Neue Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik:
Spitzenbesetzung des TUM-Hochschulrats verstetigt
Die TU München war auf der Grundlage einer Experimentierklausel im Bayerischen Hochschulgesetz die erste deutsche Universität (1999), die als oberstes Aufsichtsgremium einen Hochschulrat etablierte. Das TUM-Modell, das von Anfang an eine paritätische Besetzung des Hochschulrats aus externen und internen Mitgliedern praktiziert, wurde seither von den meisten deutschen Bundesländern übernommen, in Bayern im Jahre 2006.
Der Hochschulrat der TUM besteht aus 20 stimmberechtigten Mitgliedern: 10 externe Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie 10 interne Mitglieder (Senat). Er beschließt unter anderem die Grundordnung und den Entwicklungsplan der Universität sowie Veränderungen bei Studiengängen. Zudem wählt das Gremium den Präsidenten und die Geschäftsführenden Vizepräsidenten.
Neben den neuen Mitgliedern bleiben Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks, und Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäftsführende Gesellschafterin der Trumpf GmbH + Co. KG, weiter im Amt. Beide wurden im Jahr 2013 in den Hochschulrat der TUM berufen.
Die neuen Hochschulratsmitglieder der TUM:
Prof. Dr. Dr. Andreas Barner ist seit Juni 2013 Präsident des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und seit 2012 Vorsitzender der Unternehmensleitung des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim GmbH. Er studierte Medizin und Mathematik in Freiburg und Zürich; er wurde in beiden Fächern promoviert. Seit 1992 beim renommierten Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim tätig, war er zunächst für den Bereich Medizin zuständig. 1999 wurde er Mitglied der Unternehmensleitung und 2009 ihr Sprecher, verantwortlich für den Bereich Personal, Pharma Forschung, Entwicklung und Medizin, bevor er 2012 den Vorsitz übernahm. Zudem war Andreas Barner bis Januar 2013 Mitglied des Wissenschaftsrats. Maßgeblich hat er die Bundesinitiative der „Super-Cluster“ mitgestaltet. Im Jahre 2015 leitete er den Evangelischen Kirchentag.
Dr. Wolfgang Büchele ist seit 2014 Vorsitzender des Vorstands der Linde AG. Das heute international tätige Unternehmen mit Sitz in München (> 60 Tsd. Mitarbeiter) war die erste „Ausgründung“ der heutigen TU München im Jahre 1879 durch Prof. Carl von Linde (1842-1934). Der Chemiker Dr. Büchele begann seine Karriere bei der BASF AG in Ludwigshafen, wo er bis 2007 u.a. President Fine Chemicals Division und President Performance Chemicals Division war. Von 2009 bis 2011 war er Mitglied des Vorstands und CEO der BorsodChem Zrt. (Budapest, Ungarn), bevor er 2012 Präsident und CEO der Kemira Oyj (Helsinki, Finnland) wurde. 2014 wechselte er dann zur Linde AG als Nachfolger des TUM-Alumnus Prof. Wolfgang Reitzle. Er ist zudem Vorsitzender des Aufsichtsrats der Merck KGaA in Darmstadt.
Joe Kaeser ist seit August 2013 Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. Das Weltunternehmen ist traditionell aufs engste mit der TUM verbunden. Seit 1980 ist der Diplombetriebswirt Kaeser Mitglied der Siemens AG, wo er zahlreiche kaufmännische Leitungsfunktionen und Führungspositionen im Administrations-, Finanz-, und Strategiebereich übernahm, u.a. in Malaysia und in den USA. Im Oktober 2004 wurde er Chief Strategy Officer der Siemens AG und im Jahr 2006 Mitglied des Vorstands (Chief Financial Officer), bis er im August 2013 als Vorstandsvorsitzender berufen wurde. Er ist zudem Mitglied im Aufsichtsrat der Allianz Deutschland AG sowie der Daimler AG.
