Förderprojekte des TUM Lehrfonds
Seit 2014 wurde der TUM-Lehrfonds jährlich universitätsweit ausgeschrieben. Mit dem Lehrfonds unterstützt die TUM neuartige, kreative Projekte in der Lehre. Ein Auswahlgremium bewertet anhand vorgegebener Kriterien die eingereichten Lehrkonzepte nach ihrer Förderwürdigkeit und Förderfähigkeit.
Forschungserkenntnisse erfahrbar machen
Das Einfach-Bauen-Labor macht Forschungserkenntnisse des Einfachen Bauens für Studierende erfahrbar: Dynamisch-simulierte idealtypische Raumvarianten werden dafür von Studierenden 1:1 als Kulissenbau in Trockenbauweise umgesetzt. Die forschungsbezogene Eigenleistung der Studierenden besteht in der Wahl geeigneter qualitativer Methoden der Wahrnehmungspsychologie und der Durchführung soziokultureller Nutzertests in variierten Settings. Schließlich beurteilen die Studierenden, ob Standards hinsichtlich der Raumqualität erreicht wurden, und welche räumlichen Verbesserungspotentiale möglich sind.
Einfach-Bauen-Labor, Prof. Florian Nagler, Dipl.-Ing. Anne Niemann, Prof. Hermann Kaufmann, Dipl.-Ing. Christian Schühle, Prof. Francis Kéré, Prof. Thomas Auer, Prof. Tanja C. Vollmer, Gemma Koppen, Fakultät für Architektur
Interaktive Animationen zur Visualisierung komplexer Themen
Das Projekt beschäftigt sich mit der Anpassung der Ingenieurausbildung im Hinblick auf neue und innovative Möglichkeiten, welche durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen. Zum einen muss in Folge der Digitalisierung die Bedeutung einiger früher zentraler Kompetenzen und von Faktenwissen relativiert werden, wodurch sich neue Anforderungen an das Kompetenzprofil von Ingenieuren ergeben. Zum anderen kann mit Hilfe interaktiver Animationen der Kompetenzerwerb der Studierenden positiv beeinflusst werden. Hierfür werden die Curricula ausgewählter Module gründlich überarbeitet. Interaktive Animationen werden entwickelt und in Inverted Classroom Formaten aufgesetzt.
Optimierung der Lehrinhalte unter Berücksichtigung des Zugangs zu digitalen Systemen. Extended Brain – Curricula 2.0, Dr. Francesca Taddei, Prof. Gerhard Müller, Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
Wissenschaft-Praxis-Verzahnung in der Lehramtsausbildung
Im Rahmen der universitären Lehrerausbildung der TUM bietet das Universitätsschulkonzept Gelegenheit zur Wissenschaft-Praxis-Verzahnung. Erfahrungen aus dem schulischen Alltag und theoriegeleitete Konzepte der Pädagogikforschung sollen miteinander verzahnt werden. Im Rahmen der geplanten Lehrveranstaltung setzen sich die Studierenden mit gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben von Universität und Universitätsschule differenziert auseinander. Die Umsetzung des eigenen Forschungsprojekts steht dabei im Vordergrund. Im Sinne eines Blended Learnings wird hierbei auf eine Kombination aus Selbstlernphasen, online-unterstützte Portfolio- und Reflexionsphasen und Präsenzphasen in Universität und Schule gesetzt. Es findet eine interdisziplinäre Zusammenarbeit des Lehrstuhls Berufspädagogik und der Professur Fachdidaktik Life Sciences, Fachdidaktik Ernährung und Hauswirtschaftswissenschaften und der Universitätsschule Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe in München statt.
Forschendes Lernen im Rahmen des Universitätsschulkonzepts, Susanne Miesera, Juliane Breitschopf, TUM School of Education
Optimierung der Korrektur von Freitextaufgaben
Mit dem Projekt soll ein lernendes System entwickelt werden, das die Korrektur von Freitextaufgaben mit Hilfe von maschinellem Lernen automatisch ermöglicht. Die Studierendenzahlen steigen immer weiter und erzeugen enorme Aufwände für Dozierende, insbesondere bei der Korrektur von Aufgaben. Während sich bestimmte Aufgaben (z.B. Multiple Choice) automatisch korrigieren, ist dies bei den häufig eingesetzten Freitextaufgaben nicht möglich. Das zu entwickelnde System lernt bei den ersten Korrekturen, welche Lösungen korrekt und welche falsch sind, und kann weitere Lösungen automatisch korrigieren. Die Vision ist es, dass sich der Korrekturaufwand signifikant reduzieren lässt, während sich die Qualität der Korrektur erhöht.
