEDxTUM-Hauptevents.

„Es gibt so vieles auf der Welt, das wir nicht kennen. Und es macht sehr viel Spaß, dieses Unbekannte gemeinsam zu erforschen, zusammen mit Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen“, sagt Kathi. Deshalb gibt es bei TEDxTUM-Events nicht nur wissenschaftliche Vorträge, sondern auch Auftritte von Künstlerinnen und Künstlern. „Uns geht es auch darum, Gefühle anzusprechen und unser Publikum glücklich zu machen“, sagt Kathi und ist überzeugt: „Dafür lohnt es sich auch, ein Klavier anliefern zu lassen.“

Mehrwert für Publikum und Gesellschaft

Der Mehrwert des TEDxTUM-Programms für das Publikum ist auch Janni Ioannou-Nikolaides wichtig. Er hat seinen Master in Teilchenphysik an der TUM abgeschlossen und ist seitdem Gastwissenschaftler am Niels Bohr Institute der University of Copenhagen. „Als Forschende haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb finde ich es wichtig, Menschen eine Bühne zu geben, die Expertinnen und Experten auf ihrem Gebiet sind und mit ihren Vorträgen einen echten Erkenntnisgewinn ermöglichen.“

Öffentliche Vorträge über KI und Robotik hält der Professor für Robotik und Systemintelligenz aus Zeitgründen kaum noch. Für TEDxTUM macht er eine Ausnahme: „Wir hatten schon erste Experimente durchgeführt. Da dachte ich mir, das ist doch genau das richtige Publikum, um die Idee zum ersten Mal vorzustellen”, sagt er.

Der Ingenieur und Informatiker Haddadin hat selbst an der TUM studiert und Vorlesungen im Audimax besucht. In der Mittagspause steht er im Foyer, umringt von Menschen, in einem eigens reservierten Bereich. Die „Speakers Corners“ zwischen Kaffeebar und Infostand gehören fest zum Konzept der TEDxTUM-Talks: „Die Leute sind oft total begeistert von der Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Vortragenden zu diskutieren. Diese direkte Interaktion ist sehr wertvoll“, ist Kathi überzeugt. 

Die Zahl der Teilnehmenden spricht eine ähnliche Sprache: Nach den Jahren der Covid-Pandemie, in denen die TED-Talks ausfallen mussten, war es „das Schönste, wieder so viele Leute bei unserer Veranstaltung zu sehen“, schreibt Janni in einem kurzen Update einige Tage nach dem Event. Trotz aller Anstrengungen und einem erheblichen Schlafdefizit ist er gespannt auf die Neuauflage der TEDxTUM-Konferenz 2024: „Ich freue mich schon auf die neuen Teammitglieder und ihre neuen Ideen.“