Ex-Biathletin Laura Dahlmeier
Von der Piste in den Hörsaal
Laura, Du studierst im zweiten Semester Sportwissenschaften an der TUM. Wie gefällt Dir das Studium bislang?
Laura Dahlmeier: Das Studium ist richtig spannend, vielseitig und abwechslungsreich. Es freut mich nach wie vor, dass ich es begonnen habe. Ich hätte nicht gedacht, dass die Sportwissenschaft so viele Bereiche umfasst. Vor allem im ersten Semester ist es im weitesten Sinne natürlich um Sport gegangen, aber die Inhalte waren sehr breit gefächert. Es waren viele Module und Fächer dabei, die ich selbst so gar nicht auf dem Schirm hatte.
Warum hast Du Dich für ein Studium der Sportwissenschaften entschieden?
Mir macht Sport unheimlich viel Spaß! Ich bin gerne im Freien, bewege mich gerne und beschäftige mich ebenso gerne mit Sport und Training. Insofern lag es auf der Hand, Sportwissenschaft zu studieren.
Wer kommt direkt aus der „Praxis“, wenn nicht Du!
Ein weiterer Grund war, dass das Studium an der TUM relativ theoretisch und auch sehr facettenreich aufgebaut ist. Mir war wichtig, dass wir bei sämtlichen Sportarten nicht nur die Praxis, sondern vor allem auch die Hintergründe vermittelt bekommen. Denn mich interessiert natürlich, was alles hinter der Sportwissenschaft steckt.
Gibt es einen Bereich, der Dich besonders interessiert und in dem Du Dich auch später beruflich siehst?
Natürlich ist das Thema Training ein Bereich, der mich sehr interessiert. Aber ob ich dann später auch im Trainingsbereich beruflich arbeiten möchte, darauf will ich mich aktuell noch nicht festlegen. Für mich war vor allem wichtig, das Studium neutral und unbefangen anzugehen und Augen und Ohren offen zu halten. Ich möchte mir alle Fächer in Ruhe anschauen und mich nicht von Vornherein nur auf einen Bereich konzentrieren.
In Zeiten des Coronavirus gestaltet sich auch Dein Studium aktuell etwas anders als normal. Wie gehst Du mit der aktuellen Situation um?
Ich bin grundsätzlich ein sehr optimistischer Mensch. Das kommt mir gerade in dieser Situation sehr zugute. Ich hatte von Anfang an keine Angst davor, dass ich krank werden könnte. Aber es ist natürlich schon erschreckend, was mit unserer Welt derzeit passiert. Die Einschränkungen für die Gesamtbevölkerung sind schon immens und auch für die Wirtschaft ist es eine riesige Herausforderung.
Für jeden Einzelnen hat sich das Leben verändert, oder?
Man muss versuchen, seinen Alltag bestmöglich zu organisieren, zu strukturieren und flexibel zu bleiben. Aber es erfordert natürlich ein bisschen Umdenken.
Wie kommst Du bislang mit der digitalen Lehre zurecht?
Ich bin sehr froh, dass ich jetzt schon im zweiten Semester bin. Das erste Semester online zu absolvieren, wäre nicht unbedingt das, wie man sich das Studieren vorstellt. Aktuell funktioniert die digitale Lehre ganz gut, und es gibt einige Dozenten, die das richtig gut hinbekommen.
Was ließe sich aus Deiner Sicht noch verbessern?
Natürlich wäre es schön, wenn gewisse Inhalte auch im Präsenzstudium stattfinden würden. Ich kann allerdings auch verstehen, dass die großen Vorlesungen mit 250 bis 500 Personen nicht im Hörsaal durchgeführt werden können. Aber zumindest bei den kleinen Modulen, bei denen wir in Gruppen eingeteilt sind, wäre es wünschenswert, wenn man zum Ende des Semesters noch zwei bis drei Lehreinheiten vor Ort hätte.
(Interview: Romy Schwaiger)
Laura Dahlmeier (26) ist eine ehemalige deutsche Biathletin, die zu ihrer aktiven Zeit zur Weltelite gehörte. Sie gewann sieben Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften, 20 Weltcuprennen und den Gesamtweltcup der Saison 2016/17. Sie stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Mehr Infos: Offizielle Website Laura Dahlmeier