Automatische Korrektur von Freitextaufgaben, Dr. Stephan Krusche, Prof. Bernd Brügge, Fakultät für Informatik
MOOC trifft Praktika
Im Rahmen der Förderung soll ein neues Kurskonzept für Praktika in der Informatik erprobt werden: Online-basierte Lehre in Form eines Massive Open Online (MOOC)-Kursteiles wird mit den herkömmlichen präsenzbasierten Komponenten eines informatischen Praktikums verbunden. Das neue Format baut auf bereits entwickelten iLab Praktika und bestehenden MOOCs auf. Zum einen kann der Einsatz online-basierter automatisierter Lehrformate die Effizienz der Lehre steigern. Zum anderen erhalten Studierende eine auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Lehre.
iLabX – A MOOCified Computer Science Lab, Dr. Marc-Oliver Pahl, Fakultät für Informatik
Experten für die digitale Lehre
Um nachhaltige Strukturen bei der Verwendung von digitalen Lehrformaten zu etablieren, sollen studentische Hilfskräfte als eScouts ausgebildet werden. Nach der erfolgreich erprobten Anwendung von innovativen eLearning-Elementen soll der Einsatz von digitalen Lehr-/Lernumgebungen somit weiter ausgebaut werden. Studentische Hilfskräfte werden in ihrer Funktion als eScouts Dozierende bei der Umsetzung von eLearning-Konzepten und bei der Produktion von digitalen Inhalten unterstützen. Die Ausbildung zum eScout umfasst sowohl technische, rechtliche wie auch didaktische Grundlagen und zielt darauf ab die Digitalisierung von Lehre sowie den Medieneinsatz an der Fakultät qualitativ zu verbessern und insbesondere breit zu etablieren.
eScouts für die digitale Lehre, Katharina Mosene, Prof. Pascal Berberat, Fakultät für Medizin
In Debatten überzeugen
Durch die Einführung eines Debattierkonzepts soll die Interaktion mit Studierenden gefördert werden. Die Studierenden sollen dadurch lernen, wie sie in einer öffentlichen Debatte erfolgreich sein können. Nach einem Testlauf, der im WS 2017/18 stattfand und einem im Anschluss durchgeführten Qualitätsmanagement-Zirkel, sollen mehrere neue Debattier-Prüfungsmodule für die Studierenden der Masterstudiengänge der Fakultät entwickelt werden. Die Module werden auf die Lernziele existierender Lehrveranstaltungen abgestimmt. Tutorien und eLearning-Konzepte stellen sicher, dass Studierende die angestrebten Kompetenzen erwerben. Als Krönung des Erwerbs stellen sich die Studierenden im Münchner Debattierclub der Öffentlichkeit und werben in der Debatte für ein gesellschaftlich relevantes Ziel – unter Vereinigung der Sichtweisen der Natur- und Sozialwissenschaften und vor dem Hintergrund der Förderung der Gesundheit und körperlichen Aktivität. Sie werden somit zugleich Botschafter der TUM sowie der Fakultät (Third Mission).
How to win a debate? Increasing student engagement via debates: An application to sport and health science topics, Prof. Jörg Königstorfer, Prof. Henning Wackerhage, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Verhandlungsführung analog vs. digital
Die neuartig konzipierte, fakultätsübergreifend anwendbare Veranstaltung soll den Einfluss von analogen und digitalen Kommunikationskanälen auf individuelle Verhandlungserfolge für Studierende erfahrbar machen. Mit einer Track-Record-App werden die individuellen Lernziele und -fortschritte aufgezeichnet. Studierende sollen Verhandlungsstrategien antizipativ ausarbeiten und Verhandlungen individuell oder in Gruppen unter Berücksichtigung moderner Kommunikationsmittel erfolgreich durchführen können. Es wird auf der bestehenden Veranstaltung “Grundlagen der Verhandlungsführung” aufgebaut, welche bereits im Bachelorstudiengang TUM-BWL angeboten wird, und um den digitalen Rahmen erweitert. Die Verhandlungsführung im analogen Raum soll um die digitale Perspektive erweitert werden und fachspezifisch auf weitere Fakultäten ausgeweitet werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf den Vergleich der Verhandlungsmerkmale und -ergebnisse persönlicher und digitaler Kommunikation in den Verhandlungssituationen gelegt.
