UNICARagil: BMBF-Projekt bringt automatisierte Elektrofahrzeuge auf die Straße

Automatisierte Elektrofahrzeuge

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts UNICARagil sollen das Fahrzeug und seine Entwicklungsprozesse komplett neu überdacht werden. Ziel ist eine disruptive, modulare und agile Fahrzeugarchitektur und die prototypische Umsetzung von vier verschiedenen Anwendungsfällen vom automatisierten Familientaxi bis zur mobilen Packstation.

Schon 2013 fuhr der Visio.M ferngesteuert von einer Leitwarte aus. (Foto: Andreas Battenberg / TUM)
Schon 2013 fuhr der Visio.M ferngesteuert von einer Leitwarte aus. (Foto: Andreas Battenberg / TUM)

Autonome, elektrische Fahrzeuge werden essentieller Baustein der Mobilität der Zukunft sein: Sie schaffen die Grundlage für einen nachhaltigen und intelligenten Straßenverkehr, neuartige Mobilitäts- und Transportkonzepte, Verbesserungen der Verkehrssicherheit sowie Steigerung der Lebensqualität in urbanen Räumen.

Dafür geeignete Fahrzeugkonzepte erfordern jedoch eine wesentlich zentralisiertere und leistungsfähige Informationsverarbeitung und -übertragung im Kraftfahrzeug und damit eine Abkehr von etablierten Architekturen und Prozessen.

Im Vorhaben UNICARagil werden neueste Ergebnisse der Forschung zur Elektromobilität sowie zum automatisierten und vernetzten Fahren genutzt, um autonome elektrische Fahrzeuge für vielfältige zukünftige Anwendungsszenarien zu entwickeln. Dabei werden Anleihen aus der IT-Industrie mit ihren schnellen Entwicklungszyklen und Aktualisierungsmechanismen genommen.

Basis ist ein modulares und skalierbares Fahrzeugkonzept, bestehend aus Nutz- und Antriebseinheiten, das sich flexibel an vielfältige Anwendungsfälle in Logistik und Personentransport anpassen lässt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung einer flexibel erweiterbaren und update-fähigen Software- und Hardware-Architektur.

Autonomes und ferngesteuertes Fahren

Teil des Projektes ist die Entwicklung einer Leitwarte durch den Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München (TUM). Die Leitwarte ist das Sicherheits- und Kontrollzentrum des UNICARagil. Sie kann das Fahrzeug übernehmen, wenn die Bedingungen ein autonomes Fahren nicht zulassen und erhöht damit den Anwendungsbereich des autonomen Fahrens.

Die Lehrstühle für Ergonomie und für Fahrzeugtechnik der TUM erarbeiten gemeinsam das Konzept des AUTOtaxis. Als Ergänzung zum liniengebundenen öffentlichen Personennahverkehr, werden Passagiere das AUTOtaxi für individuelle Fahrten im urbanen Umfeld nutzen können.

Per Smartphone können die Fahrzeuge gebucht, bestellt oder direkt an der Straße geöffnet und genutzt werden. Das Testfeld für die Erprobung des AUTOtaxi-Prototypen und das Zusammenspiel mit der Leitwarte befindet sich am und um den Universitätscampus Garching der TUM.

Weitere Informationen:

Das Projekt startete im Februar 2018 und hat eine Laufzeit von 4 Jahren. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunktes „Disruptive Fahrzeugkonzepte für die autonome elektrische Mobilität“ (Auto-Dis) unterstützt. Das Projektvolumen beträgt 23,3 Millionen Euro (davon 94 % Förderanteil durch BMBF). Mitglieder des Konsortiums sind: RWTH Aachen, TU Braunschweig, TU Darmstadt, Karlsruher Institut für Technologie, TU München, Universität Stuttgart und Universität Ulm sowie die folgenden Industriepartner ATLATEC GmbH, flyXdrive GmbH, iMAR Navigation GmbH, IPG Automotive GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG und VIRES Simulationstechnologie GmbH.

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