Wissenschaftsrat befürwortet Förderung:
TUM und LMU bauen Zentrum für Laserforschung in Garching
Wenn Tumore früh erkannt und behandelt werden, bestehen große Chancen auf Heilung. In CALA, der neuen gemeinsamen Forschungseinrichtung von TUM und LMU, erforschen Physiker und Mediziner hochbrillante Röntgenstrahlen, mit denen nur Millimeter große Tumoren identifiziert werden können, die sich noch im Anfangsstadium ihres Wachstums befinden und meist noch keine gefährlichen Tochtergeschwulste gebildet haben. Neben der hohen Bildauflösung, die erstmals auch hochpräzise Einblicke in weichere Gewebe wie Gehirn und Brust ermöglicht, soll auch die Strahlenbelastung für die Patienten deutlich geringer werden.
Der zweite Forschungsschwerpunkt von CALA liegt in der Tumortherapie durch Teilchenstrahlen aus Wasserstoff- und Kohlenstoffkernen. Solche Teilchenstrahlen sind viel schonender als zum Beispiel Röntgenstrahlen, da die Teilchenstrahlen auf ihrem Weg durch umgebendes Gewebe weniger Schaden anrichten und ihre Wirkung erst im Tumor entfalten. Normalerweise werden Teilchenstrahlen in großen Teilchen-Beschleunigern erzeugt. CALA dagegen nutzt dazu extrem kurze, starke Laserblitze, die die Teilchen aus dünnen Folien herausschlagen und in Richtung Tumor schießen. Eine solche Anlage wird wesentlich kompakter und preiswerter sein.
TUM-Präsident Professor Wolfgang A. Herrmann ist überzeugt: „Mit CALA verstetigen wir die erfolgreiche Forschungsallianz mit LMU und den Max-Planck-Instituten, die wir unter anderem mit dem gemeinsamen Lasertechnologie-Exzellenzcluster Munich-Centre for Advanced Photonics (MAP) in Garching aufgebaut haben. Die Mittel für Neubau und Forschungstechnologie sichern den langfristigen institutionellen Bestand dieses Leuchtturmprojekts.“
Für die TUM sind an CALA federführend die Physikprofessoren Reinhard Kienberger und Franz Pfeiffer sowie der Mediziner Prof. Michael Molls vom Klinikum rechts der Isar beteiligt, die schon maßgeblich an der Entstehung des gemeinsamen Projekts der beiden Münchener Universitäten mitgewirkt haben.