• 9.12.2013

Steigende Ozonkonzentration erhöht allergene Wirkung von Birkenpollen

Allergien nehmen zu

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Ozon ein zentraler Faktor im Zusammenhang zwischen Klimawandel, Verstädterung und der Zunahme von allergischen Erkrankungen und Symptomen darstellt. Die Ergebnisse der Untersuchungen lassen eindeutig einen Anstieg allergischer Erkrankungen erwarten.

Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Birkenpollens
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Birkenpollens (Bild: I. Weichenmeier/ZAUM)

Die Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München untersuchten Birkenpollen, die von unterschiedlich Ozon-belasteten Regionen in und um München stammten. Hauttests, die sogenannten Pricktests, bestätigten eindeutig die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Pollen. 

„Wir haben gefunden, dass Pollen unter hohen Ozon-Belastungen heftigere Reaktionen bei Hauttestungen zeigten als Pollen mit anderen Standortbedingungen“, sagt Prof. Carsten Schmidt-Weber, der den TUM-Lehrstuhl für Molekulare Allergologie und Umweltforschung und das Institut für Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München leitet. 

„Die höhere Konzentration der Allergie auslösenden Faktoren (Allergene) in hoch Ozon-belasteten Gebieten passt zu den verstärkten, entzündlichen Reaktionen, die diese Pollen hervorrufen“, erklärt Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin an der TUM. „Ozon ist also ein prominenter Umweltfaktor mit einem großen Einfluss auf die Allergenität von Birkenpollen“.

Das Ergebnis der Forschung lässt erwarten, dass in den nächsten Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels und der Folge zunehmender Verstädterung die Ozonkonzentrationen ansteigen und damit die Bevölkerung häufiger unter Pollenallergien leiden wird. 

„Ozon ist ein äußerst wichtiger Faktor, der zu einer Zunahme von Birkenpollenallergien führen wird. Es ist davon auszugehen, dass sich mit der Erhöhung der Temperatur und damit des Ozongehalts der Luft auch die Symptome von Pollenallergien vervielfachen“, erklärt Traidl-Hoffmann. „Allergiker, und die Zahl der davon Betroffenen wird steigen, werden deswegen nicht nur durch längere Blühphasen mit mehr Pollen, sondern auch durch potentere Pollen belastet“.

Publikation:
Isabelle Beck, Susanne Jochner, Stefanie Gilles, Mareike McIntyre, Jeroen T. M. Buters, Carsten Schmidt-Weber, Heidrun Behrendt, Johannes Ring, Annette Menzel, Claudia Traidl-Hoffmann; PLOS ONE, Nov 20, 2013, DOI: 10.1371

Kontakt: 

Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar
Institut für Umweltmedizin
Tel.: +49 89 4140 3180
claudia.traidl-hoffmannspam prevention@tum.de
www.mri.tum.de/node/1607

Prof. Dr. Carsten Schmidt-Weber
Technische Universität München/Helmholtz Zentrum München
Lehrstuhl für Molekulare Allergologie und Umweltforschung
csweberspam prevention@tum.de
www.zaum-online.de/start/Home.html

Technische Universität München

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