Bundesverkehrsminister Wissing lobt TUM-Team Horyzn bei Mobilitätskonferenz

Drohnen und Flugtaxis: Was die Revolution des Luftverkehrs braucht

Die stärkere Nutzung des Luftraums ist entscheidend für die Mobilität der Zukunft – zumindest, wenn es nach den Branchengrößen der Drohnenindustrie geht. Auf einem Fachkongress an der Technischen Universität München (TUM) diskutierten Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, welche Schritte notwendig sind, um Flugtaxis und auch unbemannte Fluggeräte flächendeckend einzusetzen. Neben dem Mitgründer des TUM-Spin-offs Lilium, Daniel Wiegand, und dem CEO des Flugtaxi-Start-ups Volocopter, Dirk Hoke, nahm auch Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing an der Tagung teil und versprach bessere Rahmenbedingungen für die Entwicklung.

Zwei Personen halten eine Box vor einer Drohne hoch, in der ein Defibrillator zu findne ist. Andreas Heddergott / TUM
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing mit dem Defibrillator der Horyzn-Drohne. Projekleiter Balázs Nagy erklärt das Konzept.

Mithilfe von Flugtaxis und unbemannten Drohnen lassen sich Personen sowie Güter punktgenau und schnell transportieren - ein enormes Potential für die Gesellschaft und ein großer Raum für innovative Ideen. Auf dem Fachkongress „Expanding Horyzns“ diskutierten Industrievertreter:innen, Wissenschaftler:innen und die Politik über die Herausforderungen, die es im Drohnengeschäft noch zu bewältigen gilt. Neben weiterer Unterstützung aus der Politik, wünscht sich die Branche auch mehr Mut bei den Investitionen in diesem Bereich. Am TUM-Campus in Garching organisierte die Studierendeninitiative Horyzn neben dem Kongress auch eine Demonstration ihrer Defibrillatordrohne „Franky“. Sie erlaubt es Personen im Falle eines Herzstillstandes auch in schwer zugänglichen Gebieten mit einem Defibrillator zu versorgen und so die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu überbrücken.

Deutschland bietet viel Potential für die Drohnenbranche

Bis in deutschen Städten aber wirklich Passagier- und Lasten-Drohnen über den Köpfen der Menschen fliegen werden, muss noch einiges geschehen. Vor allem die Art und Weise, wie junge Unternehmen finanziell unterstützt werden, sollte sich in naher Zukunft signifikant ändern. „Der internationale Wettbewerb erhält sowohl zivile, als auch militärische Fördergelder, für die es in Deutschland bislang kein Äquivalent gibt. Wir können viel für hiesige Tech-Start-ups machen, wenn wir bestehende Fördertöpfe so anpassen, dass sie auch für Start-ups zugänglich gemacht werden“, so Lilium-Mitgründer und TUM-Alumnus Daniel Wiegand beim Kongress.

Vier Männer aus der Drohnenindustrie diskutieren auf der Bühne Andreas Heddergott / TUM
Angeregter Austausch auf der Bühne: Bei Expanding Horyzns tauschte sich die deutsche Drohnenindustrie aus.

Bei Hardware konkurrenzfähig bleiben

Neben den nötigen finanziellen Mitteln sind auch Künstliche Intelligenz und High-End-Software bei der Entwicklung von Drohnensystemen elementare Bestandteile. Vor allem mit Blick auf unbemannte Fluggeräte müssen Soft- und Hardware eng miteinander verknüpft werden, um einen sicheren Betrieb und den Einsatz in schwierigem Terrain zu gewährleisten. Wichtige Hardware-Komponenten werden dabei allerdings zu großen Teilen im Ausland produziert, was Volocopter-CEO Dirk Hoke kritisiert: „Wir verlieren in Deutschland langsam aber sicher den Anschluss an den internationalen Wettbewerb. Wir müssen anfangen auch elementare Systeme, wie Batterien oder Antriebe, wieder hierzulande zu bauen. Die Möglichkeiten dazu haben wir, denn in meinen Augen besitzt Deutschland noch immer die besten Ingenieure der Welt.“

Unterstützung aus der Politik angekündigt

Im Zuge von Expanding Horyzns kündigte Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing mehr Unterstützung für die Entwicklung von Drohnensystemen an und beglückwünschte das Studierendenteam der TUM zu seinen bisherigen Leistungen: „Wir wollen die Nutzung von Drohnen in Deutschland einfacher und sicherer machen. Drohnen haben ein großes Potenzial, traditionelle Verkehrsströme zu entlasten und klimafreundliche Mobilität zu ermöglichen. Sie eignen sich für den Transport auf kurzen Strecken, genauso wie für die Versorgung mit Gütern an schwer zugänglichen Orten. Das Projekt von Horyzn zeigt auf eindrucksvolle Weise: Drohnen können Leben retten. Mein Glückwunsch an das Team.“

Eine Drohne fliegt in der Luft Andreas Heddergott / TUM
Im Zuge einer Demonstration flog die Horyzn-Drohne "Franky" einen simulierten Einsatz.

Horyzn besteht vollständig aus Studierenden

Als Organisatorin des Kongresses nutzte die Studierendeninitiative auch die Gelegenheit, um einen Ausblick auf kommende Projekte zu geben. Horyzn besteht derzeit aus rund 80 Studierenden unterschiedlicher Fachgebiete. Die TUM und einige ihrer Lehrstühle unterstützen die Gruppe bei ihren Vorhaben unter anderem mit Räumlichkeiten. Mit ihrer Defibrillatordrohne hat Horyzn bereits viel Erfahrung gesammelt und seit Gründung über 25 Prototypen gebaut. Für künftige Drohnengenerationen des Teams stehen mehr Nutzlast und ein erweiterter Aufgabenbereich im Fokus.

Weitere Informationen und Links

Projektwebseite der Studierendengruppe Horyzn: https://horyzn.org/

Bilder zu redaktionellen Verwendung: https://mediatum.ub.tum.de/1709066

 

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