ImevaX GmbH erhält Millionenförderung vom BMBF
TUM-Ausgründung entwickelt Impfstoff-Kandidaten gegen Helicobacter pylori
Am 1. September 2014 hat die ImevaX GmbH ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in eigenen Räumlichkeiten und Laboratorien in München aufgenommen. Seit 2011 wird das Unternehmen von TUM ForTe, Forschungsförderung und Technologietransfer der TUM, begleitet. Prof. Markus Gerhard, TUM-Professor und Unternehmensgründer von ImevaX, entwickelt mit seinem Team hoch spezifische Impfstoffe zur Therapie und Prävention chronischer und nosokomialer Infektionskrankheiten. Unterstützt wurde er dabei auch durch das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der TUM unter der Leitung von Prof. Dirk Busch. „Ausgründungen wie ImevaX zeigen, wie Wissenschaftler auf Basis sehr guter wissenschaftlicher Leistungen erfolgreiche Unternehmen aufbauen können – ein Kernstück des unternehmerischen Gedankens der TUM“, so TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann.
Der Hauptkandidat IMX101 des Unternehmens ist ein Impfstoff gegen das Bakterium Helicobacter pylori, das den Magen besiedelt und zu Magengeschwüren und Magenkarzinomen bei Menschen führen kann. Markus Gerhard und sein Team haben entdeckt, dass die Fähigkeit zur Besiedelung des Magens und damit die Infektion von H. pylori abhängig ist von einem bakteriellen Faktor, der in die Umgebung abgegeben wird und die Immunantwort des Wirts blockiert. Der neue Impfstoffkandidat IMX101 soll dabei helfen, den immundämpfenden Mechanismus des Erregers aufzuheben und so die Körperabwehr zu einer effektiven Immunantwort zu befähigen. Auch andere gefährliche Krankheitserreger haben ähnliche Immunevasionsmechanismen, die im Mittelpunkt des Screening-Programms der ImevaX stehen.
Chronische Infektionen mit H. pylori sind die häufigste bakterielle Infektionskrankheit weltweit. Über 50% Prozent der Weltbevölkerung sind mit H. pylori infiziert und weltweit sterben jährlich über 500.000 Menschen an Magenkrebs. Die derzeitige Therapie von H. pylori Infektionen erfolgt in der Regel mit verschiedenen Antibiotika, was erhebliche Nebenwirkungen und eine zunehmende Anzahl von Resistenzen versursacht. Bislang ist kein Impfstoff gegen diese Infektion verfügbar. ImevaX wird seinen Impfstoff gegen das Bakterium zunächst in eigener Verantwortung entwickeln, bzw. zukünftig auch nach geeigneten Partnern suchen.
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