Konzeption der Master Veranstaltung (Seminar): “Erfolgreiches Verhandeln mit digitalen Kommunikationsformen”, Prof. Alwine Mohnen, Nevena Toporova, Dr. Matthias Uhl, Dr. Gari Walkowitz, Anja Bodenschatz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften & TUM School of Governance
Kompetenzen für das wissenschaftliche Arbeiten stärken
Ziel des Projekts ist es, Studierenden beim Erwerb der Kompetenzen für das Wissenschaftliche Arbeiten sowie die betreuenden wissenschaftlichen Mitarbeiter bei der Vermittlung dieser Kompetenzen zu unterstützen. Die Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten werden präzisiert, bestehende Angebote werden gesammelt und analysiert. Aus der daraus resultierenden Bedarfsanalyse werden konkrete kompetenzorientierte Unterstützungsangebote abgeleitet und entwickelt, wie z.B. Schreibcoachings, Peer Teaching oder spezifische Workshops.
Wissen und Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens im Bachelorstudium – Anforderungen und Angebote, DozierendenNetzwerk Weihenstephan (DoNe)/ Dr. Ursula Dawo, Dr. Mario Jekle, Dr. Hannes Petermeier, Dr. Norman Siebrecht, Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Der Wald der Zukunft
Im Rahmen des Lehrprojektes VR2 werden Reallabor und virtuelles Labor miteinander verknüpft und Simulationen zur möglichen Waldentwicklung erstellt. Hochtechnisierte Datenerfassungs- und -verarbeitungssysteme ermöglichen heute die Abbildung natürlicher Strukturen in virtuellen Systemen. Durch die Modellierung natürlicher Systeme gelingt es zunehmend Handlungen zu simulieren und deren Auswirkungen auf das Ökosystem, sowie in Hinblick auf soziale und ökonomische Aspekte zu bewerten. Im Rahmen des Lehrprojektes VR2 – virtual and real reality – werden Lehrflächen im Wald festgelegt, entscheidungsrelevante Daten erhoben und zu einem virtuellen Modell verknüpft. In diesem Reallabor werden forstliche Maßnahmen simuliert und deren Wirkungen auf das Gesamtsystem mit Hilfe von Simulationsmodellen erfasst. Im virtuellen Labor steht dieser Wald ebenfalls für Simulationen zur Verfügung. Auch hier können entsprechende Maßnahmen geplant und bewertet werden. Der Einsatz beider Labore in der Ausbildung der Studierenden verknüpft somit unterschiedliche Realitäten, die für eine zielgerichtete Planung und Nutzung von Wäldern unabdingbar sind.
Forest & Technology – VR2, Prof. Michael Suda, Prof. Hans Pretzsch, Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Wege in die Forschung
Erfolgreich in der Forschung arbeiten – STAR hilft den Studierenden beim Einstieg in die wissenschaftliche Karriere. Bereits das mit dem Lehrfonds geförderte Projekt “a glance of research” war bei den Studierenden ein voller Erfolg. Mit diesem Projekt erhielten die Studierenden erste Einblicke in den Arbeitsalltag von Wissenschaftlern im Bereich Hydrologie. In der nächsten Stufe werden nun die Anforderungen und Wünsche der Studierenden realisiert. Zum einem wird die Teilnehmerzahl erhöht, zum anderen werden die Studierenden dabei unterstützt, sich für eine wissenschaftliche Karriere und deren Finanzierung zu bewerben. Somit erhalten sie wichtiges Knowhow für einen erfolgreichen Start in die wissenschaftliche Laufbahn.
STAR – STructuring a lecture ARound students´ needs and wills for a career in research, Dr. Gabriele Chiogna und Prof. Dr. Markus Disse, Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
Veränderungen im Wasserlabor
Das mit der Hilfe des TUM-Lehrfonds eingerichtete “Studentische Wasserlabor” wurde im Sommersemester 2016 erstmalig in die Lehrveranstaltung integriert. Im nächsten Schritt folgt nun die Evaluation und Weiterentwicklung. Theoretische Inhalte praktisch sichtbar machen, mit dem „studentischen Wasserlabor“ ist dies jetzt in Lehrveranstaltungen der Professur für Hydromechanik möglich. Das vermittelte Wissen können die Studierenden nun anhand von selbst durchgeführten physikalischen Versuchen direkt anwenden. Als Nächstes wird die Akzeptanz sowie der Einfluss der eigenständig durchgeführten Versuche auf die Motivations- und Kompetenzentwicklung untersucht. Diese Erkenntnisse sollen in die Weiterentwicklung und Verstetigung des Lernmaterials einfließen.
