• 6.6.2024
  • Lesezeit: 1 Min.

Sieger des internationalen Wettbewerbs für Nachwuchsforschende stehen fest

EuroTech Future Award 2024 für Forschung zu Parkinson-Krankheit

Neue Ansätze zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und von Giftschlangenbissen sowie Nanobeschichtungen mit Anwendungen in so unterschiedlichen Bereichen wie der Wasserstoffproduktion, der Abwasserbehandlung und dem Gesundheitssektor: Zum zweiten Mal haben die sechs EuroTech-Universitäten den EuroTech Future Award an drei vielversprechende junge Forschende für ihre Beiträge zu einer nachhaltigeren Zukunft verliehen. Sie wurden bei einer Zeremonie in Brüssel geehrt.

EuroTech Universities Alliance
Die Gewinnerin des EuroTech Future Award 2024, Dr. Patricia Mora vom Technion - Israel Institute of Technology, freut sich über die Auszeichnung.

28 Nachwuchsforschende hatten sich um den EuroTech Future Award 2024 beworben. Am Ende setzten sich Patricia Mora vom Technion - Israel Institute of Technology, Yudong Xue von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und Melisa Benard Valle von der Technischen Universität Dänemark (DTU) an die Spitze. Die Jury, die sich aus den Vizepräsidenten für Forschung der sechs EuroTech-Mitgliedsuniversitäten und der Leiterin des EuroTech-Büros in Brüssel, Tatiana Panteli, zusammensetzte, bewertete die Auswirkungen der Arbeit der Bewerber auf die Erreichung der von den Vereinten Nationen festgelegten Ziele für nachhaltige Entwicklung, ihre Exzellenz als Forschende und ihre Fähigkeit, über ihre Arbeit so zu kommunizieren, dass auch Nicht-Experten, insbesondere politische Entscheidungsträger und Bürger, ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt verstehen können.

Tatiana Panteli sagte: "Wir sind stolz darauf, dass wir in der EuroTech Universities Alliance so großartige Talente haben. Ihre Arbeit verschiebt nicht nur die Grenzen wissenschaftlicher Entdeckungen, sondern bietet auch praktische Lösungen für einige der dringendsten Herausforderungen der Welt, von neurologischen Krankheiten und erneuerbaren Energien bis hin zu Umweltschutz und Gesundheitswesen. Die Sorge um unseren Planeten liegt in den fähigen Händen der jungen Forscher, die mit Leidenschaft die Forschung zum Wohle der Menschen vorantreiben."

  1. Preis: Patricia Mora, Technion
    Patricia Mora ist Pharmazeutin und promovierte an der Universidad Complutense de Madrid. Derzeit ist sie Postdoktorandin im Labor von Professor Avi Schroeder am Technion. Sie beschäftigt sich mit neurologischen Erkrankungen:

    "Neurologische Erkrankungen sind die Hauptursache für Behinderungen und die zweithäufigste Todesursache. Die Nanomedizin bietet neue therapeutische Möglichkeiten, nämlich die gezielte Verabreichung von Genen und Proteinen, die mit herkömmlichen Therapien nicht erreicht werden können. Um das zentrale Nervensystem (ZNS) zu erreichen, muss die Blut-Hirn-Schranke (BHS) überwunden werden. In meinem letzten Projekt haben wir ein System entwickelt, das die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Antikörper in das ZNS einbringen kann, um die Parkinson-Krankheit zu behandeln und die motorischen Fähigkeiten der erkrankten Mäuse zu verbessern. Die erzielten Ergebnisse waren zwar aufregend, aber die Anzahl der benötigten Partikel war sehr hoch. Daher besteht meine nächste Forschungsaufgabe darin, die Aufnahme der Nanopartikel in das Gehirn zu erhöhen. In Anlehnung an das populäre Märchen "Der Rattenfänger von Hameln" schlage ich vor, den Nanomedizinern den Weg ins Gehirn durch Musik zu öffnen. Da die Stimulation des Gehirns den Glukosebedarf erhöhen kann, möchte ich den erhöhten Glukoseverbrauch nutzen, um die Nanopartikel direkt in das ZNS zu bringen."
  2. Preis: Yudong Xue, EPFL
    Yudong Xue ist Wissenschaftler an der EPFL, Schweiz, und wird durch ein Marie Skłodowska-Curie-Stipendium finanziell unterstützt. Er promovierte in Chemischer Technologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking:

