• 23.9.2015

Klaus Tschira Stiftung ermöglicht neues TUM-Forschungszentrum

25 Millionen Euro für Forschung an Multipler Sklerose

Die Neurowissenschaften als eines der starken Forschungsfelder der Medizin an der Technischen Universität München (TUM) werden mit einem Forschungszentrum für Multiple Sklerose (MS) verstärkt. An dieser bisher unheilbaren Krankheit mit immer noch unbekannter Ursache leiden allein in Deutschland rund 200.000 Menschen. Nun werden sich Forscher am TUM-Klinikum rechts der Isar auf dieses Thema konzentrieren und klinische Aspekte mit der Grundlagenforschung verbinden. Ermöglicht wird das Großprojekt durch eine Donation von 25 Millionen Euro der Klaus Tschira Stiftung, die von dem Physiker Klaus Tschira ins Leben gerufen wurde. Der Vertrag über die Förderung wurde heute vom Präsidenten der TUM, Prof. Wolfgang A. Herrmann, und den Geschäftsführern der Klaus Tschira Stiftung Beate Spiegel und Harald Tschira unterzeichnet.

Am 23. September unterzeichneten Vertreter der TUM und der  Klaus Tschira Stiftung den Vertrag über die Förderung für das neue Forschungszentrum: v.l.n.r.: Harald Tschira, Geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung; Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM. (Foto: A. Eckert / TUM)
Am 23. September unterzeichneten Vertreter der TUM und der Klaus Tschira Stiftung den Vertrag über die Förderung für das neue Forschungszentrum: v.l.n.r.: Harald Tschira, Geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung; Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM. (Foto: A. Eckert / TUM)

Bei der Multiplen Sklerose, der häufigsten entzündlichen Erkrankung des Zentralnervensystems, werden aus bislang noch unbekannter Ursache die äußeren Schutzhüllen der Nervenbahnen vom körpereigenen Immunsystem angegriffen und zerstört. Der Verlust der Schutzhüllen führt zu einer Schädigung der Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen.

Alleine 1000 MS-Patienten werden jährlich am TUM Klinikum rechts der Isar betreut, und zahlreiche Forschungsgruppen beschäftigen sich dort mit der Erkrankung. Mit der neuen, umfassenden Förderung der Klaus Tschira Stiftung wird jetzt ein neues MS-Behandlungs- und Forschungszentrum auf dem Gelände des Klinikums entstehen.

„Wir sind überzeugt davon, dass die Konzentration von herausragenden Wissenschaftlern in diesem neuen Zentrum die Erforschung der Ursachen und die Behandlung der MS entscheidend voranbringen wird“, begründeten Harald Tschira und Beate Spiegel das Engagement der Klaus Tschira Stiftung. „Von den 25 Millionen Euro sind 20 Millionen für den Bau und 5 Millionen für die Forschung vorgesehen.“

TUM-Präsident Herrmann freut sich: „Das neue Forschungszentrum wird ein großer Wurf, den wir der Klaus Tschira Stiftung verdanken. Der Neubau wird den bereits an der TU München tätigen exzellenten Wissenschaftlern eine gemeinsame Adresse geben, mitten auf dem TUM-Medizincampus des Klinikums rechts der Isar. Diese hochdotierte Zuwendung belegt den Nimbus unserer Neurowissenschaften, jüngst nochmals ergänzt um die erfolgreiche Berufung des Spitzenforschers Prof. Mikael Simons aus Göttingen.“

Auf Bestehendes aufbauen – MS-Forschung an der TUM

Der Neubau wird vor allem die bestehenden Forschungsgruppen mit Bezug zur MS an der TUM unter einem gemeinsamen Dach zusammenführen. Grundlagenforscher und klinische Forscher sollen eng zusammenarbeiten, um neue Erkenntnisse rasch in die Praxis umzusetzen. Neben der Erforschung des Immunsystems werden sich die Wissenschaftler im neuen Forschungszentrum mit den Mechanismen auseinandersetzen, die zur Schädigung der Schutzhüllen und der Nervenzellen selbst führen. Basierend auf den Erkenntnissen sollen neue Therapieansätze entwickelt werden, die insbesondere auch auf die progrediente Phase der Erkrankung abzielen.

„Mit dem Forschungszentrum wird eine in Deutschland einzigartige Struktur geschaffen, in der Ärzte und Wissenschaftler von der klinischen Versorgung bis hin zur Grundlagenforschung unter einem Dach zusammenarbeiten werden“, sagt Prof. Bernhard Hemmer, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar. „Von dieser Struktur werden insbesondere die MS-Patienten profitieren, da die konsequente Nutzung von Forschungsergebnissen die Behandlungsmöglichkeiten erweitern und in Zukunft eine individuelle Therapie der Erkrankung ermöglichen werden.“
 

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