Magazin „Faszination Forschung“ Nr. 30

Ströme regeln Wachstum von Adern

Adern passen sich an Strömungen an, denen sie ausgesetzt sind – das könnte der Schlüssel zu neuen Therapien gegen krankhafte Veränderungen von Blutgefäßen sein. Außerdem im Heft: Fünf Forschungsprojekte im globalen Süden untersuchen drängende Themen aus Medizin, Wirtschaft sowie KI-Ethik und schlagen eine neue, zirkuläre Sichtweise auf die Ressourcen Wasser, Energie und Nahrung vor. Und: Was wäre wenn? Stadtsimulationen beantworten wichtige Zukunftsfragen.

Biophysik-Professorin Karen Alim hält eine Petrischale mit Pilzgeflecht im Gegenlicht. Stefan Woidig / TUM
„Die gesamte Netzwerk-Architektur wirkt sich auf die einzelne Ader aus“, sagt Prof. Karen Alim. Die Biophysik-Professorin untersucht biologische Netzwerke vom Pilzgeflecht bis zum Blutkreislauf.

Inhalt

Ströme regeln Wachstum von Adern

Die Physik der Strömungen hat einen fundamentalen Einfluss auf die Entwicklung von Netzwerken – auch auf das komplexe Netzwerk aus Blutgefäßen. Karen Alim untersucht mit ihrem Team, wie genau Strömungen Adern veröden und neu bilden lassen.

Krankheiten besiegen mit künstlicher Intelligenz

Fabian Theis setzt auf Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, um große Datenmengen für Anwender nutzbar zu machen. Er möchte vor allem das Verhalten von Zellen verstehen.

Krebs behandeln ohne Kollateralschaden

Das Start-up-Unternehmen Plectonic hat einen Nanoschalter aus DNA entwickelt, der gezielte Antikörper-Immuntherapien ermöglicht.

Was wäre, wenn?

Energie sparen, autonome Fahrzeuge einsetzen und die Sicherheit erhöhen – das sind wichtige Ziele von Städten. Wie lassen sie sich erreichen? Thomas H. Kolbe entwickelt Stadtsimulationen, die wichtige Zukunftsfragen beantworten.

Die wohl größten Quantenobjekte der Welt

Eva Weig entwickelt Sensoren, die gleichzeitig makroskopisch mechanische Objekte und Quantenobjekte sind. Die extrem kleinen Saiten aus Halbleitermaterial könnten eines Tages kleinste magnetische Felder und Kräfte detektieren.

Globaler Süden

Vizepräsidentin Juliane Winkelmann darüber, warum und wie sich die TUM in verschiedenen Partnerschaften im Globalen Süden engagiert.

Ein Parasit mit Nebenwirkungen

Eine Schweinebandwurminfektion ist eine der Hauptursachen für Epilepsie im Globalen Süden. Andrea Winkler erforscht diesen Zusammenhang und konzentriert sich dabei nicht nur auf Behandlung und Diagnose, sondern auch auf eine verbesserte Prävention.

Bezahlbarer Strom für entlegene Dorfgemeinschaften

Frank-Martin Belz untersucht, welche unternehmerischen Aktivitäten sich ländlichen Regionen von
Entwicklungsländern entfalten, wenn sie mit Energie versorgt werden. Esther Salvi erforscht die Schattenwirtschaft in solchen Regionen.

Künstliche Intelligenz und Ethik zusammenbringen

Ein Team um Christoph Lütge und Caitlin Corrigan hat eine Plattform mitgegründet, die afrikanische KI-Expert:innen vernetzt – und eine ethische und nachhaltige KI-Entwicklung fördert.

Langfristige Ménage à trois

Wir brauchen eine zirkuläre statt einer linearen Sichtweise auf Wasser, Energie und Nahrung, sagt Jörg Drewes. Er und Daphne Keilman-Gondhalekar arbeiten an alternativen Lösungen für den Verbrauch dieser Ressourcen.

Wieviel CO2 können Wälder künftig noch aufnehmen?

Der Amazonas-Regenwald nimmt einen großen Teil des Klimagases CO2 auf und bremst so die Erderwärmung. Aber wie gut er das in Zukunft leisten kann, ist weitgehend ungeklärt. Ein großes Freilandexperiment soll diese Frage klären. 

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