    "Meine Forschung beschäftigt sich mit hochmodernen Nanobeschichtungen. Eine wichtige Errungenschaft ist die Entwicklung fortschrittlicher Beschichtungen für die elektrolytische Wasserspaltung zur Erzeugung von sauberem und erneuerbarem Wasserstoff. Diese Beschichtungen, die mit Hilfe hochentwickelter Atomschichtabscheidungstechniken hergestellt werden, übertreffen die bestehenden Alternativen und bieten eine nachhaltige Lösung für die Wasserstoffproduktion in großem Maßstab. Ein weiterer Durchbruch ist die Entwicklung von Nanobeschichtungen für die Umweltkatalyse, die Abwässer mit hohem Salzgehalt und organische Schadstoffe wirksam behandeln. Diese Innovation hat das Potenzial, die Abwasserbehandlung zu revolutionieren, indem sie einen fast 100-prozentigen Schadstoffabbau erreicht. Im Bereich des Gesundheitswesens hat meine Forschung die Lebensdauer von Adsorbentien für medizinische Sauerstoffkonzentratoren durch den Einsatz von Nanobeschichtungen verlängert. Diese Entwicklung ist besonders für Regionen mit begrenztem Zugang zu Gesundheitsressourcen von Bedeutung und könnte die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Sauerstofftherapiegeräten verbessern.“
  3. Preis: Melisa Benard Valle, DTU
    Melisa Benard Valle ist Biologin mit einem ausgeprägten Interesse an der Funktion von Schlangengiften. Sie hat am Institut für Biotechnologie der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko promoviert. Derzeit ist Melisa Marie Sklodowska-Curie-Postdoktorandin am Zentrum für Antikörpertechnologien der DTU:

    "Meine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung einer neuen Generation von Gegengiften, rekombinanten Gegengiften, um die Nachteile der derzeitigen Behandlungen zu überwinden. Ich verwende eine Technologie namens Phage Display, um eine besondere Art von Antikörpern, die so genannten Nanokörper, zu entdecken, die die Wirkung der gefährlichsten Toxine in Korallenschlangengiften neutralisieren können. Nanokörper sind kleine, schnell wirkende Moleküle, die auch bei hohen Temperaturen stabil sind, was sie zu einer hervorragenden Behandlungsmöglichkeit in tropischen Entwicklungsländern macht. Bislang habe ich die Tödlichkeit kompletter Gifte mit einer Mischung aus nur zwei Nanokörpern neutralisiert. Das daraus resultierende Antivenom hat das Potenzial, wirksamer und breiter neutralisierend zu sein als die derzeitige Behandlung und ermöglicht gleichzeitig eine tierfreie Produktion, geringere Kosten und ein geringeres Risiko von Nebenwirkungen."

Um die vollständigen Zusammenfassungen zu lesen und mehr über die Hintergründe der Gewinner zu erfahren, besuchen Sie https://eurotech-universities.eu/eurotech-future-award-2024/winners/. Weitere Informationen über den EuroTech Future Award finden Sie unter www.future-award.eu.

Weitere Informationen und Links

Die EuroTech Universities Alliance ist eine strategische Partnerschaft sechs führender europäischer Universitäten im Bereich Wissenschaft und Technologie, die ihre Kräfte bündeln, um ein starkes, nachhaltiges, souveränes und widerstandsfähiges Europa aufzubauen.

  • Technische Universität München (TUM) in Deutschland
  • École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz
  • Technische Universiteit Eindhoven (TU/e) in den Niederlanden
  • Technical University of Denmark (DTU) in Dänemark
  • École Polytechnique (L'X) in Frankreich
  • Technion - Israel Institute of Technology in Israel

Die Partner bringen ihre Exzellenz in Forschung und Lehre, ihr aktives Engagement in lebendigen Ökosystemen und ihren Dienst an der Gesellschaft ein. Gemeinsam bündeln sie ihre Kräfte, um ihre Forschung in Hightech-Schwerpunktbereichen zu beschleunigen und sich für den Wandel einzusetzen, und zwar durch engagierte Partner und eine starke Präsenz in Brüssel.

Auf der Grundlage der EuroTech-Werte streben die Partner eine neue Ebene der Zusammenarbeit an, indem sie ihre integrativen, vielfältigen und nachhaltigen Campus zusammenbringen. Die EuroTech-Universitäten schaffen ein einzigartiges Umfeld für internationale Talente, die eine neue Generation von Akteuren des Wandels in Forschung, Unternehmertum, Industrie und Gesellschaft anführen. Weitere Informationen finden Sie unter www.eurotech-universities.eu.

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anita.schneiderspam prevention@eurotech-universities.eu

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