Langjähriger Ministerpräsident erhält höchste Auszeichnung der TU München
Dr. Edmund Stoiber wird Ehrensenator
Dr. Edmund Stoiber war von 1993 bis 2007 Ministerpräsident des Freistaats Bayern. Als Regierungschef setzte er unter anderem eine richtungsweisende Hochschulreform durch. Durch diese erhielt die TUM mehr Freiheiten, beispielsweise bei der Gestaltung ihres Studienangebots und ihrer Governance-Struktur. Als erste deutsche Universität etablierte die TUM im Rahmen einer weitreichenden Experimentierklausel im Hochschulgesetz einen Hochschulrat, der zur Hälfte aus externen Persönlichkeiten besteht (1999). Praktisch alle dieser Neuerungen wurden von den anderen Bundesländern übernommen und flossen in die spätere Novelle des bayerischen Hochschulgesetzes ein. Heute gehört Bayern zu den führenden Wissenschaftsregionen Europas.
Auch zahlreiche Neubauten der vergangenen Jahrzehnte hat die TUM dem Engagement Stoibers zu verdanken. Dazu zählen insbesondere die Forschungs-Neutronenquelle FRM II, die Fakultätsgebäude für Maschinenwesen, Mathematik und Informatik sowie das Institut für Medizintechnik in Garching, aber auch die Zentralbibliothek und das Lehr- und Forschungszentrum für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften in Weihenstephan. Nicht zuletzt löste Stoiber das Versprechen seiner Amtsvorgänger ein und veranlasste die Verlängerung der U-Bahnlinie 6 in den Garchinger Campus. Seit Oktober 2006 können Studierende aus der Innenstadt direkt zum Bahnhof „Garching-Forschungszentrum“ fahren.
Bleibende Verdienste
Auch nach seiner Zeit als Ministerpräsident nahm Dr. Stoiber prägenden Einfluss auf die Entwicklung der TUM, vor allem als engagiertes Mitglied des Hochschulrats (2007-2015). Nicht zuletzt geht auf ihn ganz persönlich die Gründung des Wissenschaftszentrums Straubing zurück (2001). Seit Oktober 2017 ist das Zentrum der „TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit“ und damit der vierte Standort der TUM neben München, Garching und Freising-Weihenstephan.
„Ohne Dr. Edmund Stoiber wären die TUM und Bayern heute nicht, was sie sind“, sagte Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM, anlässlich der Verleihung der Ehrensenatorenwürde. „Er ist der würdigste Kandidat für die höchste Auszeichnung unserer Universität zum Auftakt unseres 150jährigen Gründungsjubiläums.”