Harald Krüger ist seit Mai 2015 Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. Das internationale Münchner Automobilunternehmen mit seiner weltweit erstklassigen Reputation greift seit Jahrzehnten auf Ingenieurskompetenzen und Alumni der TUM zurück. Mehrere Vorstandsvorsitzende entsprangen der TUM. Die Karriere von Harald Krüger bei BMW begann 1992. Zwischen 1995 und 2003 arbeitete er in verschiedenen leitenden Positionen bei der BMW Group in München. Von 2003 bis 2006 war er Werksleiter der Motorenproduktion Hams Hall, BMW Group UK. Ab 2008 war er sieben Jahre als Mitglied des Vorstands für unterschiedliche Bereiche verantwortlich: bis 2012 für Personal- und Sozialwesen; bis 2013 für MINI, Motorrad, Rolls-Royce, Aftersales BMW Group; bis 2015 für die Produktion. Anschließend übernahm er den Vorstandsvorsitz.
Prof. Dr. Renate Renkawitz-Pohl ist seit 1996 Professorin für Entwicklungsbiologie an der Philipps-Universität Marburg. Sie studierte Biologie in Düsseldorf, wo sie im Jahre 1977 auch promoviert wurde. Sie engagierte sich u.a. als Fachgutachterin und in der Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In den Jahren 2006/2007 stand sie der Gesellschaft für Entwicklungsbiologie vor. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung des tierischen Organismus, die sie am Modell der Taufliege Drosophila studiert. Neben ihren zahlreichen anderen Ämtern ist sie seit 2010 Mitglied des Wissenschaftsrats.
Barbara Stamm ist seit 2008 Präsidentin des Bayerischen Landtags, nachdem sie bereits von 2003 bis 2008 dessen erste Vizepräsidentin war. Seit Oktober 1993 ist sie stellvertretende Parteivorsitzende der Christlich-Sozialen Union (CSU), der sie seit 46 Jahren als Mitglied angehört. Sie war sieben Jahre (1994-2001) Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit. Von 1998 bis 2001 war sie Stellvertreterin des Bayerischen Ministerpräsidenten. Barbara Stamm ist Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern; sie war bis 2014 Vizepräsidentin des Familienbundes der Katholiken. In der jüngeren Vergangenheit setzte sie sich für den Erhalt und die Reform der Hochschule für Politik München (HfP) ein, deren Trägeruniversität seit 1. Dezember 2014 die TUM ist.
Prof. Dr. Martin Stratmann hat 2014 das Amt des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) übernommen. Der promovierte Chemiker wurde 2000 Wissenschaftliches Mitglied und Direktor der Abteilung „Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik“ am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Dortmund und wurde zwei Jahre später Vorsitzender der Geschäftsführung. 2006 bis 2008 übernahm Stratmann den Vorsitz der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft, 2008 wurde er MPG-Vizepräsident. Seit 2008 war er zudem Geschäftsführer der Minerva-Stiftung zur Förderung der deutsch-israelischen Wissenschaftskooperationen.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar D. Wiestler ist seit 2004 Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Ab 1. September 2015 wird er der neue Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Mit dem Helmholtz Zentrum München verbinden die TUM zahlreiche Kooperationen in der Personalunion mit TUM-Professuren. Von 2007 bis 2012 war Prof. Wiestler bereits Vizepräsident für Gesundheit im Präsidium der Helmholtz-Gemeinschaft. Der renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager hat Medizin an der Universität Freiburg studiert. Von 1984 bis 1987 forschte er an der University of California in San Diego, bevor er an das Institut für Pathologie der Universität Zürich wechselte. Von 1992 bis 2003 leitete er das Institut für Neuropathologie der Universität Bonn, wo er auch Leiter des Deutschen Hirntumorreferenzzentrums war.
Der Hochschulrat hat an der TUM zahlreiche Strukturreformen aktiv begleitet, u.a. die Gründung der Fakultäten TUM School of Management (2002), Sport- und Gesundheitswissenschaften (2002) und TUM School of Education (2009). Die TUM verdankt ihrem Hochschulrat auch wichtige Impulse für die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder (2006/2012). Derzeitiger Vorsitzender ist seit 2007 Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Chef der Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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