• 3.2.2022
  • Lesezeit: 2 Min.

Neues Zentrum untersucht und entwickelt verantwortungsvolle KI-Innovationen

Center for Responsible AI Technologies gegründet

Die Technische Universität München (TUM), die Universität Augsburg (UNIA) und die Hochschule für Philosophie München (HFPH) haben mit der heutigen Unterzeichnung des Kooperationsvertrags den Grundstein für das gemeinsame „Center for Responsible AI Technologies“ gelegt. Es wird philosophische, ethische und sozialwissenschaftliche Fragen in einem integrierten Forschungsansatz in die Entwicklung von KI-Technologien einbringen.

Andreas Heddergott / TUM
Kooperation unterschrieben (v.l.): Präsident der Hochschule für Philosophie Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Präsidentin der Universität Augsburg Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel und Vize-Präsident der Technischen Universität München Prof. Dr. Gerhard Kramer

Unterstützt durch drei neu geschaffene Professuren an UNIA, TUM und HFPH und finanziert durch die „Hightech Agenda Bayern“, wird das neue standortübergreifende Zentrum einen wertvollen Beitrag zu gesellschaftlich verantwortungsvollen und vertrauenswürdigen KI-Innovationen leisten.

Erster Schwerpunkt im Bereich „Medizin, Pflege, Gesundheit“

Mit dem „Center for Responsible AI Technologies“ bauen die beteiligten Hochschulen ihre schon bestehende interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaft und Technik, Human- und Sozialwissenschaften sowie Philosophie deutlich aus. Im ersten Quartal 2022 geht das Pilotprojekt an den Start. Damit fokussiert die Arbeit des Zentrums zunächst auf das Anwendungsfeld „Medizin, Pflege, Gesundheit“. Dieses Forschungsprojekt wird anhand von Use-Cases zum KI-Einsatz in der Lasertherapie von Basalzellkarzinomen, in der Endoskopie und in der Radiologie komparativ zentrale philosophisch-ethische Fragestellungen herausarbeiten.

Mittelfristig sollen weitere Anwendungsfelder in den Bereichen „Zukunft der Arbeit“, „Mobilität“ und „Klima, Umwelt“ hinzukommen. Zudem ist die Erweiterung der Zusammenarbeit auf die Ausbildung von Studierenden und den Bereich der Wissenschaftskommunikation zum Thema KI geplant. Das Zentrum ist eingebettet in ein Umfeld aus mehreren bestehenden Professuren an den drei Partnerhochschulen.

Drei Professuren werden im Rahmen der „Hightech Agenda Bayern“ neu geschaffen

Eine Professur für „Wissenschaftstheorie, Natur- und Technikphilosophie mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz“ an der HFPH widmet sich den philosophischen Grundlagen des Mensch-Maschine-Verhältnisses. Eng damit verknüpft untersucht die Professur „Ethics of AI in Neuroscience“ der TUM KI-Themen aus sozialwissenschaftlicher und medizinischer Perspektive. An der Universität Augsburg läuft bereits das Berufungsverfahren für die Professur „Cyber Security and Safety-Critical Systems“.

Die Zeit ist reif für ein „Center for Responsible AI Technologies“

„Entlang des gesamten Innovationsprozesses müssen wir durch Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Kompetenz Technologien so entwickeln, dass sie später auch gesellschaftsfähig und vertrauenswürdig sind“, so Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München.

„Mit dem Zentrum wollen wir Philosophie, Ethik und Sozialwissenschaften von Anfang an in die KI-Entwicklung integrieren. Philosophie und Sozialwissenschaften dürfen nicht erst im Nachhinein als Reparaturwerkstatt betrieben werden. Vielmehr müssen sie zielgerichtet mit den Technikwissenschaften zusammenarbeiten, um sozial verantwortliche Innovationen voranzutreiben und damit auch die gesellschaftliche Akzeptanz für KI zu erhöhen“, betont der Präsident der HFPH, Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher.

„Mit unseren erfahrenen Expertinnen und Experten der Medizin, der Informationstechnik und der Moraltheologie/Ethik bietet sich die einmalige Chance, Künstliche Intelligenz weiterzuentwickeln, sie zu erklären und Vertrauen wachsen zu lassen. Im „Center for Responsible AI Technologies“ leisten wir einen Beitrag zu Cyber Security und zum Schutz sicherheitskritischer Infrastruktur. Nur so kann KI ihre volle Innovationskraft für alle Bereiche der Gesellschaft entfalten“, sagt Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg.

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