• 6.5.2016

9. / 10. Mai: Prof. Simon Hegelich und Prof. Sabine Maasen in der Bayerischen Akademie

Wie wirken Digitalisierung und Big Data auf die Gesellschaft?

Wirken Big-Data-Verfahren diskriminierend? Nehmen Algorithmen gar die Rolle der Religion ein? Bei zwei Veranstaltungen in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften analysieren Wissenschaftler der TUM das Verhältnis von Digitalisierung und Gesellschaft: Am 9. Mai, 18 Uhr, diskutiert Prof. Simon Hegelich mit anderen Gästen über die Frage „Diskriminierung mittels Algorithmen?“. Am 10. Mai, 19 Uhr, spricht Prof. Sabine Maasen über „Immanente Religion – transzendente Technologie? Das Beispiel Digitalisierung“.

Gebäude der Bayerischen Akademie der Wissenschaften – Bild: BAdW
Transzendente Technologie? Soziologen und Politikwissenschaftler diskutieren über die gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung – Bild: BAdW

„Diskriminierung mittels Algorithmen? Die gesellschaftlichen Auswirkungen von Big Data“

Algorithmen, mit denen große Datenmengen ausgewertet werden, klassifizieren Menschen anhand biographischer, wirtschaftlicher und verhaltensbezogener Daten. Diese Big-Data-Verfahren beruhen zwar auf objektivierten Kriterien. Doch Angehörige traditionell diskriminierter Gruppen erhalten im Ergebnis oft schlechte Bewertungen – auch wenn sie persönlich in ihrem Verhalten keinerlei Anlass gegeben haben, an ihrer Vertrauens- oder Kreditwürdigkeit zu zweifeln. Führt die statistische, auf Referenzgruppen bezogene Betrachtung zu einer neuen Form der Diskriminierung?

Vortrag:
Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit a.D.

Podiumsdiskussion:

  • PD Dr. Jessica Heesen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen
  • Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit a.D.
  • Prof. Dr. Stefan Selke, Professur für Transformative und Öffentliche Wissenschaft der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Furtwangen

Veranstalter:
Das Ende 2015 gegründete Munich Center for Internet Research (MCIR) ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es untersucht die Auswirkungen des Internet auf Gesellschaft und Wirtschaftsleben. Initiatoren des MCIR sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit, des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF), der LMU München, des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, der TUM und der Universität der Bundeswehr München.

Termin:
Montag, 9. 5. 2016, 18 Uhr
Bayerische Akademie der Wissenschaften, Plenarsaal (1. Stock)
Alfons-Goppel-Str. 11
80539 München

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldungwird gebeten.
Livestream: www.mcir.badw.de

 

„Immanente Religion – transzendente Technologie? Das Beispiel Digitalisierung“

Herkömmlicherweise wird Religion über Transzendenz und Technologie über Immanenz definiert. Angesichts der Digitalisierung geht Prof. Sabine Maasen in ihrem Vortrag der Frage nach, ob Religion nicht auch dem Sichtbaren und Präsenten, Technologie und Wissenschaft aber dem Unsichtbaren zugeordnet werden können. Als Beispiele nennt sie Apps, die tägliche „Briefe von Jesus“ zustellen und damit Religion präsent und nahe halten, sowie auf der anderen Seite die wachsende Bedeutung von Algorithmen, die anscheinend eine gottähnliche Stellung einzunehmen beginnen.

Prof. Dr. Sabine Maasen hat den Friedrich Schiedel-Stiftungslehrstuhl für Wissenschaftssoziologie an der TUM inne. Sie ist Direktorin des Munich Center for Technology in Society der TUM und steht dem Senat der Hochschule für Politik München vor. Sie forscht zu Fragen, die das Leben in technisierten Gesellschaften betreffen, unter anderem in den Bereichen Neurotechnologie, soziale Robotik und Digitalisierung.

Veranstalter:

In einer Vortragsreihe geht die Bayerische Akademie der Wissenschaften zwei Jahre lang der Vielfalt neuer religiöser Konflikte nach. Die Schattenseiten religiösen Bewusstseins sollen ebenso erkundet werden wie die schnelle Durchsetzungskraft neuer charismatischer Christentümer sowie die Faszinationskraft alternativer Sinnstiftungsangebote bis hin zur Esoterik.

Termin:
Dienstag, 10. 5. 2016, 19 Uhr
Bayerische Akademie der Wissenschaften, Plenarsaal (1. Stock)
Alfons-Goppel-Str. 11
80539 München

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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