NewIn: Katharina Anders
„Die 4D-Erdbeobachtung fundamental vorantreiben“
„Ich möchte erreichen, die 4D-Erdbeobachtung fundamental voranzutreiben,“ sagt Katharina Anders. Ihre Forschung zielt darauf ab, die hochpräzisen Bilder der Erdoberfläche, die durch Aufklärungssatelliten, Beobachtungsflugzeuge, Drohnen und Laserscanner gewonnen werden, zu verarbeiten und zu kombinieren. Diese Daten können nicht nur zur wissenschaftlichen Erkenntnis beitragen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Naturgefahrenabwehr leisten.
Die vierte Dimension: Zeit
„Um die enorme Herausforderung des Klimawandels bewältigen zu können, müssen wir Umweltprozesse besser verstehen“, sagt Katharina Anders. Ihr Fokus liegt auf der Geomorphologie, also den Prozessen, die Landschaften formen und entstehen lassen. Durch die sogenannte 4D-Beobachtung, bei der dreidimensionale Daten mit einer Zeitachse verbunden werden, können kleinste Veränderungen in der Landschaft sichtbar gemacht werden. Diese 4D-Datenwolken ermöglichen es, Prozesse wie die Entstehung von Flüssen, die Bewegung instabiler Hänge oder den Abtrag von Sandstränden detailliert zu beobachten.
Naturgefahren frühzeitig erkennen
Die Kombination von hochpräzisen Sensoren, automatisierten Messungen und komplexer Datenauswertung macht es möglich, selbst kleinste Oberflächenänderungen wie Sandtransport durch Wind an Stränden oder großen Dünen messbar zu machen. Die Forschungserkenntnisse helfen beispielsweise dabei, Naturgefahren wie Erdrutsche oder Überschwemmungen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen. Dadurch können Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung seiner Auswirkungen entwickelt werden.
Ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz
„In meiner Forschung arbeite ich mit der Luft- und Raumfahrt, zum Beispiel bei luftgestützten Aufnahmen, zusammen. Gleichzeitig schließe ich die Geowissenschaften und die Umweltforschung sowie für die Datenauswertung die Informatik und Datenwissenschaften in meine Projekte mit ein“, sagt Katharina Anders.
Die interdisziplinäre Arbeit leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Analyse von Fernerkundungsdaten wird ein tieferes Verständnis der Prozesse an der Erdoberfläche ermöglicht, insbesondere im Hinblick auf Naturgefahren, die Folgen des Klimawandels und die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt. Ihre Forschung zeigt, wie moderne Technologie und Wissenschaft zusammenwirken können, um unsere Umwelt besser zu schützen und auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren.
- Katharina Anders studierte an der Universität Heidelberg Geographie mit Informatik und Umweltphysik. Sie promovierte in Geoinformatik (mit Auszeichnung) am Geographischen Institut und Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg, mit Forschungsaufenthalt an der TU Delft. 2023 wurde sie auf die Professur für Fernerkundungsanwendungen an die TUM berufen.
- Die Professur für Fernerkundungsanwendungen wird aus Mitteln der Hightech Agenda Bayern (HTA) finanziert.
- Alle Folgen der Video-Serie „NewIn“.
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Prof. Dr. Katharina Anders
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Professur für Fernerkundungsanwendungen
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