• 15.5.2018

Kranzniederlegung am Grab von Karl Max von Bauernfeind

Gedenkveranstaltung für den Gründungsdirektor der TUM

Karl Max von Bauernfeind war der erste Direktor der heutigen Technischen Universität München (TUM). Als er im Jahre 1868 die neue Hochschule eröffnete, war er gerade 50 Jahre alt geworden. Im 150. Jubiläumsjahr der TUM jährt sich also auch Bauernfeinds Geburtstag zum 200. Mal. Aus diesem Anlass hat die TUM gestern eine Gedenkveranstaltung abgehalten, bei der Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann einen Kranz am Grab Bauernfeinds am Alten Nördlichen Friedhof niedergelegt hat.

Präsident Wolfgang A. Herrmann und  Kanzler Albert Berger legen einen Kranz am Grab Karl Max von Bauernfeinds nieder. (Foto: A. Heddergott/ TUM)
Präsident Wolfgang A. Herrmann und Kanzler Albert Berger (links) legen einen Kranz am Grab Karl Max von Bauernfeinds nieder. (Foto: A. Heddergott/ TUM)

Die heutige TUM wurde 1868 durch Ludwig II., König von Bayern, als Polytechnische Schule gegründet. Ihre Aufgabe sollte sein, „der gewerblichen und industriellen Welt den zündenden Funken der Wissenschaft zu bringen“, wie Gründungsdirektor Karl Max von Bauernfeind in der Inaugurationsrede am 19. Dezember 1868 verkündete. Er war anerkannter Theoretiker auf dem Gebiet der Geodäsie und des Brückenbaus, dank seiner Erfahrungen im Eisenbahnbau aber auch bewährter Praktiker: „Karl Max von Bauernfeind stand für die Aufbruchsstimmung der neuen technischen Welt und für die Verschränkung von Theorie und Praxis, der an unserer Universität seit ihrer Gründung eine entscheidende Rolle zukommt. So fanden die ‚neuen Wissenschaften‘ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Anwendung in zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen, etwa im Straßen- und Eisenbahnbau, in Wasserkraftwerken oder Fabriken. Bis heute findet die Spitzenforschung unserer Universität oft unmittelbar Eingang in die Praxis, wie zuletzt etwa beim Bau des Gotthard-Basistunnels, an dem mehrere unserer Professoren beteiligt waren“, sagt Präsident Herrmann. 

Bauernfeind förderte talente

Bauernfeind war von 1869 bis 1874 und dann erneut von 1880 bis 1889 Direktor der heutigen TUM. In den 15 Jahren seiner Amtszeit förderte er durch Stipendien und Berufungen Talente wie Rudolf Diesel oder Carl Linde. Heute ehrt die TUM Persönlichkeiten, die sich durch besonderes Engagement um die Universität verdient gemacht haben, mit der Karl Max von Bauernfeind-Medaille. Außerdem gibt es zu seinen Ehren am Stammgelände der TUM in der Münchener Maxvorstadt einen Karl Max von Bauernfeind-Hörsaal.

Gedenkfeier am frisch restaurierten Grab

Am 3. August 1894 verstarb Bauernfeind in Feldafing am Starnberger See. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens ließ die TUM mit Unterstützung des gemeinnützigen „Karl Max von Bauernfeind-Vereins zur Förderung der Technischen Universität München e. V.“ das Grab, das im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombeneinschlag beschädigt wurde, restaurieren. Aufschluss über den Vorkriegszustand gab dem Restaurator ein Blatt der Planung des Professors für Bauzeichnen Josef Bühlmann im Architekturmuseum der TUM. Der Originalzustand wurde so weit wie möglich wiederhergestellt: Das Grabmal wurde wegen Gefügeverschiebungen oberhalb der Sockelzone versetzt, die Inschriften neu gefasst und die bronzene Büste Bauernfeinds neu aufgesetzt. Die gestrige Gedenkfeier konnte so am frisch restaurierten Grab stattfinden. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Bläserquartett unter Leitung von Odilo Zapf. Ihren Abschluss fand die Gedenkveranstaltung im Hauptgebäude der TUM mit einem Vortrag von Prof. Thomas Wunderlich, dem fünften Inhaber des Lehrstuhls für Geodäsie nach Karl Max von Bauernfeind.

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