Konstruktionswettbewerb für Schüler und Studenten
Mehr Wasser aus Meerwasser
In Wüstenregionen ist Wasser ein kostbares Gut. Auch im Süden Europas beginnt die Wasserversorgung im Zuge des Klimawandels zu einem drängenden Problem zu werden. Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden laut den Vereinten Nationen im Jahr 2025 mit Trinkwasser unterversorgt sein. In einigen Regionen der Erde wird Trinkwasser mit hohem Energieaufwand aus Meerwasser gewonnen. Für viele Menschen ist das so gewonnene Wasser aber viel zu teuer, und die Methode heizt den Klimawandel weiter an. „Hier zeichnet sich eine Situation ab, die schon in wenigen Jahren katastrophale Ausmaße annehmen wird,“ sagt Dr.-Ing. Markus Spinnler vom Lehrstuhl für Thermodynamik der TU München.
Mit dem „TUM Mehrwasser Wettbewerb“ will der Lehrstuhl für Thermodynamik gemeinsam mit Studenten der Arbeitsgruppe TUSun einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leisten und gleichzeitig Spaß an Wissenschaft und Technik vermitteln. Schüler- und Studentengruppen sind aufgefordert, das Konzept einer kompakten, solar betriebenen Meerwasser-Entsalzungsanlage einzureichen. Die selbst konstruierte Kleinanlage muss ohne Zufuhr fossiler Energie funktionieren, wenig kosten, einfach zu bedienen sein und möglichst viel Wasser in Trinkqualität liefern.
Aus den bis zum 8. Mai eingegangenen Konzepten werden von einer Fachjury die 15 Erfolg versprechendsten ausgewählt. Ihre Umsetzung wird mit jeweils 1000 € gefördert. Beim Finale am 1. August auf dem Campus Garching zeigt sich dann, welche Gruppe die Aufgabe am besten gelöst hat. Die Teilnehmer präsentieren ihre Anlagen der Fachjury, die in sieben Kategorien wie zum Beispiel Trinkwasserkapazität und -qualität, Bedienkomfort und Wartungsaufwand sowie Design bewertet werden. Dabei werden die studentischen und die Schülerprojekte getrennt gewertet.
Die fachliche Betreuung des Wettbewerbs übernimmt der Lehrstuhl für Thermodynamik der TU München. „Wir haben an unserem Lehrstuhl bereits Erfahrungen mit kleinen, solar betriebenen Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Schon mit 1000 € kann man eine gute Anlage bauen,“ sagt Dr.-Ing. Markus Spinnler, der das Projekt betreut. „Nur kostengünstige und einfach aufzubauende Kleinanlagen machen den Einsatz der Entsalzungstechnologie auch in Entwicklungsländern möglich. Mit dezentralen Anlagen können Menschen in ländlichen Gebieten mit schlechter Infrastruktur besser versorgt werden.“
Gerade wurde das Wettbewerbskonzept der Studenten im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2009, "Forschungsexpedition Deutschland", bei dem mit 10.000 € dotierten Hochschulwettbewerb „Alltagstauglich“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet. Hauptsponsor für den TUM Mehrwasser Wettbewerb ist der Deutsche MeerwasserEntsalzung e.V., außerdem haben die VA TECH WABAG GmbH, Wien, und InnoLas Systems GmbH, Krailling, ihre Unterstützung zugesagt. Nähere Informationen zum Wettbewerb finden sich unter: www.mehr-wasser-aus-meerwasser.de.
Internetseite des Wissenschaftsjahres 2009 „Forschungsexpedition Deutschland“
http://www.forschungsexpedition.de
Mehr Information
http://www.mehr-wasser-aus-meerwasser.de