Leibnizpreis
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist die bedeutendste Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Forschungseinrichtungen.
Mit dem Preis werden jährlich bis zu zehn Forschende ausgezeichnet, die in ihrer wissenschaftlichen Arbeit frühzeitig exzellente grundlegende Leistungen erbracht haben und die deutsche Forschungslandschaft wohl weiterhin prägen werden.
Den Preis vergibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1986. Das Preisgeld soll die Arbeitsbedingungen der Ausgezeichneten verbessern, indem sie von Verwaltungsaufwand entlastet werden und qualifizierte, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leichter beschäftigen können.
Den mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotierten Leibnizpreis erhielten bislang (Stand: 2025) 25 Angehörige der TUM:
Ordinarius für Artificial Intelligence in Healthcare and Medicine (TUM School of Computation, Information and Technology / TUM School of Medicine and Health)
Prof. Dr. Daniel Rückert Der Informatiker und KI-Forscher Prof. Daniel Rückert erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025. Der Ordinarius für Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin und im Gesundheitswesen an der Technischen Universität München (TUM) wird für seine Forschung zur KI-unterstützten medizinischen Bildgebung ausgezeichnet.
Ordinarius für Biomathematik (TUM School of Natural Sciences)
Prof. Dr. Fabian Theis erhält 2023 den Leibniz-Preis 2023 für seine Pionierarbeiten in der Analyse, Modellierung und Interpretation genomischer Daten. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erforscht Prof. Theis, der auch Mitglied des Munich Data Science Institute (MDSI) der TUM und Leiter des Institute of Computational Biology am Helmholtz Zentrum München ist, die Funktionsweisen von Zellen. Vor allem geht es darum, wie Zellen Entscheidungen treffen, zum Beispiel um zu verstehen, wie Krankheiten sich entwickeln. Sein Ziel ist es, die Vielfalt von Zelltypen im menschlichen Körper zu beschreiben, um damit zum Beispiel die Wirkung von medizinischen Wirkstoffen auf spezifische Zelltypen im Computer nachzubilden. In seinem kürzlich gewonnenen ERC Advanced Grant entwickelt Theis darauf aufbauend eine Software für exakte Prognosen bei Arzneimitteltests, die die Entwicklung von neuen, spezifischen Medikamenten erheblich beschleunigen könnte.
Ordinarius für Klinische Chemie und Pathobiochemie (Fakultät für Medizin)
Prof. Dr. Jürgen Ruland erhielt 2021 den Leibnizpreis für seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie, die zu einem grundlegend neuen Verständnis der Signalübertragungswege in Immun- und Krebszellen geführt haben. Prof. Ruland konzentriert sich auf normale und bei Krankheit gestörte Signalprozesse im Immunsystem. Mit seiner Arbeitsgruppe untersucht er, wie Immunzellen Krankheitserreger erkennen, die Immunabwehr einleiten und wie krankhaft veränderte Signale in Blutzellen zur Entstehung von Krebserkrankungen führen. Ziel ist es, Grundlagen zur therapeutischen Manipulation des Immunsystems zu liefern. Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnissen gehört ein 2017 von ihm und seinem Team entdeckter „Not-Aus“-Schalter für fehlerhafte Zellen.
Ordinarius für Organische Chemie (Fakultät für Chemie)
Prof. Dr. Thorsten Bach erhielt 2020 den Leibnizpreis für seine richtungsweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Photochemie und insbesondere der lichtinduzierten enantioselektiven Katalyse. Indem er gezeigt hat, dass die Photochemie geeignet ist, um chirale Moleküle herzustellen, hat Thorsten Bach ein neues, heute international als Photoredoxkatalyse bekanntes Forschungsgebiet eröffnet. Seine Entwicklung eines speziellen Katalysators für gezielte Deracemisierungsreaktionen ermöglicht neue Anwendungsfelder in vielen Bereichen der chemischen Synthese wie etwa der Arzneimittelherstellung.
Ordinarius für Datenbanksysteme (Fakultät für Informatik)
Prof. Dr. Thomas Neumann erhielt 2020 den Leibnizpreis für seine international anerkannten Arbeiten zur effizienten Verwaltung und Analyse großer Datenmengen. Mit der Entwicklung des neuen, besonders leistungsfähigen Datenbanksystems HyPer hat er das auch für Wirtschaft und Gesellschaft relevante Forschungsgebiet der hauptspeicherbasierten Datenbankenbanksysteme neu ausgerichtet und wichtige Impulse für die internationale Forschung geliefert.
Ordinarius für Robotik und Systemintelligenz (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik/Fakultät für Informatik)
Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin erhielt 2019 den Leibnizpreis für seine wegweisenden Forschungen auf den Gebieten der Robotik. Insbesondere wird er für seine Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ausgezeichnet, in denen er die Grundlagen einer sicheren, intuitiven und zuverlässigen physikalischen Mensch-Roboter-Interaktion erforscht.