Evaluation und Weiterentwicklung des Studentischen Wasserlabors, Claudia Strobl, Prof. Michael Manhart in Kooperation mit Prof. Doris Lewalter, Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
Das Praktikum der Zukunft
Die Modularisierung eines Praktikums zur individuellen forschungsnahen Lehr-, Lern- und Prüfungsumgebung für Studierende und Lehrende auf der Basis moderner, IT-gestützter Verfahren. Statt eines klassischen Saalpraktikums, wird den Studierenden adaptives Lernen mit individualisierter Lerngeschwindigkeit ermöglicht. Die kontinuierliche Rückmeldung über das weiterentwickelte Online-Praktikumsportal, gestattet den Studierenden ein fortlaufendes Self-Assessment ihres Lernprozesses. Die selbständige Zusammenstellung der Lernaktivitäten wird unterstützt durch das Praktikumsportal: Hier können sich die Studierenden nach Interessen, Terminverfügbarkeit der Praktikumsstationen und möglicher Praktikumspartner, sowie anhand gemeinsamer Vorleistungen zu Zweiergruppen zusammenfinden. Diese sind vollkommen dynamisch und interessens- sowie kompetenzbasiert.
Marktplatz der Möglichkeiten – ein modernes naturwissenschaftliches Praktikum, Andreas Bauer, Friedrich Esch und Christoph Scheurer, Fakultät für Chemie
Besseres Verständnis durch Experimente
Motivation und Interesse steigern durch erklärende chemische Demonstrationsexperimente in den Lehrveranstaltungen. Im Wintersemester 2016/2017 wird die Vorlesung “Reaktivität Organischer Verbindungen” mit didaktisch passend ausgewählten Demonstrationsexperimenten bereichert, um das Interesse der Studierenden an den teils sehr abstrakten Inhalten der Veranstaltung zu stärken. Außerdem sollen sie dazu motiviert werden, freiwillige Übungsaufgaben zu lösen, um die Vorlesungsinhalte weiter zu verinnerlichen. Es werden Experimente (eines pro Semesterwoche, 14 gesamt) für die Veranstaltung entwickelt, die thematisch an die Vorlesungsinhalte anknüpfen und einen Bezug zu einer eigens dafür entworfenen Übungsaufgabe aufweisen. Die Experimente werden zuerst erprobt, optimiert und dann in die Vorlesung des WS 2016/17 eingebaut. In den Folgejahren können somit die entwickelten Experimente weiterverwendet werden.
Demonstrationsexperimente als Ansporn zum Erfassen komplexer Zusammenhänge, Prof. Dr. Lukas Hintermann, Fakultät für Chemie
Innovative Tutorien
Das Ziel des Projekts ist die Ergänzung der Tutorenausbildung in der Informatik durch ein innovatives Ausbildungskonzept für praktische Tutorien. Das Seminar wird als integriertes Lernkonzept angeboten, um die Vorteile des ortsungebundenen E-Learnings mit einer Präsenzveranstaltung kombiniert. Mit der Online-Phase zu Beginn interpretieren und vergleichen die Teilnehmenden kurze Videos zu Situationen in Tutorien. Anschließend werden in der Präsenzphase die Ergebnisse in der Gruppe diskutiert, nachgespielt und verglichen. An der Ausbildung sollen pro Semester ca. 20 Tutorinnen und Tutoren teilnehmen. Nach der Einführung des Ausbildungskonzepts bei praktischen Tutorien wird geplant, das Seminar auch in die bestehende Ausbildung für klassische Tutorien zu integrieren. Außerdem soll das Konzept auf Tutorenausbildungen ähnlicher Studiengänge übertragbar sein. Die Teilnahme am neuen Seminar soll für alle zukünftigen Tutorinnen und Tutoren verpflichtend sein.
Didaktisches und pädagogisches Training für Tutorinnen und Tutoren, Dr. Dino Capovilla und Dr. Johannes Krugel, TUM School of Education
Apps erklären Akustikphänomene
Viele akustische Problemstellungen sind im Alltag zu beobachten. Mithilfe der “interaktiven Akustik-Apps” werden Phänomene aus dem Bereich Akustik und Schwingungen erklärt und erlebbar gemacht. Das Projekt basiert auf einer neuen E-Learning-Plattform. Auf der Webseite des Lehrstuhls für Akustik mobiler Systeme bieten die “interaktiven Akustik-Apps” eine innovative E-Learning-Plattform für Studierende und Interessierte , die sowohl für Experten im Bereich der technischen Akustik als auch für fachfremde Gäste ein attraktives Lehr- und Weiterbildungskonzept darstellen. Mit den Apps lassen sich im Browser auf dem Computer oder dem Smartphone akustische Phänomene einfach simulieren und veranschaulichen. Dadurch werden ingenieurswissenschaftliche Problemstellungen der Akustik für Studierende besser greifbar und verständlich gemacht. Weiterhin werden die Studierenden in die stetige Weiterentwicklung der E-Learning Plattform miteinbezogen.
Interaktive Akustik-Apps, Lennart Moheit, Fakultät für Maschinenwesen
Übergang ins Berufsleben
Eigenständigkeit im Berufsleben erlernen – mit APT wird im letzten Jahr des Medizinstudiums der Erwerb von Handlungskompetenz im Übergang zum Berufsleben transparent und explizit gemacht.
