• 1.3.2019

Universitätsnetzwerk unter Leitung der TUM plant länderübergreifenden Ingenieurstudiengang

Paradigmenwechsel in der europäischen Ingenieurausbildung

Gemeinsam mit Universitäten der EuroTech Universities Alliance und anderen Partnern aus insgesamt sechs Staaten will die Technische Universität München (TUM) einen europäischen Ingenieurstudiengang etablieren, der Technik- und Sozialwissenschaften kombiniert. Damit hat sich das neue „EuroTech Engineer Network“ gestern beim EU-Förderprogramm „Europäische Hochschulen“ beworben.

Der geplante europäische Ingenieur-Studiengang kombiniert Technik- und Sozialwissenschaften. (Bild: artJazz/istock.com)
Der geplante europäische Ingenieur-Studiengang kombiniert Technik- und Sozialwissenschaften. (Bild: artJazz/istock.com)

Das von der EuroTech Universities Alliance ins Leben gerufene „EuroTech Engineer Network“ besteht neben der TUM aus der Technical University of Denmark, der französischen École Polytechnique, dem israelischen Technion, der Eindhoven University of Technology sowie der Czech Technical University Prag und der Tallinn University of Technology.

Das neue Netzwerk will den ersten europäischen Ingenieurstudiengang erarbeiten und der führende europäische Universitätsverbund in Wissenschaft und Technologie werden. Durch die Kombination aus technischem Know-how und sozial- und geisteswissenschaftlichen Kompetenzen sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, nachhaltige Entscheidungen zu treffen sowie technologiebasierte Transformationsprozesse zu gestalten und zu moderieren.

Weichenstellung für eine einzigartige europäische Ingenieurausbildung

„Der Antrag der EuroTech Universities und ihrer neuen Partner ist ein ambitionierter Schritt hin zu einer einzigartigen europäischen Ingenieurausbildung“, erklärt Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM und Mitbegründer der EuroTech Universities Alliance. „Der gesellschaftliche Rückbezug technischer Innovationen wird künftig der zentrale Punkt ingenieurwissenschaftlicher Entwicklungen sein. Dieses ‚Human-centered-Engineering‘ muss in Studienprogrammen abgebildet werden, um den Bedarfen der Studierenden, der Arbeitgeber und nicht zuletzt der Gesellschaft gerecht zu werden.“

EU-Förderprogramm „Europäische Hochschulen“

Im Dezember 2017 forderten einige EU-Staaten Maßnahmen zur „Schaffung ‚europäischer Hochschulen‘, die es als europaweite Bottom-up-Hochschulnetzwerke Studenten ermöglichen, im Rahmen eines Studiums in mehreren EU-Ländern einen Abschluss zu erwerben, und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen“. Im Oktober 2018 startete die EU-Kommission eine erste Pilotausschreibung im Rahmen des Erasmus+-Programms, um ambitionierte neue Kooperationsmodelle in der europäischen Hochschulbildung zu testen. Mit der ersten Ausschreibung sollen zwölf „europäische Hochschulen“ mit je fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren finanziert werden.

Gemeinsame Forschungsvorhaben

Weiter gestärkt wird die Allianz durch gemeinsame Forschungsvorhaben. Anfang der Woche hat die International Graduate School of Science and Engineering (IGSSE) der TUM einen Call veröffentlicht, der erstmals insbesondere für Forschungsverbünde zwischen der TUM und seinen Partneruniversitäten der EuroTech Universities Alliance fördert. 

 

Mehr Informationen:

  • Bei der EuroTech Universities Alliance handelt es sich um eine strategische Partnerschaft führender europäischer technischer Universitäten, die sich der Exzellenz in der Forschung und der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen verschrieben haben. Mit der Förderung einer intensiven Zusammenarbeit in Forschung und Lehre sowie der Unterstützung von Innovationen und Unternehmertum bündelt die Allianz das komplementäre Potenzial ihrer Partneruniversitäten, um gemeinsam mehrskalige Initiativen umzusetzen, die einen hohen Einfluss auf Gesellschaft und Industrie haben. Darüber hinaus pflegt die Allianz einen offenen Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteuren, um auf die Chancen aufmerksam zu machen, die sich durch Wissenschaft und Technologie ergeben.

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