Synthesia über eine Milliarde Dollar wert
TUM-Ausgründung wird zum Unicorn
Synthesia wurde 2017 von Matthias Nießner, Professor für Visual Computing an der Technischen Universität München (TUM), gemeinsam mit einer Wissenschaftlerin des University Collage London und zwei Unternehmern gegründet.
Bei einer Finanzierungsrunde über 90 Millionen Dollar erreichte das Start-up einen Unternehmenswert von über einer Milliarde Dollar und damit Unicorn-Status. Als „Einhörner“ werden Start-ups bezeichnet, die ohne Börsengang diesen Wert überschreiten.
KI in der Videoproduktion
Synthesia ermöglicht es, durch den Einsatz von KI Inhalte – sogenannte synthetische Medien – zu erstellen und damit die Produktion von Videos grundlegend zu vereinfachen. Nutzer:innen können aus anpassbaren Video-Vorlagen und 140 KI-Avataren wählen. Die KI-Avatare sollen dabei echte Akteur:innen ersetzen, wobei sie diesen in Mimik und Stimme täuschend ähnlich sind. So können Lernvideos erstellt werden, ohne dass für die Videoproduktion besondere Kenntnisse oder Equipment benötigt werden.
Um die Manipulation von Videoinhalten zu verhindern, steht die ethische Betrachtung von KI und die Verhinderung von Deepfakes an erster Stelle des Unternehmens. Produzierte Videos werden streng auf Falschinformationen, unwillentliche Verfremdungen oder Darstellungen von Personen, die nicht eingewilligt haben, geprüft.
Das Start-up hat derzeit rund 200 Beschäftige und neben dem Hauptsitz in London weitere Niederlassungen in München, Kopenhagen, New York und Amsterdam. Zahlreiche namhafte Unternehmen zählen zu den Kunden von Synthesia.
Forschungsschwerpunkt an der TUM
Visual Computing ist der Forschungsschwerpunkt von Prof. Matthias Nießner. Er erstellt 3D-Modelle von realen Umgebungen und verarbeitet und analysiert diese durch den Einsatz maschineller Lernverfahren. Sein Ziel ist es, virtuelle Welten so zu rekonstruieren, dass sie von der Realität nicht zu unterscheiden sind. Darüber hinaus hat Prof. Nießner die Software Face Forensics entwickelt, die dabei unterstützt, Videomanipulationen im Netz einfacher zu entlarven.
„Einhörner“ der TUM
Zu den elf aktuellen „Einhörnern“, die von Absolvent:innen und Forschenden der TUM gegründet wurden, gehören unter anderem Celonis, mit dessen Process-Mining-Software Unternehmen ihre digitalen Geschäftsprozesse analysieren können, Lilium, das ein elektrisches Flugtaxi entwickelt, sowie Personio, das eine Software anbietet, um Personalprozesse zu digitalisieren. Celonis hat mit einer Zehn-Milliarden-Bewertung sogar den Decacorn-Status erreicht.
Jedes Jahr werden an der TUM rund 70 technologieorientierte Unternehmen gegründet – im Mittelpunkt eines der innovativsten Deeptech-Ökosysteme Europas.
TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus je einem bedeutenden Technologiefeld ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können den TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture Capital Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau.
Technische Universität München
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Kontakte zum Artikel:
Prof. Matthias Nießner
Technische Universität München
Professur für Visual Computing
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