Das Prinzip der „Anvertraubaren Professionellen Tätigkeiten“ (APT) stammt aus der ärztlichen Weiterbildung. Verstanden werden darunter Teile einer realen professionellen Tätigkeit, z.B. das Durchführen von Visiten, die sich aus mehreren Kompetenzen zusammensetzt. Diese beruhen ihrerseits auf verschiedenen Kenntnissen, Fertigkeiten und Haltungen, die während des Medizinstudiums größtenteils isoliert in unterschiedlichen Veranstaltungen erworben werden. Die Synthese dieser Elemente, wie sie im späteren Berufsalltag gebraucht wird, bleibt häufig aus. Das Praktische Jahr, in dem die Studierenden zunehmend in den klinischen Alltag eingebunden werden, bietet die Möglichkeit mit dem Konzept der APTs zu arbeiten und die Studierenden dadurch schrittweise in die Eigenständigkeit zu führen.
Anvertraubaren Professionellen Tätigkeiten (APT): Kompetenzorientierte Ausbildung im Praktischen Jahr, Dr. med Folker Schneller und Prof. Dr. med Pascal Berberat, Fakultät für Medizin
Optimierung schriftlicher Prüfungen
Prüfungen lenken das Lernen – und können damit sehr effektiv für nachhaltiges Lernen genutzt werden. Das Projekt zielt darauf ab, die Qualität schriftlicher Prüfungen zu optimieren. Besonders in Großveranstaltungen mit mehr als 100 Studierenden ist die schriftliche Prüfung oft die einzige Form, um das Erreichen der angestrebten Lernergebnisse zu überprüfen. Prüfungsergebnisse sind damit nicht nur für die Studierenden wichtig – sie sind auch essentielle Rückmeldung an den Dozenten. Faktoren, die für jede schriftliche Prüfung optimiert werden sollten, sind u.a. das Prüfungsformat, die Instruktionsqualität, die Passung von Prüfungsaufgaben zu den angestrebten Lernergebnissen sowie eine transparente und faire Bewertung. Das Programm zielt darauf, die Qualität schriftlicher Prüfungen systematisch zu verbessern und damit zu nachhaltigem “Tiefen-Lernen” beizutragen.
Kompetenzorientierte Prüfungen in Großveranstaltungen, Dr. Annette Spiekermann und Dr. Andreas Fleischmann, Pro Lehre
Mit Inklusion zum Teamkapitän
Barrieren überwinden – Lehramtsstudierende arbeiten zusammen mit geistig behinderten Menschen. Zukünftige Lehrpersonen üben gemeinsames Arbeiten in heterogenen Gruppen. Durch den Austausch der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften mit Special Olympics Deutschland (SOD) und Bayern (SOBY), wurden bereits erste Unterrichtseinheiten für Menschen mit geistiger Behinderung und Lernschwierigkeiten entwickelt. Beim neu entwickelten Seminar “Ausbildung zum Teamkapitän” wird erstmals ein Lehrmodul gemeinsam mit den Lernenden entwickelt. Dies soll den Kriterien der leichten Sprache, alltagsnahen Verständlichkeit und Nutzbarkeit nahekommen. Die direkte Begegnung und das gemeinsame Anwenden der inklusiven Lehrmethodik, zielen darauf ab, dieses erlebte Wissen durch das eigene Verhalten nach außen zu tragen. Für den künftigen Beruf und das Unterrichtsgeschehen können auf diese Weise konkrete didaktische und fachliche Kompetenzen aufgebaut werden.
Inklusives Lehren und Lernen, Dr. Daniela Schwarz und Elke Langbein, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Projektmanagement in der Praxis
Theorie wird mit Praxis verknüpft. Als Pilotprojekt für eine zukünftig stärker kompetenzorientierte Lehre wird das Seminar “Psychologie eines effizienten Projektmanagements” didaktisch überarbeitet. Das Seminar setzt die Studierenden in die Lage, im Projektmanagement relevante psychologische Prozesse zu identifizieren und zielgerichtet zu gestalten. Darüber hinaus dient das Seminar dem Zweck, die Teilnehmenden auf den wissenschaftlichen Umgang mit psychologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen vorzubereiten. Dazu werden zu Beginn des Seminars Projektteams gebildet, die unter Berücksichtigung projektmanagement-relevanter Techniken ein eigenes Projekt bearbeitet. Auf diese Weise können die vermittelten Inhalte direkt im Rahmen einer praktischen Erfahrung mit empirischer Projektarbeit angewandt werden. Das Ziel dabei ist, das bereits bestehende Seminar inhaltlich weiter auszugestalten und vor allem didaktisch zu verbessern.
