Ausgründung erreicht Unicorn-Status
Milliardenbewertung für Start-up EGYM
Wenn sie nach ihren Vorlesungen ins Fitnessstudio gingen, stellten Florian Sauter und Philipp Rösch-Schlanderer immer wieder fest, dass viele Trainierende die Ausstattung falsch nutzten oder nach kurzer Zeit frustriert aufgaben. Der Grund: Die Sportlerinnen und Sportler wussten zu wenig über die Geräte, der Trainingsplan passte nicht zu ihnen und sie bekamen keine Rückmeldungen über die Wirkung ihres Trainings. So verloren sie die Motivation.
2010 gründeten Sauter und Rösch-Schlanderer deshalb EGYM. Das Start-up stattet Fitnessstudios mit selbst entwickelten Geräten aus, deren Software personalisierte Trainingspläne erstellt und die Trainingssteuerung unterstützt. Die Sportlerinnen und Sportler können ihre Fortschritte über eine App verfolgen. Unternehmen bietet EGYM ein Programm an, mit dem diese ihren Mitarbeitenden die Nutzung Tausender Sporteinrichtungen ermöglichen können.
Gründung am CDTM vorbereitet
Florian Sauter, der Elektro- und Informationstechnik an der TUM studierte, und Philipp Rösch-Schlanderer lernten sich am Center for Digital Technology and Management (CDTM) kennen. Das CDTM, das die TUM gemeinsam mit der LMU betreibt, bietet ein Zusatzstudium, bei dem die Studierenden in interdisziplinären Teams neue Technologien konstruieren, daraus konkrete Produkte entwickeln und eine Firmengründung vorbereiten können. Auch der fachliche Austausch mit mehreren Elektrotechnik-Lehrstühlen der TUM trug entscheidend zum Erfolg der Gründung bei.
Heute beschäftigt EGYM rund 700 Mitarbeitende, ist in 25 Ländern aktiv und bezeichnet sich als Weltmarktführer in Fitnesstechnologie. Mit der Milliardenbewertung im Rahmen einer Finanzierungsrunde gehört das Unternehmen zum in Deutschland immer noch vergleichsweise kleinen Kreis der „Einhörner“. So werden Start-ups genannt, die ohne Börsengang den Milliarden-Unternehmenswert erreichen. EGYM ist das 21. Unicorn, das von Forschenden oder Absolventinnen und Absolventen der TUM gegründet wurde. Darunter ist mit Celonis auch das erste deutsche Decacorn, also ein Start-up mit einer 10-Milliarden-Bewertung.
Jedes Jahr werden an der TUM mehr als 70 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus je einem bedeutenden Technologiefeld ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können den TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture-Capital-Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau.
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