Dies Academicus 2003 der TU München
Verleihung der Heinz Maier-Leibnitz-Medaille
Mit Prof. Joachim Hagenauer, Ordinarius für Nachrichtentechnik in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, wird ein sehr erfolgreicher Wissenschaftler und hoch engagierter Hochschullehrer ausgezeichnet. Mit seinen theoretischen wie anwendungsbezogenen Forschungsarbeiten trug er zur Entwicklung leistungsfähiger Verfahren zur Codierung und Decodierung von Signalen in Übertragungssystemen bei. Hagenauer hat damit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der modernen digitalen Nachrichtenübertragung beispielsweise für CDs, Mobilfunk und Internet geleistet. Seine Erfahrung wird deshalb nicht zuletzt in der Telekommunikationsindustrie hoch geschätzt.
In seinen Jahren als Studiendekan (1998-2002) war Hagenauer wesentlich an der Umgestaltung beziehungsweise Neukonzeption von Studiengängen beteiligt; in diese Zeit fiel der Startschuss zu den Bachelor/Master-Studiengängen der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Besonders mit dem Namen Hagenauer verbunden ist die Begründung des internationalen englischsprachigen Studiengangs "Master of Science in Communications Engineering" (MSCE). Mit großem Ideenreichtum konzipierte er das MSCE-Programm, motivierte Kollegen und Mitarbeiter und überwand finanzielle ebenso wie bürokratische Hindernisse. Heute ist MSCE weltweit bekannt und ein Beispiel für die erfolgreiche internationale Ausrichtung der TU München.
Zu Hagenauers zahlreichen Ehrenämtern und Ehrungen zählen die Präsidentschaft - als erster Deutscher - der renommierten amerikanischen IEEE Information Theory Society sowie eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen, die Alexander Graham Bell Medal des IEEE.
Ebenfalls Preisträger der Heinz Maier-Leibnitz-Medaille ist Prof. Peter Wilderer, Ordinarius für Wassergüte- und Abfallwirtschaft, der sein wissenschaftliches Lebenswerk dem Thema der nachhaltigen Nutzung des Wassers durch den Menschen und der Verwirklichung und Erhaltung eines "gesunden" Wasserkreislaufs widmet. Mit Wilderer wird eine Lehrer- und Forscherpersönlichkeit ausgezeichnet, die Wissenschaft mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Denn dieses Ziel erfordert nicht nur den exzellenten Wissenschaftler und Ingenieur in der Disziplin Bauingenieurwesen. Das umfassende Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen Umweltfaktoren, ökologischen und mikrobiologischen Systemen und des Eingriffs des Menschen ist nur durch interdisziplinäre Forschung in Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern erreichbar. Es erfordert aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, um eine ganzheitliche Perspektive einer nachhaltigen und integrierten Wasser- und Abfallwirtschaft im Wirklichkeitsmaßstab entwickeln zu können, und es erfordert die Kooperation mit den politischen Entscheidungsträgern, um das Bewusstsein für die Dringlichkeit dieser Aufgabe zu schärfen. Vor allem ist neben dem Wissenschaftler der Visionär gefordert, der aus Sorge für unsere Umwelt und gegen zerstörerische Eingriffe in unseren Wasserkreislauf Wissenschaft betreibt. All dies gelang Wilderer in herausragender Weise.
Für seine wissenschaftliche Arbeit wurden Wilderer zahlreiche Ehrungen zuteil. Unter anderem erhielt er die Ehrendoktorwürde der Prager Universität für Chemische Technologie und der Technischen Universität Iasi in Rumänien. In diesem Jahr nahm er aus der Hand von König Carl XVI. Gustaf von Schweden in Stockholm den "Stockholm Water Prize" entgegen. Wilderer ist der erste deutsche Wissenschaftler, der mit dem in Fachkreisen hoch begehrten "Wasser-Nobelpreis" ausgezeichnet wurde.
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