Geriatronik-Forschungszentrum in Garmisch-Partenkirchen
Referenzzentrum für Roboter-Assistenz im Alter
Roboter GARMI soll einmal als persönlicher Assistent ältere Menschen bei alltäglichen Handgriffen unterstützen und es ihnen erlauben, so lang wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben. Zudem können sich Ärztinnen und Ärzte auch aus Entfernung mit dem Gerät verbinden und so bei Routineuntersuchungen und Notfällen direkt mit ihren Patientinnen und Patienten interagieren, eine Schlüsseltechnologie in Zeiten des Facharztmangels im ländlichen Raum. An dieser Zukunftsvision forschen interdisziplinäre Teams an der Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM) der TUM.
Garmisch-Partenkirchen soll Geriatronik-Referenzzentrum und KI-Leuchtturmregion werden
Im April 2018 hatte Ministerpräsident Söder in seiner Regierungserklärung die Errichtung eines Healthcare Robotik-Zentrums in Garmisch-Partenkirchen angekündigt. Seit Herbst 2018 wird an der TUM in München und im TUM-Anwender- und Forschungszentrum in Garmisch-Partenkirchen interdisziplinär an Themen der Geriatronik geforscht. Möglich wird das durch Fördermittel des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der LongLeif GaPa gGmbH, die das von der Leifheit-Stiftung erhaltene Vermögen für den Markt Garmisch-Partenkirchen in dieses zukunftsweisende Vorhaben investiert. „Nun wäre es nur logisch und konsequent, die Forschungsaktivitäten der TUM in Garmisch-Partenkirchen mit Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung als TUM-Campus institutionell zu verstetigen“, sagte TUM-Präsident Thomas F. Hofmann bei seinem Besuch.
Am TUM Forschungszentrum Garmisch-Partenkirchen stellten verschiedene Forschungsgruppen ihre Arbeiten vor – etwa zur Navigation von Robotern in Räumen oder zum Thema Telemedizin. Thomas F. Hofmann sagte: „Der rasch fortschreitende demographische Wandel verlangt von uns neue Lösungsansätze zum Erhalt eines würdevollen und selbstbestimmten Lebens älterer Menschen. Hier in Garmisch-Partenkirchen kann sich der Freistaat im Rahmen seiner HighTech Agenda Bayern zur Künstlichen Intelligenz als Referenzzentrum für ein zukunftsweisendes Thema rasch an die internationale Spitze setzen.“
Pläne für einen Geriatronik-Campus
Erklärtes Ziel der Marktgemeinde ist es, Garmisch-Partenkirchen zur Modellkommune intelligenter Assistenzrobotik-Systeme für das selbstbestimmte Leben und Mobilität im Alter zu entwickeln. Dies erfordert das verstetigte Engagement des Freistaats und der TUM mit einem Campus für Forschung und Lehre als Grundlage für neue Ausbildungsberufe in der Pflege, moderne duale Ausbildungsprogramme und Masterstudiengänge im Bereich Geriatronics.
Beim Besuch des TUM-Präsidenten wurden Pläne vorgestellt, auf einem ca. 29.000 m2 großen Grundstück in Bahnhofsnähe einen interdisziplinären Geriatronik-Campus zu errichten, der den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TUM eine Umgebung der Spitzenforschung bieten soll. „In einem Punkt sind sich alle Entscheidungsträger in Garmisch-Partenkirchen zu hundert Prozent einig: Im engen Schulterschluss mit der TUM wollen wir diesen einmaligen Leuchtturm realisieren und mit dem KI-Schwerpunkt Healthcare-Robotik – beginnend mit der Geriatronik – bei uns in der Region ansiedeln.“ sagt der Geschäftsführer der Longleif, Viktor Wohlmannstetter.
Die KI-Initiative „Modellkommune Geriatronik“ soll zeitnah umgesetzt werden, um die Bürgerinnen und Bürgern bei der Entwicklung von Technologien für ein würdevolles und selbstbestimmten Lebens aktiv einzubinden. Ein Beispiel hierfür sind die geplanten Testwohnungen; dort können Seniorinnen und Senioren in einer mit Geriatronik-Technologie ausgestatteten Wohnumgebung die Unterstützung erleben.