Kompetenzorientierte Weiterentwicklung des Seminars “Psychologie eines effizienten Projektmanagements”, Johann Gutzmer, Raphael Müller-Hotop und Dr. Matthias Strasser, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Bienen in der Lehre
Das neue Modul Bienenwissenschaft ist der Einstiegspunkt für eine Kooperationsstruktur zwischen einem führenden Bieneninstitut als Vertreter aktueller Forschungsarbeiten und der TUM. Die Neuentwicklung des Moduls „Bienenwissenschaft“ richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen, die durch die Teilnahme auf den aktuellen Stand der Forschung am Nutztier Biene gebracht werden. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Kooperation mit dem Julius-Kühn Institut des Bundes und dem LLH Bieneninstitut Hessen. Dort lernen die Teilnehmer verschiedene Bereiche der Bienenforschung kennen und wählen sich ein individuelles Thema, welches sie eigenständig bearbeiten und vorstellen. Während des Semesters erhalten die Studierenden, neben den Exkursionen an Bieneninstituten, planerische Freiheit zur Bearbeitung des Themas. Während der Selbststudienzeit besteht das Angebot der Betreuung und Beratung durch den Dozenten, um auf Schwierigkeiten frühzeitig reagieren zu können.
Neuentwicklung Modul Bienenwissenschaft, Jochen Wiecha, Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Ein Bauprojekt in Afrika
Studierende der Architektur erhalten die einmalige Chance, ein Bauprojekt in Afrika zu realisieren: In einem über vier Semester hinweg geplanten Projekt erhalten Studierende der Architektur die Möglichkeit, ein reales Bauvorhaben in Afrika umzusetzen. 20 Studierende erarbeiten in Zweiergruppen Entwürfe, von denen am Ende des Semesters einer zur Ausarbeitung ausgewählt wird, in den die besten Ideen aller Studierenden einfließen. Parallel zur Entwurfsaufgabe werden im begleitenden Seminar die theoretischen Werkzeuge für eine ökologische und sozial nachhaltige Entwurfsarbeit vermittelt. Nach der Präsentation und der Rücksprache mit den Vertretern des Bauherren erarbeitet eine kleinere Kerngruppe der Studierenden die Kostenrechnung, den Terminplan sowie Werk- und Detailpläne. Durch einen begleitenden Workshop bleibt die Gruppe in den gesamten Entwurfsprozess eingebunden. Die Bauausführung, an der sowohl lokale Handwerker als auch afrikanische und TUM-Studierende beteiligt sind, erfolgt in der vorlesungsfreien Zeit. Somit wird den Studierenden neben fachlicher und sozialer Kompetenz auch ein globales und gesellschaftliches Bewusstsein in diesem Lehrprojekt vermittelt.
real project : Design Build als Lehrmethode, Prof. Dr. Hermann Kaufmann und Matthias Kestel, Fakultät für Architektur
Forschung hautnah erleben
Das Projekt A glance of research gewährt Masterstudierenden des Lehrstuhls für Hydrologie und Flussgebietsmanagement einen ersten Einblick in den Arbeitsalltag von Wissenschaftlern: Eine Karriere in der freien Wirtschaft? Oder doch lieber in der Wissenschaft? Eine Entscheidung, vor der auch die Masterstudierenden des Lehrstuhls für Hydrologie und Flussgebietsmanagement am Ende ihres Studiums stehen. Um ihnen schon während des Studiums Einblicke in die Welt der Forschung zu geben, entwickelten Dr. Gabriele Chiogna, Dr. Wolfgang Rieger und Prof. Markus Disse das Projekt „A glance of research“. In einem internationalen Forschungsprojekt befassen sich die Studierenden über zwei Semester hinweg mit aktuellen Fragestellungen aus dem Forschungsgebiet der Hydrologie. Anschließend erhalten sie die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse im Rahmen einer Exkursion praktisch umzusetzen. Die so gewonnen Ergebnisse dienen dann als Grundlage für eine wissenschaftliche Veröffentlichung. Dabei erhalten die Studierenden nicht nur Feedback von ihrem Dozenten, sondern auch durch ein Peer-Review.
