• 21.6.2017

Wichtigste deutsche Auszeichnung für Start-ups geht an Grillido

TUM-Ausgründung gewinnt Deutschen Gründerpreis

Das Unternehmen Grillido hat den Deutschen Gründerpreis gewonnen. Die Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) hat Wurstprodukte entwickelt, die deutlich weniger Fett enthalten als herkömmliche Waren. Mit Onlinehandel und Fitnessstudios habe das Start-up ungewöhnliche Vertriebswege für Fleischprodukte erschlossen und damit eine traditionelle Branche neu belebt, lobte die Jury.

Manuel Stöffler und Michael Ziegler behaupten sich mit Grillido auf einem umkämpften Markt.
Manuel Stöffler und Michael Ziegler (v.l.) behaupten sich mit Grillido auf einem umkämpften Markt. (Bild: Grillido)

Das Ziel des Grillido-Teams war es, das Fett weitgehend aus der Wurst zu verbannen und Produkte mit gesunden Zutaten zu entwickeln. 2015 gründeten Manuel Stöffler und Michael Ziegler ihr Unternehmen. Heute hat das Start-up 30 Rezepturen im Angebot, die neben Fleisch beispielsweise Spinat, Feta oder getrocknete Tomaten, aber teilweise nur sechs Prozent Fett enthalten.

Nachdem Ziegler und Stöffler die Chancen ihrer Kreationen zunächst auf Weihnachtsmärkten getestet hatten, vertreiben sie ihre Waren nun online, ein noch ungewöhnlicher Vertriebsweg im Fleischhandel – genauso wie die Fitnessstudios, in denen Grillido Würste mit rund 50 Prozent Eiweiß verkauft. Das Start-up hat außerdem große Supermarktketten und als Kunden gewonnen und behauptet sich damit auf einem hart umkämpften Markt. 2016 machte das Unternehmen schon nahezu eine Million Euro Umsatz, jetzt plant es mit zehn Mitarbeitern den Schritt in andere europäische Länder.

„Rasante Erfolgsstory“

Die Jury des Deutschen Gründerpreises war „begeistert von der rasanten Erfolgsstory der beiden Verkaufstalente, die mit zeitgemäßen Produktneuheiten und kreativen Vertriebsmethoden eine traditionelle Branche neu belebt haben“. Grillido gewann in der Kategorie Start-up. Die Finalisten werden von rund 300 Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien und Initiativen vorgeschlagen wurden. Der Preis gilt als bedeutendste Auszeichnung für Gründerinnen und Gründer in Deutschland. Er wird von den Medien Stern und ZDF sowie den Unternehmen Porsche und Sparkasse ausgeschrieben und wurde gestern Abend mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries verliehen.

Dritte Nominierung in Folge für Spin-offs der TUM

Michael Ziegler hat an der TUM Management and Technology studiert und währenddessen am Trainingsprogramm „Manage & More“ bei UnternehmerTUM, dem Zentrum für Gründung und Innovation, teilgenommen. Grillido wurde von der TUM Gründungsberatung unterstützt, vom Lehrstuhl für Industrial Design beim Aufbau seiner Marke beraten und arbeitet bis heute mit dem Lehrstuhl für Entrepreneurship zusammen.

Auch 2016 und 2015 waren Spin-offs der TUM für den Deutschen Gründerpreis nominiert: ProGlove hat Arbeitshandschuhe mit eingebautem Scanner entwickelt, sodass Fabrikarbeitern Hunderte Handgriffe erspart bleiben. Customized Drinks bietet Sets an, mit denen man Bier selbst zu Hause brauen kann. Jedes Jahr werden rund 70 Unternehmen an der TUM gegründet. Besser fördert keine andere große deutsche Hochschule Ausgründungen, sagt der „Gründungsradar“ des Stifterverbandes.

Grillido und Deutscher Gründerpreis im TV:

Das ZDF hat die Finalisten des Deutschen Gründerpreises in den Wochen vor der Preisverleihung bei ihrer Arbeit begleitet:
ZDF: „#StartMeUp! Gründer. Ideen. Erfolge“ (ZDF-Mediathek, 29:08)

Preisverleihung des Deutschen Gründerpreises:
ZDF: „,Wurst 2.0’ zum #StartUp 2017 gekürt“ (ZDF-Mediathek 1:28:07)

Mehr Informationen:

Technische Universität München

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