• 10.6.2024
  • Lesezeit: 2 Min.

Vater der deutschen Informatik

TUM erinnert an Prof. Friedrich L. Bauer

Zu seinem 100. Geburtstag erinnert die Technische Universität München (TUM) an Prof. Friedrich L. Bauer, den Inhaber des ersten Lehrstuhls für Informatik an der TUM. Um ihn zu ehren, wurde vor dem nach ihm benannten Hörsaal im Gebäude der TUM School of Computation, Information and Technology in Garching feierlich eine Büste enthüllt. Prof. Bauer hat entscheidend dazu beigetragen, die Informatik als wissenschaftliches Fach zu etablieren. Er legte mit der Programmiersprache ALGOL 60 zudem die Grundlage für moderne Programmiersprachen.

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann,  Informatik-Professor Prof. Manfred Broy, Friedrich L. Bauers Witwe Hildegard Bauer, Bildhauer Ubbo Enninga, Stifter Ernst Denert, TUM-Präsident Emeritus Prof. Wolfgang A. Herrmann und Prof. Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften neben Friedrich L. Bauers Büste. Andreas Heddergott / TUM
Friedrich L. Bauers Büste wurde enthüllt von TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann, Informatik-Professor Prof. Manfred Broy, Friedrich L. Bauers Witwe Hildegard Bauer, Bildhauer Ubbo Enninga, Stifter Ernst Denert, TUM-Präsident Emeritus Prof. Wolfgang A. Herrmann und Prof. Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Bereits im Jahr 1968 prägte Prof. Bauer den Begriff „Software Engineering“, der bis heute in der weltweiten Softwareentwicklung verwendet wird. Er trat dafür ein, die Informatik und insbesondere die Aufgabe der Softwareentwicklung als Ingenieurdisziplin zu begreifen, mit eigenständigen wissenschaftlichen Grundlagen und ingenieurgerechten Methoden. Damit zeigte er den Weg in die moderne Welt der Informatik auf.

Pionier in der Informatik

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann würdigte Bauer bei der Feierstunde als Wegbereiter unserer modernen Welt: „Prof. Bauer hat früh den Trend der Zeit erkannt und die heutige Bedeutung von Software und Computern vorausgeahnt. Er hat sich nicht zufrieden gegeben mit den traditionellen Strukturen, sondern ist mutig vorangegangen. Dieser Pioniergeist ist auch heute noch die Grundvoraussetzung für echten Fortschritt und Innovationen. Er ist uns ein bleibendes Vorbild auf das wir stolz sind!“

Hans-Joachim Bungartz, Dekan der TUM School of Computation, Information and Technology und Professor für Informatik mit Schwerpunkt Wissenschaftliches Rechnen sagt: „Die Rolle Friedrich L. Bauers bei der Entwicklung der Informatik zur eigenständigen Disziplin kann kaum überschätzt werden. Er hat sowohl fundamentale wissenschaftliche Beiträge geleistet als auch kraftvoll und visionär Prozesse angestoßen und vorangetrieben, ohne die heute vieles in unserer digitalen Welt nicht denkbar wäre. Wir verdanken ihm sehr, sehr viel.“

Manfred Broy, Professor für Software & Systems Engineering, sagt: „Friedrich L. Bauer ist der Inbegriff eines Professors, wissenschaftlich vielfältig interessiert mit fundamentalen Beiträgen in zahllosen Teilbereichen, engagiert auf internationaler Ebene zur Gestaltung seiner Disziplin, federführend in der Lehre mit seinen bahnbrechenden Einführungsbüchern zur Informatik. Neben seinem eindrucksvollen Engagement in der Gestaltung seines Fachs zeichnet ihn das tiefe Verständnis und die Liebe zu seiner Disziplin aus, nicht zuletzt auch für historische Themen.“

Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Bauer zahlreiche Ehrungen, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, die Konrad Zuse-Medaille und Ehrendoktorwürden mehrerer Universitäten.

Technische Universität München

Corporate Communications Center

Aktuelles zum Thema

HSTS