Mobilität und Verkehr
TU München und TH Ingolstadt planen Promotionsverbund
TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann sagte: "Forschungstalente unter den Studierenden der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften werden oft spät entdeckt, müssen dann aber die Chance haben, mit einer eigenständigen wissenschaftlichen Leistung den Doktorgrad zu erreichen. BayWISS praktiziert, was wir im "TUM Applied Technology Forum" der Exzellenzinitiative 2012 erfolgreich erprobt haben: Teams von Doktorandinnen und Doktoranden arbeiten gemeinsam an einem wissenschaftlich-technischen Themenkomplex unter der Betreuung von Dozenten beider Hochschularten. Die TH Ingolstadt hat durch die Nähe zur Automobilindustrie einen respektablen Schwerpunkt in der Fahrzeugtechnik, insbesondere in der Fahrzeugsicherheit und ressourcenschonenden Antriebstechnologien. Hierfür ist es dieser Hochschule gelungen, beim Wissenschaftsrat wettbewerblich den Forschungsbau CARISSIMA (28 Mio. Euro) zu akquirieren, was die Kooperationsvoraussetzungen mit der TUM auf eine neue Ebene gehoben hat.“
THI-Präsident Prof. Walter Schober: "Mit BayWISS schaffen wir eine Plattform, wissenschaftlichem Nachwuchs an den HAWs einen gesicherten und planbaren Zugang zur Promotion zu öffnen. Tandems aus Professoren der TUM und der THI betreuen die wissenschaftliche Arbeit der Doktoranden, die zumeist an unseren Forschungseinrichtungen drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte bearbeiten und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Promotion weiterentwickeln können. Mit diesem barrierefreien Zugang fördern wir Talente unabhängig von ihrem akademischen Werdegang und schaffen eine Basis, qualifizierten Forschernachwuchs an die HAWs zu binden. Besonders freut es uns, dieses Verbundkolleg zusammen mit der TUM als renommierten Partner gemeinsam zu gestalten."
4 Prozent der Doktoranden an der TUM kommen von HAWs
Mit dem neuen Kooperationsformat soll eine Bündelung der verschiedenartigen Kompetenzen beider Hochschularten erreicht werden. Die beiden Präsidenten sehen den gemeinsamen Schritt als wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer zeitgemäßen Kooperationskultur, und sie verweisen auf prominente Industriekarrieren wie jene von Prof. Joachim Milberg, Dr. Norbert Reithofer (beide BMW), Joe Kaeser (Siemens) und Prof. Rupert Stadler (Audi), die mit einem Fachhochschulstudium begonnen hatten.
Der von der TUM und THI geführte Promotionsverbund „Mobilität und Verkehr“ steht auch qualifizierten Absolventen anderer Hochschulen offen. Die Doktoranden werden – wie auch jene der TUM – in das Qualifizierungsprogramm der TUM GRADUATE SCHOOL eingebunden. Weitere Qualifizierungsangebote an der THI stehen ihnen offen.
An der TUM kommen jährlich über 1.000 Doktorarbeiten zum Abschluss, davon rund 2 Prozent von Kandidatinnen und Kandidaten mit Ausbildung an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Bei den laufenden Promotionen sind es bereits 4 Prozent. Am Graduiertenzentrum der THI sind derzeit 72 Doktoranden, die in Kooperation mit in- und ausländischen Universitäten promovieren, eingeschrieben.
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