TUM Gründergeflüster: onyo
Stand: Juli 2022
Welches Problem löst ihr mit eurem Produkt und welche Technologie steht dahinter?
Die Zukunft der Arbeit ist hybrid. Etwa 150 Millionen Arbeitnehmer in der EU und Nordamerika werden regelmäßig von zu Hause aus arbeiten. Allerdings werden wir nicht ewig am Küchentisch oder auf dem Sofa arbeiten, denn das macht uns krank und kostet Geld.
Wir lösen diese Probleme in ein paar Schritten:
- Der Arbeitgeber erhält von uns eine digitale, anpassbare Plattform (Freemium).
- Der Arbeitnehmer erhält ein bestimmtes Budget und kann auf unserer Plattform die Möbel auswählen, die er für sein Home Office braucht, will und liebt.
- Wir liefern und installieren die Möbel und kümmern uns um alle rechtlichen Anforderungen.
Durch das Abonnementmodell und die digitale Plattform können Unternehmen mit wenigen Klicks und zu geringen Kosten die Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen sicherstellen und die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter verbessern.
Wie habt ihr als Team zusammengefunden? Woher kennt ihr euch und habt ihr vorher schon einmal zusammen an Projekten gearbeitet?
Wir haben beide an der TUM studiert und uns nach dem Studium durch einen gemeinsamen Kontakt kennengelernt. Nach einer kurzen Probezeit waren wir davon überzeugt, dass wir ein gutes Team sein werden. Wir haben in sechs Ländern gelebt und sprechen vier Sprachen fließend. Das gab uns einen globalen Blick auf die Roadmap unseres Start-ups. Wir vereinen solide Arbeitserfahrung aus Unternehmen wie BMW, BCG, BNP Paribas und Oracle. Während Niao eine Expertin für Arbeitsplatzstrategie und -design ist, bringt Jens seine Fähigkeiten in den Bereichen Programmierung, Unternehmensfinanzen und unternehmerische Erfahrung durch die Gründung einer Farm in Kenia mit seinem Vater ein. Jetzt befinden wir uns in unserer ersten Wachstumsphase und unsere Herausforderung besteht darin, ein leistungsstarkes Team mit einem starken Ziel aufzubauen.
Welche Zielgruppe bedient ihr und was sind deren Bedürfnisse?
Laut PwC werden sich 20-30 % der Büroarbeitsplätze ins Home Office verlagern. Gleichzeitig steigt der Druck auf die Arbeitgeber. Gesetzgeber, Gewerkschaften und Versicherungsträger drängen die Arbeitgeber, den Arbeitsschutz auch außerhalb des Büros zu gewährleisten. So entsteht ein neuer Markt mit einem Potenzial von 90 Mrd. Euro. Erste Start-ups bilden sich, aber keines hat einen relevanten Marktanteil erreicht. Unsere Hauptkunden sind Arbeitgeber mit 50+ Mitarbeitenden und einem hohen Anteil an hybrider Arbeit, d.h. Softwarefirmen, Beratungen, Anwaltskanzleien etc.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen und wie hat sich das Produkt entwickelt?
Die ursprüngliche Idee entstand aus der Beobachtung, dass sich eine ganze Branche um die Arbeitsbedingungen in Büros kümmert, aber kaum ein Anbieter dies für Menschen tut, die von zu Hause aus arbeiten. Wenn wir 50 % unserer Arbeitszeit zu Hause verbringen, brauchen wir mehr professionelle Arbeitsbedingungen. Unsere digitale Plattform und das Abonnementmodell machen es Arbeitgebern so einfach wie nie zuvor, sich um ihre Arbeitnehmer zu kümmern. Zusammen mit einem Ökosystem rund um die betriebliche Gesundheit bieten wir das größte Produktportfolio und die höchste Compliance unter den Akteuren in ähnlichen Bereichen.
Welche persönlichen Fähigkeiten bringt das Team für die Entwicklung des Produktes mit?
Jens nutzt sein im Studium an der TUM erworbenes Wissen in der Programmierung, während Niao ihre Expertise im Design Thinking einsetzt, die durch Think.Make.Start, einem gemeinsamen Programm von UnternehmerTUM und BMW, gestärkt wurde. Anwendung und Entwicklung gehen Hand in Hand. Wir arbeiten nun an der Integration unserer Plattform in Unternehmen.
Wie gestaltet sich euer Geschäftsmodell und wie wollt ihr mit eurem Produkt Umsatz generieren?
Wir haben geboostet, bis wir unseren ersten zahlenden Kunden hatten, und haben vor kurzem unsere Pre-Seed-Runde abgeschlossen. Wir haben ein B2B-Abonnementmodell mit zwei Cashflows. Unsere Kunden geben im Durchschnitt 50 Euro pro Monat und Mitarbeiter aus, davon 40 - 45 Euro für die Geräte und 5 - 10 Euro für digitale Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Check-up und Lizenzen. Bei der Hardware kaufen wir die Geräte direkt beim Hersteller ein und verkaufen sie an unseren Leasingpartner zum Endkundenpreis weiter, wodurch wir sofort eine Bruttomarge von ca. 50% (ca. 500 Euro) erzielen. Dies wiederholt sich monatlich durch die Einstellung neuer Mitarbeitenden. Im Bereich der digitalen Dienstleistungen verdienen wir 30% an den Lizenzen von Drittanbietern und 100% an unserer eigenen Lizenz. Im Mai haben wir ca. EUR 60k Umsatz gemacht.
Habt ihr Experten oder Mentoren, die euren Gründungsprozess begleiten?
Wir haben gelernt, dass eine Gründung ohne Einnahmen viel schwieriger ist als mit Einnahmen. Bevor wir unseren ersten zahlenden Kunden hatten, haben wir Monate gebraucht, um das erste Geschäft abzuschließen, da unser Vertriebskreis aufgrund des B2B-Geschäftsmodells lang ist. Keiner von uns war vorher im Vertrieb tätig und wir mussten schnell durch Versuch und Irrtum lernen. Wir wurden von German Entrepreneurship und LMU EC unterstützt, deren Netzwerk und vor allem die Mentoren uns halfen, die Türen zu potenziellen Kunden und Geschäftspartnern zu öffnen.