A glance of research, Dr. Gabriele Chiogna, Dr. Wolfgang Rieger und Prof. Dr. Markus Disse, Ingenieursfakultät Bau Geo Umwelt
Unterricht mal andersrum: Flipped Classrooms im Massivbau
Lerninhalte selbständig zu erarbeiten ist eine der Kompetenzen, die die Studierenden im Lehrprojekt Flipped Classrooms in Massivbau erlernen: Das Konzept des Flipped Classroom beschreibt eine Unterrichtsmethode des integrierten Lernens. Im Gegensatz zu „klassischen Vorlesungen“ erarbeiten die Studierenden Lerninhalte zu Hause. Die dazugehörigen Übungen finden dann an der Universität statt. Am Lehrstuhl für Massivbau setzen Dr. Shelley Lissel und Prof. Oliver Fischer das Konzept zunächst im Wahlmodul „Ausgewählte Kapitel im Massivbau“ ein – mit dem Vorteil, dass Studierende Problemstellungen mit der Unterstützung von Dozierenden und anderen Kommilitonen bearbeiten können. Außerdem wird das Erlernte nicht in Form einer Endklausur geprüft, sondern im Rahmen von Seminar- und Gruppenarbeiten oder Präsentationen. Die Studierenden werden damit während des gesamten Semesters zur aktiven Mitarbeit angeregt und können sich mit anderen Studierenden austauschen.
Flipped Classrooms in Massivbau, Dr. Shelly Lissel und Prof. Dr. Oliver Fischer, Ingenieursfakultät Bau Geo Umwelt
Vom Basiswissen zu aktuellen Lerninhalten
Eine W-learning Plattform hilft den Studierenden der analytischen Chemie die aktuellen Lerninhalte zu verstehen: Die analytische Chemie spielt sowohl in der Industrie als auch in der Wissenschaft eine immer wichtigere Rolle. Doch gerade diese Disziplin entwickelt sich stetig und rasant weiter. Ein Umstand, der es schwer macht, die Lehre immer auf dem aktuellsten Stand zu halten – nicht nur die Inhalte, sondern auch die Technologien und Geräte. Bei aller Aktualität dürfen aber auch die Grundlagen der analytischen Chemie nicht zu kurz kommen. Bereits 2014 entwickelten Dr. Johanna Graßmann und Prof. Thomas Letzel deswegen die E-Learning Plattform “Analytik +”, die es auf der einen Seite ermöglicht Grundwissen zu vermitteln, aber auch neben Übungen Gerätesimulationen bereitstellt und Laborsituationen nachahmt. Darüber hinaus werden Vorträge, Texte, Bilder und Videos aus öffentlichen Quellen eingebunden, die zuvor natürlich auf Ihre Richtigkeit hin überprüft wurden. Bisher deckte die Plattform die Lehrinhalte Chromatographie und Massenspektrometrie ab. In der zweiten Förderphase soll sie um weitere grundlegende Techniken wie Extraktion und Spektroskopie erweitert werden.
Entwicklung einer e-learning Plattform im Bereich der Analytischen Chemie (Analytik +), Dr. Graßmann und Prof. Dr. Letzel, Ingenieursfakultät Bau Geo Umwelt
Schluss mit Last-Minute-Lernen
Die Onlineplattform “OPOS” motiviert Studierende, sich bereits während des Semesters aktiv mit den Lerninhalten der Lehrveranstaltung auseinander zu setzen: Die Verkürzung der Studiendauer, die Verdichtung von Lehrveranstaltungen, Klausuren am Semesterende – alles Faktoren, die in Kombination dazu führen können, dass die Inhalte von Lehrveranstaltungen in kürzester Zeit erst direkt vor den Prüfungen gelernt werden – meist sogar auswendig. Ein nachhaltiges Lernen und Verstehen ist unter diesen Voraussetzungen fast nicht möglich. Die Onlineplattform “OPOS”, initiiert von Prof. Tobias Gulder am Department für Chemie, soll dies ändern. Sie bietet Studierenden den Anreiz, sich mit geringem zeitlichem Aufwand bereits während des Semesters mit relevanten Inhalten auseinander zu setzen. Dies wird durch zwei Onlineprüfungen im Laufe des Semesters sichergestellt, die jeweils auf freiwilliger Basis stattfinden. Die Studierenden können bei erfolgreicher Teilnahme bis zu 20% an Zusatzpunkten erwerben, die zur Abschlussklausur am Ende des Semesters aufaddiert werden. Neben diesem Anreiz für die Studierenden erhalten die Dozierenden mittels statischer Auswertungen der Onlineprüfungen einen genauen Überblick, bei welchen Themen Nachholbedarf besteht und können ihre Lehrveranstaltung dementsprechend anpassen.
