Diabetes-Forscher erhält Auszeichnung für neues Therapiekonzept
Erwin-Schrödinger-Preis für Matthias Tschöp
Prof. Matthias Tschöp, Inhaber des TUM-Lehrstuhls für Stoffwechselerkrankungen, arbeitet an der Aufklärung der molekularen Grundlagen von Diabetes und Adipositas. Sein besonderes Interesse gilt der Rolle der Darm-Hirn-Kommunikation als Schnittstelle für die Regelung der Glukose-Homöostase und des Energiestoffwechsels.
Derzeit verfolgen er und sein Team am Institute of Diabetes and Obesity (IDO) einen interdisziplinären Ansatz, bei dem zwei Hormone zu einem zusammengefügt wurden. Die beiden hierfür eingesetzten Hormone GLP-1 und GIP stammen ursprünglich aus dem menschlichen Verdauungstrakt, wo sie die Nahrungsverwertung sowie verschiedene Stoffwechselprozesse steuern. Wird Zucker aufgenommen, bewirkt das durch die Forscher kombinierte Hormon eine vermehrte Insulin-Ausschüttung. Zugleich wird der Appetit gehemmt und die Fettverbrennung erhöht.
Tschöp hat 2012 als erster deutscher Mediziner auch die renommierte Alexander von Humboldt-Professur erhalten, den höchst dotierten internationalen Preis für Forschung in Deutschland. Mit der Verleihung der Humboldt-Professur nehmen die Preisträger einen Lehrstuhl an der nominierenden Universität an.
Seit 1999 zeichnet der Erwin Schrödinger-Preis herausragende wissenschaftliche oder technisch innovative Leistungen aus, die in Grenzgebieten zwischen verschiedenen Fächern der Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften erzielt worden sind und an denen Vertreter mindestens zweier Fachrichtungen mitgewirkt haben. Der Preis wird jährlich abwechselnd vom Stifterverband und der Helmholtz-Gemeinschaft dotiert. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, wird den Preis am 18. September 2014 im Rahmen der Jahrestagung der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin überreichen.
Weitere Informationen
IDO - Institute for Diabetes and Obesity