Sandra Paßreiter berichtet aus den ersten gemeinsamen EuroTeQ-Kursen
„Es ist schön zu sehen, wie aus der Idee EuroTeQ Wirklichkeit wird“
Frau Paßreiter, Sie haben im Wintersemester den virtuellen EuroTeQ-Campus besucht. Was haben Sie dort gemacht?
Es war sehr spannend, mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen der anderen Universitäten zu lernen und sich auszutauschen. An der DTU (Dänemark) habe ich „Python & Unix for Bioinformaticians“ belegt. Der Kurs hat mir sehr geholfen, weil ich die Daten in meiner Masterarbeit mit Python ausgewertet habe und ein vergleichbarer Kurs im Wintersemester an der TUM nicht angeboten wurde. Außerdem habe ich die Lehrveranstaltung „Project Technology Management“ an der CTU (Tschechien) besucht. Und an der TalTech (Estland) habe ich „Estonian Language and Culture“ belegt, einfach weil ich Lust hatte, eine neue Sprache kennenzulernen. Das EuroTeQ-Programm hat die Angebote an der TUM also sehr gut ergänzt.
Wie haben Sie die Kurse erlebt?
Die Atmosphäre in den Kursen war wirklich angenehm, obwohl sie teilweise sehr anspruchsvoll waren. Der Austausch untereinander kam für meinen Geschmack aber teilweise noch zu kurz. Das wird sich in den kommenden Semestern sicher noch verbessern. Und natürlich würde ich mir wünschen, dass in naher Zukunft auch wieder mehr Veranstaltungen möglich sein werden, bei denen man sich persönlich begegnet. Es ist jedenfalls sehr schön zu sehen, wie aus der Idee EuroTeQ jetzt Wirklichkeit wird.
Sie begleiten das Projekt ja schon länger.
Ja, bei der Studentischen Vertretung beschäftige ich mich schon seit September 2020 mit EuroTeQ, seit Anfang dieses Jahres bin ich außerdem Mitglied im EuroTeQ Student Council, also dem Gremium, das die studentische Perspektive in die Organisation von EuroTeQ einbringt.
Warum halsen Sie sich als Vollzeitstudentin diese Aufgaben auch noch auf?
Ich engagiere mich schon länger für die Belange von Studierenden und habe ein großes Interesse an der Zukunft der Lehre und dem internationalen Austausch entwickelt. Bei EuroTeQ sind diese Themen sehr eng verbunden. Und auch die Verknüpfung von ingenieurwissenschaftlichen Ansätzen mit politisch-gesellschaftlichen Aspekten hat sich das Projekt auf die Fahnen geschrieben. Als Chemikerin und Politikwissenschaftlerin ist mir das ebenfalls ein wichtiges Anliegen.
Haben Sie den Eindruck, dass EuroTeQ die an sich gestellten Ansprüche erfüllen kann?
Ja, ich glaube, es ist ein guter Anfang gemacht. Studierende und Lehrende aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Hintergründen und unterschiedlichen Perspektiven treffen aufeinander und arbeiten miteinander an einer gemeinsamen Vision für eine europaweite Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren, die fit sind für die Zukunft – egal, ob es um Nachhaltigkeit, Entrepreneurship oder Künstliche Intelligenz geht. Deshalb hoffe ich, dass ein echter EuroTeQ-Campus entsteht, auf dem Studierende und Lehrende, Forschende sowie Partnerinnen und Partner aus der Praxis miteinander kreativ arbeiten, ihre Ideen und Erfahrungen austauschen können. Und ich wünsche mir, dass künftig noch mehr Studierende die EuroTeQ-Angebote wahrnehmen.
Was würden Sie Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen raten, die sich für EuroTeQ-Angebote interessieren?
Probiert es einfach aus! Es gibt ein großes Angebot unterschiedlicher Kurse. Ihr könnt Lehrveranstaltungen aus eurem eigenen Studienbereich besuchen, aber auch Kurse zur Sprache und Kultur der Partnerländer. Es gibt aber auch Projektwochen – dieses Jahr unter dem Motto „Leave no waste behind“. Und das Beste ist: Ihr könnt euch die Kurse normalerweise für euer Studium anrechnen lassen.
Technische Universität München
- Konstantin Götschel – TUM Center for Study and Teaching
- goetschel @zv.tum.de