Ausgründung der TUM Finalist beim Preis des Bundespräsidenten
Celonis für Deutschen Zukunftspreis nominiert
Die Celonis-Gründer Bastian Nominacher, Martin Klenk und Alexander Rinke haben als Studenten der TUM eine Software für das sogenannte Process Mining entwickelt. Diese untersucht die alltäglichen Abläufe in Unternehmen, zeigt die Analysen in verständlichen Grafiken und schlägt Verbesserungen vor. Die automatisierte Unternehmensberatung lässt sich für alle möglichen Prozesse anwenden, die digitale Spuren hinterlassen, egal ob es um die Produktion eines Pharmaherstellers oder die Logistik eines Handelskonzerns geht.
Das 2011 gegründete Start-up schrieb eine rasante Erfolgsgeschichte: 2015 war Celonis bereits das am schnellsten wachsende Technologieunternehmen Deutschlands, ein Jahr später gründeten die Münchner eine Niederlassung in New York. 2018 wurde das Unternehmen in seiner zweiten Finanzierungsrunde mit einer Milliarde US-Dollar bewertet und gehört damit zu den seltenen deutschen „Einhörnern“. Global Player und Mittelständler in 20 verschiedenen Branchen nutzen die Software, darunter ein Drittel der DAX-Unternehmen. Damit gilt Celonis als Weltmarktführer beim Process Mining.
Enge Verbindung zur Universität
Die Gründung des Start-ups wurde an der TUM gefördert. Neben der TUM Gründungsberatung halfen die Lehrstühle für Wirtschaftsinformatik, Industrial Design und Entrepreneurship, das Geschäftsmodell und eine Corporate Identity zu entwickeln. Auch heute noch ist die Verbindung zwischen Universität und Unternehmen eng. Mehr als ein Viertel der 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommen von der TUM.
Mit dem Deutschen Zukunftspreis zeichnet der Bundespräsident einmal im Jahr die zukunftsträchtigsten Technologien aus. Kriterien für die Jury sind vor allem der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad, die Marktreife, das Potenzial für neue Arbeitsplätze und der Beitrag zur nachhaltigen Wertschöpfung. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert. Die Entscheidung und die Preisverleihung finden am 27. November in Berlin statt. 2017 wurde der heutige Direktor der Munich School of Robotics and Machine Inteligence der TUM, Prof. Sami Haddadin, mit seinem Team für die Entwicklung von Assistenzrobotern ausgezeichnet.
Jedes Jahr werden an der TUM mehr als 70 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Bis zu 30 Teams gleichzeitig können Büros im „TUM Inkubator“ nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten – mit den aussichtsreichsten reist die TUM für zwei Wochen ins Silicon Valley. UnternehmerTUM bietet mit dem „MakerSpace“ eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau und mit der „Bio.Kitchen“ ein Biotechnologielabor für Experimente. Diese Förderung ist laut „Gründungsradar“ die beste an den großen deutschen Hochschulen.
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