TUM und Nationalpark Berchtesgaden erforschen das Alpen-Ökosystem
Eine Brücke zwischen Forschung und Naturschutz
Der Naturraum der Alpen hat seit jeher die Forschung beschäftigt. Doch wie kann das gewonnene Wissen über die Region hinaus wirksam werden? Viele Gebirge mit ihren oftmals sensiblen Ökosystemen, die als Rückzugsraum für bedrohte Arten dienen, sind von einem rasanten Wandel durch die Klimaveränderungen betroffen. Dennoch gibt es in Deutschland bislang keine Forschungseinrichtung, deren Ziel es ist, die Prozesse in den Alpen so zu untersuchen, dass die Erkenntnisse für Ökosysteme anderer Gebirgsregionen nutzbar gemacht werden können.
Die neue TUM-Professur für Ökosystemdynamik in Gebirgsregionen wird mit einem ganzheitlichen Blick die Veränderungen des Lebensraums analysieren, mit weltweiten Studien vernetzen und so globale Muster aufdecken wie auch Möglichkeiten des nachhaltigen Managements von Ökosystemen erarbeiten.
Dichtes Netz an Klima-Messstationen
Die Professur wird in Personalunion die Forschung des Nationalparks Berchtesgaden leiten. Damit eröffnen sich einmalige Forschungsbedingungen: Der Nationalpark zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt an Lebensräumen aus, die bereits seit Jahrzehnten unter Schutz stehen, aber auch durch das dichteste Netz an alpinen Klima-Messstationen. Nicht zuletzt werden der Forschung herausragende Erfahrungen im Naturschutzmanagement zugänglich gemacht.
Der Nationalpark bildet den Kern der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, des dritten Partners. Das Bayerische Umweltministerium unterstützt die Professur finanziell und mit Infrastruktur. Die Kooperation wurde gestern Abend auf dem Festakt zum 40-jährigen Jubiläum des Nationalparks Berchtesgaden verkündet.
Starke Partner auf Augenhöhe
Umweltminister Dr. Marcel Huber betonte: „Forschung und Naturschutz gehen Hand in Hand. Diese Kooperation hebt die Forschung im Nationalpark auf Spitzenniveau. Der Nationalpark stellt dabei seine herausragenden Qualitäten als Freiluftlabor und als Forschungs-Eldorado mit höchster Lebensraumvielfalt der wissenschaftlichen Professionalität der TUM zur Verfügung.“
Dr. Roland Baier, Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, sagte: „Hier wächst zusammen, was zusammengehört – wissenschaftliche Exzellenz der TUM und der Nationalpark als exzellenter Wissenschaftsraum. Ich freue mich sehr über die künftig starke Verbindung im Zeichen von innovativer Forschung und Lehre im Alpenraum.“
Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM, sagte: „Die neue Professur wird zur Brücke zwischen Ökosystemforschung und der Naturschutzpraxis. Sie zeigt unseren Anspruch, Forschungserkenntnisse zielgerichtet in einen Gewinn für Mensch und Umwelt umzumünzen. Dies gelingt am besten mit starken Partnern.“
Die TUM engagiert sich schon länger in der Region Berchtesgaden. Derzeit errichtet sie dort eine Forschungs- und Lehrstation, die von verschiedenen Fachrichtungen genutzt werden kann und mit dem Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land zusammenarbeiten wird.
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