Wissenswertes rund um das Studium mit Behinderung und chronischer Erkrankung
Auf dieser Seite finde Sie zahlreiche Informationen, Zahlen und Fakten zum Thema Studieren mit Behinderung und chronischer Erkrankung. Weiterführende Informationen sind verlinkt. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen, Anregungen oder Wünsche haben!
Zahlen und Fakten
In verschiedenen Erhebungen wurden in den letzten Jahren Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung zu ihrer Studiensituation befragt. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchungen finden Sie im Folgenden. Die ausführlichen Untersuchungen sind auf der Seite der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studierendenwerks abrufbar.
Die Daten der 22. Sozialerhebung wurden von Mai bis September 2021 erhoben, also über einen Zeitraum, in dem die Coronavirus-Pandemie abklang – und Krieg, Inflation und Preiskrise nicht absehbar waren. Die Studierenden kamen im Zeitraum der Befragung aus drei Lockdown-Semestern. Man muss die Daten und Zahlen vor diesem Hintergrund einordnen. Weitere Informationen finden Sie hier.
22. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks
Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse der 22. Sozialerhebung (2021) des Deutschen Studierendenwerks, die gesundheitliche Beeinträchtigungen und die damit zusammenhängende Studienerschwernis betreffen, zusammenfasst. Die gesamte Studie sowie frühere Studien finden Sie auf der offiziellen Seite der Sozialerhebung und bei der IBS.
Immer mehr Studierende geben an, dass sich körperliche, seelische oder Sinnes-Beeinträchtigungen studienerschwerend auswirken.
- 16% aller Studierenden geben eine oder mehrere studienrelevante Beeinträchtigung/en an (2016: 11%, 2012: 7%).
-
59% der Studierenden mit Beeinträchtigung geben an, dass sich ihre Beeinträchtigung stark oder sehr stark auf das Studium auswirkt (ähnliche Befunde aus 2012 und 2016). Obwohl der Anteil Studierender mit studienerschwerender Beeinträchtigung insgesamt angestiegen ist, zeigt das Ausmaß der Beeinträchtigung im Zeitverlauf eine weitgehende Stabilität.
- 65% der Studierenden mit Beeinträchtigung geben an, dass sie eine psychische Erkrankungen haben, womit sie auch 2021 die größte Gruppe stellen (unter den studienrelevanten Beeinträchtigten; Anstieg des Anteils von 10% gegenüber 2016 mit 55%, Anstieg des Anteils von 20% gegenüber 2012 mit 45%).
-
Von einer (sehr) starken studienerschwerenden Beeinträchtigung berichten vor allem Studierende mit einer gleich schweren Mehrfachbeeinträchtigung (72,5%) oder einer psychischen Erkrankung (66,1%).
Studierende mit Beeinträchtigungen im Vergleich zu ihren Kommiliton:innen
- unterbrechen deutlich häufiger (und länger) ihr Studium (2021: 20% vs. 10%; 2016: 32% vs. 13%; 2012: 27% vs. 8%),
- wechseln öfter den Studiengang (2021: 36,5% vs. 23,6%, 2016: 31% vs. 21%; 2012: 28% vs. 16%) oder die Hochschule (2021: 27% vs. 19%; 2016: 22% vs. 16%; 2012: wie 2016).
-
Um den Studienfortschritt zu messen, werden die bisher im Studium erreichten ECTS-Punkte zur Anzahl studierter Fachsemester ins Verhältnis gesetzt. Studierende ohne studienerschwerende Beeinträchtigung erreichen durchschnittlich 19 ECTS-Punkte pro Semester, Studierende mit studienerschwerender Beeinträchtigung erreichen durchschnittlich 17 ECTS-Punkte pro Semester.
- sehen die Finanzierung ihres Lebensunterhalts seltener als gesichert an (2021: 66,1% vs. 79,1%; 2016: 49% vs. 70%; 2012: 53% vs. 70%).
best1, best2 und best3: Datenerhebung „beeinträchtigt studieren“
2011/12, 2016–2018 und 2021 wurden im Rahmen der „beeinträchtigt studieren“-Datenerhebung, kurz „best1“, „best2“ und „best3”, Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten an über 150 (2021: 250) Hochschulen zu ihrer Studiensituation befragt. Die ausführliche Dokumentation finden Sie hier.
Die Befragung der fast 30.000 Studierenden mit Beeinträchtigung von 250 Hochschulen, die im Sommersemester 2021 an best3 teilgenommen haben, ergab:
- Bei 97% der Studierenden mit Beeinträchtigung ist diese auf Anhieb nicht sichtbar, bei gut 59% auch auf Dauer nicht sichtbar.
Von (sehr) starken studienerschwerenden Beeinträchtigungen berichten
- 72,5% der Studierenden mit gleich schweren Mehrfachbeeinträchtigungen
- 66,1% der Studierenden mit psychischen Erkrankungen
- 42,8% der Studierenden mit chronischen Erkrankungen
- 42,3% der Studierenden mit Teilleistungsstörungen
- 41,3% der Studierenden mit Bewegungsbeeinträchtigungen
- 40,7% der Studierenden mit Hörbeeinträchtigungen
- 32,1% der Studierenden mit Sehbeeinträchtigungen
92% aller Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung geben an, Schwierigkeiten in mindestens einem der Bereiche Studienorganisation, Lehre und Lernen oder Prüfungen und Leistungsnachweise zu haben:
- Im Bereich der Studienorganisation fällt auf, dass 66% der Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung Probleme mit dem Leistungspensum bzw. der festgelegten Studienordnung haben.
- Im Bereich Lehre und Lernen ist die Arbeit in Selbstlernphasen für knapp 50% der Studierenden problematisch.
- Im Bereich Prüfungen und Leistungsnachweise ist für rund 44% der Studierenden die Prüfungsdichte ein Problem.
Nur 21,2% der Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung stellen Anträge auf individuelle Anpassung oder Nachteilsausgleich.
Diese Anträge werden zu
- 75% im Bereich Prüfungen und Leistungsnachweise genehmigt
- 69% im Bereich Studienorganisation genehmigt
- 47% im Bereich Lehre und Lernen genehmigt
Die genehmigten individuellen Anpassungen oder Nachteilsausgleiche werden zu
- 74% im Bereich Prüfungen und Leistungsnachweisen als (sehr) hilfreich empfunden
- 68% im Bereich Studienorganisation als (sehr) hilfreich empfunden
- 61,1% im Bereich Lehre und Lernen als (sehr) hilfreich empfunden
Informationsmaterial
Auf folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen:
Handbuch Studium und Behinderung
Infobroschüre „Studieren mit Behinderung“
Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung des Deutschen Studierendenwerks
TUM Center for Study and Teaching –
Studienberatung: Studium und Beeinträchtigung
Arcisstr. 21
80333 München
Herr Alain M.G. Kathola
Frau Verena Weltz-Huber
Wir beraten persönlich, telefonisch oder virtuell.
Terminvereinbarung unter
Handicap @zv.tum.de
+49 89 289 22245
studium @tum.de
Bitte beachten Sie die E-Mail-Etikette.
Beratungstermine bei der Allgemeinen Studienberatung nach Vereinbarung
Campus München, Arcisstraße 21, Raum 0144, 80333 München
Montag, 9:00 – 12:00 Uhr
Dienstag, 13:00 – 16:00 Uhr (nur Studieninformation)
Mittwoch, 9:00 – 12:00 Uhr
Freitag, 9:00 – 12:00 Uhr