Helmsley Trust fördert Forschungs-Netzwerk GPPAD
44 Millionen Euro für die Diabetes-Forschung
Zu den Mitgliedern der Plattform zählen neben der TUM und dem dem Helmholtz Zentrum München die Universitäten von Lund (Schweden), Oxford (Großbritannien), Leuven (Belgien), die Hannoversche Kinderheilanstalt (Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT), das DFG-Forschungszentrum für regenerative Therapien (CRTD) in Dresden sowie das Institut Matki i Dziecka und die Medizinische Universität Warschau (beide Polen). Der Helmsley Trust hat 2015 eine Initiative zur Prävention von Typ-1-Diabetes gestartet, um die Forschung und Entwicklung von vorbeugenden Maßnahmen zu unterstützen. Die Stiftung finanziert das bereits bestehende Netzwerk in Deutschland und dessen Ausbau, sowie den Start des Projekts in Schweden, Großbritannien, Belgien und Polen.
Die GPPAD-Mitglieder planen, Babys mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes identifizieren, um sie im nächsten Schritt zur Präventionsstudie POInT (Primary Oral Insulin Trial) einzuladen. POInT ist eine randomisierte, kontrollierte Phase IIb-Studie. Sie soll zeigen, ob täglich mit der Nahrung verabreichtes Insulinpulver im Baby- und Kleinkindalter die fehlerhafte Immunreaktion verhindern kann, die dem Typ-1-Diabetes ursächlich vorausgeht. Insgesamt ist geplant, europaweit mehr als 300.000 Kinder auf das Risiko für Typ-1-Diabetes zu testen. Dabei gewonnene Daten sollen auch Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden, die an den Ursachen von Autoimmunität und Typ-1-Diabetes forschen. Langfristig hoffen die Partner, mit GPPAD Wissen und Infrastruktur zu schaffen, die auch bei anderen Krankheiten im Kindes- und Jugendalter genutzt werden kann.
„Unsere Studien zielen auf die ersten Lebensjahre ab, die Phase, in der das Immunsystem lernt, sichere von gefährlichen Strukturen zu unterscheiden“, sagt Studienleiterin Prof. Anette-Gabriele Ziegler. „Wir haben eine realistische Chance, dem Immunsystem durch oral verabreichtes Insulinpulver zu vermitteln, dass Insulin nicht bekämpft werden muss. Auf diese Weise ließe sich die fehlerhafte Reaktion, die zu Autoimmunität und letztlich Typ-1-Diabetes führt, womöglich verhindern.“
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Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes / Institut für Diabetesforschung