Ausgründung Crashtest Security mit CEBIT Innovation Award ausgezeichnet
Sicherheitslücken im Web automatisch aufspüren
Webanwendungen auf Sicherheitslücken abzuklopfen, kostet Arbeit, Zeit und Geld. Die Gründer der Crashtest Security GmbH haben deshalb den Sicherheitscheck für Webentwicklerinnen und -entwickler automatisiert. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sucht ihre Software nach Schwachstellen, die anders nur schwer zu erkennen sind. Damit bietet Crashtest Security Schutz vor Hackerangriffen auf Webanwendungen, mobile Anwendungen und Anwendungen im Internet der Dinge. Die Software eignet sich insbesondere dann, wenn bei der Webentwicklung eine ausgewiesene Expertise in der IT-Sicherheit fehlt.
Die zugrunde liegende Idee hatten drei damalige Informatikstudenten der TU München in einer Vorlesung, für die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst eine Online-Banking-Anwendung entwickeln sollten. Zur Sicherheitskontrolle hackten sie die Anwendungen anderer Teams. Weil sich die manuelle Arbeit hierfür als aufwendig herausstellte, automatisierten Janosch Maier, René Milzarek und Daniel Schosser einen Teil der Sicherheitsprüfung. So konnten sie später einen Sicherheitsscanner und damit den Prototypen zum heutigen Geschäftsmodell entwickeln.
Lücken selbst schließen
Der CEBIT Innovation Award wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Messe AG vergeben. Den zweiten Platz im Wettbewerb belegte Crashtest Security, weil die neue Software sich besonders leicht bedienen lässt. „Neukunden müssen sich nur anmelden und können ihre Anwendungen dann direkt überprüfen lassen“, sagt Janosch Maier. Nachdem das Programm Sicherheitslücken ausfindig gemacht hat, können Webentwicklerinnen und -entwickler die Lücken selbst schließen. Ein Security-Wiki bietet dafür einfache Erklärungen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek überreichte den Gründern vergangene Woche den mit 30.000 Euro dotierten Preis auf der CEBIT in Hannover. Besucherinnen und Besucher der weltweit größten Informatikmesse konnten das Produkt der TUM-Ausgründung vor Ort testen.
Wer gründen will, braucht Unterstützung
Auf ihrem Weg von der Idee bis zur Marktreife wurde das Team von Crashtest Security von der TUM Gründungsberatung begleitet. Unterstützung erhielten die Gründer außerdem von anderen Studierenden. Als die drei Informatiker in einem Büroraum des „Inkubators“ der TUM über ihrer Idee brüteten, untersuchten Studierende der Wirtschaftswissenschaften für sie, wie der Markteintritt aussehen könnte. Heute hat das junge Unternehmen mit Geschäftsführer Felix Brombacher einen eigenen Management-Fachmann. Als fachlicher Mentor stand zu Beginn Prof. Florian Matthes zur Seite. Er forscht an der TUM zu betrieblichen Informationssystemen und Software Engineering. So konnten die Gründer das EXIST-Stipendium des Bundes einwerben, das Start-ups bis zu einem Jahr lang finanziell fördert.
UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung an der TUM, bereitete die jungen Unternehmer auf den Markteintritt ihres Start-ups vor. Im XPRENEURS-Programm erhielten die Gründer neben finanzieller Unterstützung Coaching und Zugang zu einem Unternehmernetzwerk. Nicht zuletzt durch die früh geschlossenen Kontakte fand Crashtest Security schnell Investoren. Mittlerweile arbeiten sieben Personen für das im Februar 2017 gegründete Start-up. Mehr als 250 Nutzerinnen und Nutzer haben sich für den prämierten Sicherheitsscanner registriert.
TUM belegt Platz 1 beim „Gründungsradar“
Die TUM bringt laut dem aktuellen „Deutschen Startup Monitor“ unter den deutschen Hochschulen die meisten Gründerinnen und Gründer hervor. Jedes Jahr werden hier rund 70 Unternehmen ausgegründet. Die hervorragende Förderung bestätigt der „Gründungsradar“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, bei dem die TUM auf Platz 1 der großen Hochschulen steht.
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