Honorarprofessorin der Fakultät für Chemie
Prof. Dr. Brenda Schulman erhielt 2019 den Leibnizpreis für ihre bedeutenden biochemischen und strukturbiologischen Arbeiten zu den molekularen Mechanismen des Ubiquitin-Systems.
Ordinarius für Bildverarbeitung und Mustererkennung (Fakultät für Informatik)
Prof. Dr. Daniel Cremers erhielt 2016 den Leibnizpreis für seine richtungsweisenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der mathematischen Bildverarbeitung und Mustererkennung. Diese Forschung zielt darauf ab, Maschinen die Analyse und Interpretation von Bilddaten beizubringen.
Ordinarius für Experimentelle Biophysik (Fakultät für Physik)
Prof. Dr. Hendrik Dietz erhielt 2015 den Leibnizpreis für seine international anerkannten Arbeiten auf dem Gebiet der Bionanotechnologie. Seine Forschungsarbeiten über die mechanischen und strukturellen Eigenschaften von Proteinen eröffnen der Entwicklung von „Nanomaschinen“ auf DNA-Basis völlig neue Horizonte.
Ordinarius für Biologische Bildgebung (Fakultät für Medizin)
Prof. Dr. Vasilis Ntziachristos erhielt 2013 den Leibnizpreis für seine international hoch beachteten Beiträge zur optischen Bildgebung. Mit den von ihm entwickelten Verfahren hat er neue Impulse für die Grundlagenforschung und die Patientenbehandlung gesetzt.
Ordinaria für Numerische Mathematik (Fakultät für Mathematik)
Prof. Dr. Barbara Wohlmuth erhielt 2012 den Leibnizpreis für ihre Forschungsarbeit im Bereich der Gebietszerlegungsmethoden. Diese sind ein Schlüssel zur Vereinfachung komplexer, gekoppelter Probleme der Festkörper- und Strömungsmechanik.
Ordinarius für Biomedizinische Physik (Fakultät für Physik)
Prof. Dr. Franz Pfeiffer erhielt 2011 den Leibnizpreis für seine Forschungsarbeit zur Entwicklung der Phasenkontrast-Bildgebung mit Röntgenstrahlen, die maßgebliche Fortschritte für die Früherkennung von Tumoren verspricht.
seit 2013 Ordinaria für Theoretische Informatik (Fakultät für Informatik)
Prof. Dr. Susanne Albers erhielt 2008 den Leibnizpreis für ihre Forschung zu effizienten Algorithmen in der Informatik. Mit ihren Arbeiten gelangen ihr wesentliche Optimierungen bei Online- und Approximationsalgorithmen.
seit 2012 Ordinarius für Theoretische Elementarteilchenphysik (Fakultät für Physik)
Prof. Dr. Martin Beneke erhielt 2008 den Leibnizpreis. Seine Forschung trägt dazu bei, dass die theoretischen Vorstellungen der Elementarteilchenphysik überprüft, Abweichungen davon aufgezeigt und neue Strukturen überhaupt erkannt werden können.
seit 2010 Ordinarius für Theoretische Informationstechnik (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik)
Prof. Dr.-Ing. Holger Boche erhielt 2008 den Leibnizpreis für seine Impulse zum Ausbau der Mobilfunktechnik. Auf Grundlage seiner theoretischen Arbeiten erweiterte er das Verständnis komplexer mobiler Kommunikationssysteme und setzte seine Erkenntnisse zugleich technisch für die Standardisierung neuer Mobilfunknetze um.
seit 2005 Direktor des Friedrich-Schiedel-Stiftungslehrstuhls für Neurowissenschaften (Fakultät für Medizin)
Prof. Dr. Arthur Konnerth erhielt 2001 den Leibnizpreis.
Ordinarius für effiziente Algorithmen (Fakultät für Informatik)
Prof. Dr. Ernst W. Mayr erhielt 1997 den Leibnizpreis.
Ordinaria für Werkstoffe im Maschinenbau (Fakultät für Maschinenwesen)
Prof. Dr.-Ing. Jean Karen Gregory erhielt 1997 den Leibnizpreis.
Honorarprofessor der Fakultät für Informatik
Prof. Dr. Gerd Hirzinger erhielt 1995 den Leibnizpreis.
Ordinarius für Software & Systems Engineering (Fakultät für Informatik)
Prof. Dr. Manfred Broy erhielt 1994 den Leibnizpreis.
seit 1992 Ordinarius für angewandte Mathematik (Fakultät für Mathematik)
Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann erhielt 1991 den Leibnizpreis.
Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (Fakultät für Maschinenwesen)
Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg erhielt 1989 den Leibnizpreis.
Ordinarius für Experimentelle Halbleiterphysik I (Fakultät für Physik)
Prof. Dr. Gerhard Abstreiter erhielt 1987 den Leibnizpreis.
Ordinarius für Anorganische Chemie (Fakultät für Chemie)
Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann erhielt 1987 den Leibnizpreis.
Ordinarius für Anorganische und Analytische Chemie (Fakultät für Chemie)
Prof. Dr. Hubert Schmidbaur erhielt 1987 den Leibnizpreis.