TUM Center for Culture and Arts
Wir schaffen Spielraum für Kreativität – und eröffnen neue Perspektiven durch die Verbindung von Wissenschaft mit Kunst und Kultur. Ein inspirierendes Programm für Studierende und Mitarbeitende, ebenso wie Alumni und Freundinnen sowie Freunde der TUM.
![Licht- und Klang-Installation „AIS3 [aiskju:b]“ des Komponisten und Konzeptkünstlers Tim Otto Roth aus dem Jahr 2019 (Foto: Andreas Heddergott/TUM).](/fileadmin/_processed_/3/9/csm_20190207_Kunstinstallation_AH_506598_4f23989bfc.jpg)
Musik und Literatur, bildende, darstellende oder digitale Künste: Mit einem vielfältigen Angebot knüpfen wir Verbindungen zu Innovation und Technologie, zu Politik, Geschichte und Gesellschaft. Wir laden alle Mitglieder und Freundinnen sowie Freunde der TUM ein: Erweitern Sie Ihren Horizont und lassen Sie sich auf neue Denkweisen ein.
Aktuelle Projekte
Sonic Revolutions
Mit dem Heaven’s Carousel landet ein außergewöhnliches Klangufo auf dem Kunstareal: Vom 27. Juni bis 13. Juli rotieren die 36 kugelförmigen leuchtenden Lautsprecher des Tonbeschleunigers Heaven’s Carousel von Tim Otto Roth ab Einbruch der Dunkelheit auf der Wiese südlich der Alten Pinakothek in drei weiten Kreisen über dem Publikum: Für München erweitert Roth sein mikrotonales Kombinationsrepertoire um eigens entwickelte Oberton-Kompositionen. Zu den Sonic Revolutions findet am 4. und 5. Juli das internationale Symposium „Tu(r)ning space“ statt. Die Veranstaltungen sind ein Kollaborationsprojekt zwischen der Professur für Audio-Signalverarbeitung, Prof. Bernhard Seeber, dem TUM Center for Culture and Arts und dem Künstler. Das Projekt wird gefördert durch die TUM Universitätsstiftung, die DFG, die Aventis Foundation und die Sparkassenstiftung.
Mit der kinetischen Klanginstallation Heaven’s Carousel hat der Komponist und Konzeptkünstler Tim Otto Roth ein raumgreifendes Instrument entwickelt, das u.a. in Rom, Baltimore und Karlsruhe das Publikum begeisterte. Das Besondere daran ist, dass die über dem Publikum rotierenden Lautsprecher nur Sinustöne oder gefiltertes Rauschen ausgeben und der sphärische Klang sich erst durch das Zusammenspiel der Tonquellen komponiert. Dieses Klangerlebnis wird noch verstärkt, da aufgrund der Bewegung (Doppler-Effekt) die Tonhöhen kontinuierlich changieren. So formiert sich ein komplexer pulsierender Klangteppich, der sich in Abhängigkeit des Standorts verändert. Die komplementäre Illumination der Lautsprecher in einer Spektralfarbe, die anzeigt, wo welcher Ton gespielt wird, verleiht den elektronischen Klängen eine physische Präsenz und verwandelt das Lautsprecherensemble schließlich in ein berauschendes elektroakustisches Musiktheater.
Die Kompositionen variieren während der Laufzeit: Für das Kunstareal-Fest vom 27. bis 29. Juni 2025 hat Roth unter dem Motto „Die Skalen sind frei“ ein Programm entwickelt, das Freiheitsmoment in der Musik aufgreift. Für die Sonic Revolutions hat Tim Otto Roth sein mikrotonales Kombinationsrepertoire um eigens entwickelte Oberton-Kompositionen erweitert: Klänge u.a. der Instrumentalmusik werden in ihre Teiltöne zerlegt und durch die Wiedergabe der einzelnen Obertöne auf den 36 Lautsprechern neu rekomponiert. Als Höhepunkt der Präsentation erklingt vom 11. bis 13. Juli 2025 unter dem Titel „Ludwig & Joseph – Beethoven meets Fourier“ eine Bearbeitung von Ludwig van Beethovens „Großer Fuge“ op. 133 für das Heaven’s Carousel.
Auch 180 Jahre nach der akustisch-experimentellen Bestätigung des Doppler-Effekts mit Trompetern auf einer Dampflokomotive beschäftigt das Zusammenspiel von Raum, Zeit und die Zusammensetzung von Klang weiterhin die Künste und die Forschung. Parallel zur Präsentation der „Sonic Revolutions“ laden Prof. Bernhard Seeber und Dr. Tim Otto Roth zu dem transdisziplinären Symposium “Tu(r)ning Space – analysis, synthesis and parception of spatial sound in music, art and hearing science” am 4. und 5. Juli ein, bei dem internationale Experten aus dem Feld der Akustik mit Kulturwissenschaftlern und Künstlern dem Phänomen des bewegten Klangs nachgehen. Das Symposium findet in englischer Sprache statt und wird auch auf Zoom übertragen. In einer deutschsprachigen, öffentlichen Abenddiskussion am 4. Juli um 20:00 Uhr wird der Bedeutung von Raum und Bewegung für die Klangkunst nachgegangen.