Digitale Bildungstechnologien

Besser lernen mit Künstlicher Intelligenz

Am TUM Center for Educational Technologies erleben Grundschülerinnen und Grundschüler Unterricht mit Robotern und KI-Tools.

Der Roboter Pepper im Mittelpunkt des Interesses der Schülerinnen und Schüler. Andreas Kusy / TUM
Der Roboter Pepper im Mittelpunkt des Interesses der Schülerinnen und Schüler.

Natürlich steht erst einmal Pepper im Mittelpunkt. Ein paar Mädchen aus der ersten Reihe gehen zu dem ein Meter hohen, weißen Roboter und umarmen ihn. Ganz hinten im IT-Stiftungslab des TUM Center for Educational Technologies in der Münchner Marsstraße rutscht Johan, 8 Jahre alt, gespannt auf seinem Stuhl herum. Mit ihm sitzen etwa drei Dutzend Zweitklässler vor den Bildschirmen. Ihre Aufgabe heute: Mit Hilfe von KI eine Geschichte schreiben und illustrieren.

Prof. Enkelejda Kasneci führt in die Grundlagen ein. Die Informatikerin und Direktorin des EdTech Center fragt die Kinder, ob sie ChatGPT kennen. Klar, das haben sie alle schon mal gehört. Dann geht es um DALL-E, eine Software, die aus Textbeschreibungen Bilder erzeugt. „Die Interaktion zwischen Mensch und KI spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Bildungsförderung, insbesondere bei jungen Schülerinnen und Schülern“, sagt Kasneci. Durch den Einsatz von interaktiven Lernprogrammen und KI-basierten Tools könnten Kinder motiviert werden, selbstständig zu erkunden und zu lernen. Außerdem würden sie komplexe Konzepte besser verstehen, wenn diese in einer einfachen und interaktiven Form dargestellt sind. „Das fördert Engagement und Motivation.“

Programm der Roland Berger Stiftung

2023 hat die TUM das EdTech Center am TUM Institute for LifeLong Learning eröffnet. Hier erforschen, entwickeln und testen Fachleute Bildungstechnologien. Zum Beispiel SAM, eine KI-basierte Lernumgebung in der Hochschullehre, oder Pepper. Der kleine Roboter beantwortet im Moment nur Fragen über Gott und die Welt, in Zukunft sollen Kinder ihn für konkrete Lernprojekte nutzen. Im EdTech Center können auch angehende Lehrerinnen und Lehrer den Einsatz von KI im Klassenzimmer trainieren. „Hier arbeiten Expertinnen und Experten aus Informatik, Bildungsforschung, Pädagogik, Naturwissenschaften interdisziplinär zusammen, um innovative Bildungstechnologien zu erforschen und zu erproben“, erklärt Enkelejda Kasneci. „Das ist einzigartig in Deutschland – damit können wir Lösungen schaffen, die sowohl technologisch als auch didaktisch wegweisend sind.“

Die Kinder, die gerade vor den Monitoren sitzen, haben ein Stipendium der Roland Berger Stiftung. Mit dem Programm „Münchner Kindl“ fördert sie lern- und leistungsbereite Grundschüler, die von zuhause aus verschiedenen Gründen nicht die notwendige Unterstützung erhalten. Sprachkompetenz, Mathematik, Kreativität und digitales Lernen stehen auf dem Programm. „KI-Tools helfen dabei, das Potenzial jedes Kindes bestmöglich zu fördern“, sagt Kasneci. „Andersherum bringen die Stipendiatinnen und Stipendiaten eine große kulturelle Vielfalt mit. So können wir erforschen, wie sich KI-Themen in einer inklusiven Weise vermitteln lassen.“

Am Ende des Nachmittags haben die Zweitklässler eine kurze Geschichte mit Hilfe von KI geschrieben und sie bebildert. Johan zeigt sie stolz auf seinem Bildschirm und sagt: „Meine Geschichte handelt von einem Roboter.“

 

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 01/2025 des neuen TUM Magazins erschienen.

Weitere Informationen und Links
  • Im TUM Center for Educational Technologies bündelt unsere Universität ihre Innovationskraft in der digitalen Bildung. Seit der Gründung im Jahr 2023 werden hier modernste Bildungstechnologien entwickelt, erforscht und evaluiert.

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