• 22.7.2022
  • Lesezeit: 2 Min.

Bund fördert Zukunftscluster C-NATM

Neues Forschungsnetzwerk für RNA-Wirkstoffe

Das Bundesforschungsministerium fördert einen neuen Zukunftscluster zur Erforschung und Entwicklung von RNA-basierten Therapeutika. Das Netzwerk wird von Forschenden der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) geleitet und soll Grundlagenforschung mit Pharmaunternehmen und Start-ups in der Region München zusammenbringen.

Wissenschaftlerinnen im Sonderforschungsbereich TRR 267 Andreas Heddergott / TUM
An der TUM wird seit Jahren erfolgreich zu RNA-Wirkstoffen geforscht, etwa im Sonderforschungsbereich TRR 267 (Foto) unter der Leitung von Prof. Stefan Engelhardt. Der Zukunftscluster C-NATM soll dazu beizutragen, Deutschlands führende Rolle im Bereich der RNA-Medikamente und -Impfstoffe weiter auszubauen.

Die neuartigen Corona-Impfstoffe haben das ungeheure Potenzial von Impfstoffen und anderen Medikamenten auf Basis von RNA gezeigt. Münchner Forscherinnen und Forscher werden die Wirkstoffentwicklung mit solchen Nukleinsäure-Bausteinen weiter vorantreiben und einen Zukunftscluster zu diesem Thema aufbauen. Dafür haben sie jetzt den Zuschlag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bekommen.

Der „Cluster for Nucleic Acid Therapeutics Munich“ (C-NATM), ein Innovationsnetzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft, wird mit jährlich fünf Millionen Euro durch den Bund, den Freistaat Bayern und beteiligte Unternehmen gefördert. Bei erfolgreicher Zwischenbegutachtung beträgt die Laufzeit neun Jahre. Sprecher des Zusammenschlusses sind Prof. Stefan Engelhardt, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der TUM, der sich auf RNA-basierte Therapien spezialisiert hat und Prof. Thomas Carell, Leiter des Instituts für Chemische Epigenetik der LMU, ein ausgewiesener RNA-Chemiker. Beteiligt sind neben unterschiedlichen Disziplinen der beiden Universitäten auch weitere Forschungseinrichtungen sowie Pharmaunternehmen und Start-ups aus der Region.

Hoffnung auf neue Therapieansätze

C-NATM schafft ein Netzwerk, aus dem heraus neuartige nukleinsäure-basierte Wirkstoffe und Vakzine der nächsten Generation entwickelt werden sollen. Bislang haben vor allem das Einschleusen der Nukleinsäuren („Delivery“) sowie deren Stabilisierung, die Medikamentenentwicklung behindert. Neueste Entdeckungen lassen hoffen, dass sich mit der Möglichkeit, Nukleinsäuren hochspezifisch und theoretisch vorhersagbar designen zu können, in der Medizin ganz neue Therapieansätze eröffnen. Es gebe keine Substanzklasse, die besser zur personalisierten Medizin passt als Nukleinsäuren, sagen die Forscher. Der Zukunftscluster möchte Nukleinsäure-Therapien für eine Großzahl von Erkrankungen zum Durchbruch verhelfen. „Nukleinsäure-basierte Medikamente bieten ein enormes Potenzial für die Medizin. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich damit in naher Zukunft zahlreiche, bislang nur schwer oder gar nicht therapierbare Erkrankungen behandeln lassen“ sagt Stefan Engelhardt.

„Aktuell hat Deutschland mit der Entwicklung der ersten mRNA-Vakzine einen kleinen Vorsprung in der mRNA Vakzinentwicklung“, sagt Thomas Carell. „Mit diesem neuen Cluster können wir dazu beizutragen, den Vorsprung zu halten oder gar auszubauen. Im Verbund mit Industriepartnern wird C-NATM einen hochinnovativen und weltweit führenden industriellen Schwerpunkt auf dem Gebiet der Nukleinsäure-Therapeutika etablieren.“ C-NATM ist einer von sieben Zukunftsclustern, die sich soeben in der zweiten Runde des zweistufigen BMBF-Wettbewerbs „Clusters4Future“ durchgesetzt haben. Eingegangen waren ursprünglich 117 Bewerbungen. In einer ersten Wettbewerbsrunde waren bereits im Oktober 2021 ebenfalls sieben Zukunftscluster an den Start gegangen.  Die Zukunftscluster verknüpfen Deutschlands Spitzenforschung frühzeitig mit Fragen der Anwendbarkeit und sollen Innovationsprozesse zügig in Gang setzen.

Weitere Informationen und Links

Technische Universität München

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Kontakte zum Artikel:

Prof. Dr. Dr. Stefan Engelhardt
Technische Universität München (TUM)
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
+49 (0)89 4140-3260
stefan.engelhardtspam prevention@tum.de

Prof. Dr. Thomas Carell
Lehrstuhl für Organische Chemie I
Institut für Chemische Epigenetik (ICE-M)
+49 (0)89 2180-77750
thomas.carellspam prevention@cup.uni-muenchen.de

 

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