• 22.10.2021
  • Lesezeit: 2 Min.

Dreimal bis zu 500.000 Euro Starthilfe für TUM-Ausgründungen

Dreifacherfolg bei m4-Award

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gab am 21. Oktober 2021 im Rahmen des Gründer-Events BioEntrepreneurship Summit 2021 gemeinsam mit BioM die fünf Gewinner des diesjährigen Vorgründungs-Wettbewerbs m4 Award bekannt. Jedes Siegerteam erhält vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie bis zu 500.000 Euro für zwei Jahre. An drei der fünf Teams sind Forschende der Technischen Universität München (TUM) beteiligt.

Die Gewinner-Teams des m4 Awards 2021 mit Dr. Manfred Wolter (StMWi, 7. von rechts) und Prof. Horst Domdey (Geschäftsführer von BioM, 6. von rechts). Martin Almstätter / BioM
Die Gewinner-Teams des m4 Awards 2021 mit Dr. Manfred Wolter (StMWi, 7. von rechts) und Prof. Horst Domdey (Geschäftsführer von BioM, 6. von rechts).

Mit dem 2011 von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, initiierten m4 Award fördert der Freistaat Bayern innovative Produkte, Technologien oder Dienstleistungen junger Unternehmen, welche die Weiterentwicklung der Medizin der Zukunft entscheidend vorantreiben. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, in den bislang fünf Ausschreibungsrunden wurden insgesamt 25 Forschungsprojekte ausgezeichnet.

Mit einem Preisgeld von bis zu 500.000 Euro pro Gewinnerteam unterstützt der Wettbewerb für zwei Jahre die Weiterentwicklung und Validierung der jeweiligen Projektidee, um eine Ausgründung vorzubereiten. Dabei erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine aktive Begleitung durch BioM und weitere Partner sowie Branchenexperten.

Die ausgezeichneten TUM-Projekte im Einzelnen:

Ansatz für eine Diabetes-Therapie

Diabetes ist eine Volkskrankheit, die nach wie vor symptomatisch behandelt wird. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Das Team um Prof. Heiko Lickert entwickelt einen monoklonalen Antikörper gegen einen Insulin-inhibierenden Rezeptor, der protektiv auf die ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse wirkt. Mit diesem neuartigen Ansatz könnte erstmals eine kausale Therapie von Diabetes möglich werden.

Prof. Heiko Lickert ist Inhaber des Lehrstuhls für ß-Zellbiologie an der TUM und Direktor des Institute of Diabetes and Regeneration Research (IDR) des Helmholtz Zentrums München.

Bakteriophagen zur Therapie antibiotika-resistenter Infektionen

Antibiotika-resistente Keime stellen ein großes Problem dar, das sich in den nächsten Jahren massiv verschärfen wird. Die Idee, Infektionen mit resistenten Keimen mit Bakteriophagen, also Viren, die Bakterien befallen, zu behandeln, existiert schon seit fast 100 Jahren. Bislang konnte sich der Ansatz aber nicht durchsetzen, da die Produktion von Phagen bisher nicht skalierbar war und in den pathogenen Wirtsbakterien erfolgen musste.

Das TUM-Start-up Invitris hat nun eine Technologie entwickelt, mit der man erstmals in vitro genetisch optimierte Bakteriophagen zur Therapie von Antibiotika-resistenten Infektionen herstellen kann. Alle Mitglieder des Teams stammen aus dem Lehrstuhl für Physik synthetischer biologischer Systeme unter der Leitung von Prof. Friedrich Simmel.

Ligandenselektive Wirkstoffe gegen atherosklerotische Erkrankungen

Trotz erheblicher medizinischer Fortschritte stellen atherosklerotische Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache dar. Ein großes Problem ist das verbliebene Entzündungsrisiko bei ansonsten mit Lipidsenkern eingestellten Patienten.

Mit dem Preisgeld will das Team um Prof. Jürgen Bernhagen (LMU) und Prof. Aphrodite Kapurniotu (TUM School of Life Sciences) Chemokinrezeptor-Mimetika als neue Wirkstoffklasse zur selektiven Inhibierung Atherosklerose- verursachender Chemokine für den riesigen pharmazeutischen Markt der kardiovaskulären Erkrankungen entwickeln.

Weitere Informationen und Links

Jedes Jahr werden an der TUM 70 bis 80 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang.

Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus bedeutenden Wissenschaftsfeldern ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können Büros im TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture Capital Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau. Diese Förderung ist laut „Gründungsradar“ die beste an den großen deutschen Hochschulen.

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