• 12.9.2019
  • Lesezeit: 3 Min.

Ministerpräsident Söder besucht die Hyperloop-Profis der TU München

Bayern ermutigt zur Vision Hyperloop

Die Technische Universität München (TUM) stellt beim Hyperloop die Weichen auf Zukunft. Das Konzept für den Hochgeschwindigkeitszug, der sich mit annähernd Schallgeschwindigkeit durch eine Röhre bewegt, stammt vom Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk. Die TUM arbeitet an dieser Idee – sowie anderen Mobilitätskonzepten der Zukunft. Konkret sind eine neue Professur, ein erweitertes Projektteam, großzügige Forschungseinrichtungen und eine Teststrecke am Standort der neuen Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (LRG) in Taufkirchen/Ottobrunn geplant. TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann berichtete von den Plänen bei einem Besuch von Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Garching.

V.li.: TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, Domenik Radeck, Sofía Ramírez, Ministerpräsident Dr. Markus Söder,TUM-Vizepräsident Thomas Hofmann, Gabriele Semino, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler. Fabian Vogl / TUM
V.li.: TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, Domenik Radeck, Sofía Ramírez, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, TUM-Vizepräsident Prof. Thomas Hofmann, Gabriele Semino und Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler.

Bereits viermal haben die Studierenden der TUM gezeigt, dass sie die schnellsten Kabinenkapseln für den Hyperloop, die sogenannten Pods, bauen können. Elon Musk hatte 2015 die „Hyperloop Pod Competition“ ins Leben gerufen. Studierendengruppen aus der ganzen Welt sind dazu aufgerufen, mit den Prototypen ihrer Pods nach Los Angeles zu kommen und dort gegeneinander anzutreten. Bisher konnte das TUM-Hyperloop-Team bei jedem Rennen die Konkurrenz weit hinter sich lassen.

Es geht den Studierenden jedoch nicht nur um die Geschwindigkeit: Das Team untersucht auch, wie der Hyperloop ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Transportmittel der Zukunft werden kann. So entwickeln sie unter anderem ein Schwebesystem für den Pod sowie eine Teströhre aus ultrahochfestem Beton, die sie erstmals dem Ministerpräsidenten vorstellten.

Finanzielle Unterstützung der Staatsregierung für das Hyperloop-Team

Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Aus Science-Fiction wird Realität! Großen Respekt an das Hyperloop-Team der TU München. Die Erfolge im weltweiten Wettbewerb um die höchste Geschwindigkeit sind beeindruckend. Wovon Kalifornien träumt, wird in Bayern Wirklichkeit.“ Bei seinem Besuch kündigte Söder weitere Unterstützung der Staatsregierung für das Hyperloop-Team an: Für Forschungsvorhaben zum Design von Kapsel und Röhre stehen 80.000 Euro bereit. Söder: „Bayern verleiht der Wissenschaft zusätzlichen Schub. Forschung und Innovation sind der Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in der Zukunft.“

Auch die TUM unterstützt das Projekt: „Wir ermöglichen den Studierenden, sich in diesem Projekt zu verwirklichen“, erklärt TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann. „So fördern wir neues Denken und nutzen die jugendliche Faszination an den schwierigsten Herausforderungen – und stärken damit das weltweite Markenzeichen ,German Engineeringʼ.“

Das Hyperloop-Projekt gehört zum Konzept der neuen TUM-Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (LRG). Die Fakultät steht im Mittelpunkt der bayerischen Luft- und Raumfahrtstrategie, die der Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung am 18. April 2018 vorgestellt hatte.

Herrmann: „Nur wer die Welt im Ganzen begreift, kann sie im Ganzen bewegen. Wir bündeln in unserer neuen Fakultät die Expertisen der Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie und können so Synergien verstärken. Die ineinander verschränkten Technologien werden das Mobilitätsgeschehen auf und über unserem Planeten fundamental verändern.“

Neue Fakultät auf 2000 Quadratmetern

Die LRG nimmt dieses Wintersemester mit 19 Professuren und 700 Studierenden in Bachelor- und Masterprogrammen ihren Betrieb auf. Am Sitz der Fakultät in Taufkirchen/Ottobrunn stehen Hallen und Büros auf 2000 Quadratmetern für die neu zu berufenden Professorinnen und Professoren bereit. Auch das TUM-Hyperloop-Team findet hier seine neue Wirkungsstätte, um sich auf die Fertigung großer Betonröhren und das Design eines neuartigen Schwebesystems zu konzentrieren.

Die neue Professur „Future Air and Ground Mobility“ wird den Hyperloop auf der wissenschaftlich-technologischen Ebene erforschen, aber auch System- und Betriebsaspekte untersuchen und hier mit den Studierenden zusammenarbeiten. Die Professur wird darüber hinaus neuartige Mobilitätskonzepte erforschen und die Netzwerkbildung in der Metropolregion München vorantreiben.

„Was von vielen als Phantasterei abgetan wird, wollen wir in unserer neuen Fakultät verwirklichen“, sagt Herrmann. „Dazu planen wir den Bau einer 400-Meter-Teststrecke, um die Prototypen auch auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen zu können. Wir sondieren dazu das Gelände in Taufkirchen und Ottobrunn, aber auch am Sonderflughafen in Oberpfaffenhofen. Der Hyperloop ist eine Vision für schnelles Reisen im Alltag – wir wollen ihm eine Chance geben.“

Weitere Informationen und Links

Neben einer großen Zahl industrieller Sponsoren unterstützt auch die TUM die Studierenden bei der Entwicklung der Prototypen finanziell. Das Hyperloop Team konnte für den Bau des Prototyps außerdem die Hightech-Werkstatt MakerSpace der UnternehmerTUM nutzen, dem Zentrum für Innovation und Gründung auf dem Campus Garching.

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