Online Prüfungsplattform zur Optimierung von Studienleistungen – OPOS, Prof. Dr. Gulder, Fakultät für Chemie
Erneuerbare Energie für Entwicklungsländer
In diesem Lehrformat dürfen Studierende ihr neu erworbenes Wissen sofort umsetzen – und zwar in Form eines Konzepts für ein Energiesystem in einem Entwicklungsland: Teamarbeit, Interdisziplinarität und Projektmanagement – dieses Lehrformat vermittelt den Studierenden nicht nur Fach-, sondern auch Praxiswissen zu Energiesystemen und zur Arbeit in Entwicklungsländern. Zunächst vermitteln Dozierende aus verschiedenen Disziplinen in einer Ringvorlesung anwendungsorientiertes Wissen über technologische, aber auch finanzielle und soziokulturelle Aspekte von erneuerbaren Energiesystemen in Entwicklungsländern. Aufbauend auf der Vorlesung entwickeln mehrere studentische Teams, die von einem wissenschaftlichen Assistenten betreut werden, im Rahmen eines Projektpraktikums für ein real existierenden Ort in einem Entwicklungsland jeweils ein Konzept für ein Energiesystem. Am Ende des Praktikums bewertet eine Jury, bestehend aus Teamleitern und Dozenten, anhand von Präsentationen und Berichten die Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit der einzelnen Konzepte. Die im Praktikum überzeugendsten Studieren erhalten dann die Möglichkeit, in Masterarbeiten Teile der erarbeiteten Konzepte real umzusetzen.
Erneuerbare Energiesysteme in Entwicklungsländern, Johannes Winklmaier und Matthias Huber, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Smart Spaces in Miniaturformat
Die perfekte Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt von Morgen – anhand von Modellräumen erfahren Studierende, wie steuerbare Technik in Smart Spaces funktioniert: Das Forschungsgebiet Pervasive Computing befasst sich mit der Informationstechnologie zur Steuerung von Gegenständen des alltäglichen Lebens. Ein Forschungsfeld sind dabei die so genannten Smart Spaces – physische Räume, in denen zukünftig Apps allerlei Funktionalitäten kontrollieren könnten, beispielsweise die intelligente Steuerung von Geräten zur Reduzierung des Strombedarfs. Bereits heute kommt entsprechende Technik zum Einsatz. Doch wie veranschaulicht man den Studierenden den aktuellen Stand der Technik und bereitet sie so auf den Arbeitsmarkt von Morgen vor, ohne den Zugriff auf eine entsprechende Infrastruktur bzw. auf die dazugehörigen Softwareschnittstellen zu bekommen? Diese Lücke möchte Dr. Marc-Oliver Pahl schließen. Anhand von drei Modellräumen sollen die Smart Spaces für die Studierenden realitätsnah veranschaulicht werden, denn die Modelle sollen steuerbare Technik wie Beleuchtung, Verdunklung und Heizung bzw. Kühlung beinhalten.
Raum zum Experimentieren – Miniaturisierte Smart Spaces zum Experimentellen Lernen, Marc-Oliver Pahl, Fakultät für Informatik
Fit für die interdisziplinäre Zusammenarbeit
Studierende aus fünf Fachdisziplinen erarbeiten anhand von realen Fällen, wie Patienten mit Hirntumoren geholfen werden kann: Den Wissens- und Erfahrungsaustausch über die Fakultätsgrenzen hinweg zu fördern und die Vernetzung bereits unter den Studierenden der TUM zu stärken, ist das übergeordnete Ziel dieses neuen Praktikums- und Prüfungsformats. In einem einwöchigen Seminar erarbeiten Studentinnen und Studenten der Medizin, Biologie, Physik, Medizintechnik und Informatik anhand von Patientenfällen gemeinsam, wie Aspekte der Biotechnologie, Informatik und Medizintechnik in die Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Hirntumoren einfließen können. Die Grundlage für die Abschlussprüfung am letzten Kurstag bilden die Fragen der Studierenden, die jede/r Einzelne am Ende eines Seminartages in Anlehnung an seinen Vortrag erstellt hat und die von den Dozenten im Anschluss für die Prüfung entsprechend modifiziert werden. Über eine Kooperation mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York City erhält das Projekt zusätzlich auch eine interkulturelle Ebene.
Imagine Neurooncology, Thomas Huber, Fakultät für Medizin
Diskussion erwünscht
Ein neues didaktisches Konzept lädt Medizinstudierende im ersten Jahr künftig zu einer aktiveren Beteiligung im Fach Pathologie ein: Im Fach Pathologie sollen im ersten klinischen Studienjahr des Medizinstudiums die beteiligten Lehrveranstaltungen in ein neuartiges didaktisches Konzept eingebettet werden. Statt wie bisher den Fokus auf die Vorlesung zu legen, die vom Seminar des Histopathologiekurses begleitet wurde, wird nun das interaktive Pathologieseminar im Mittelpunkt der Pathologieausbildung stehen. Einer der wesentlichen Bestandteile der Neukonzeptionierung ist das didaktische Konzept des „Flipped Classroom“. Denn neben der Vorlesung, die die Grundlagen vermittelt, werden Vorinformationen auch in einem erweiterten digitalen Kurs und weiterführenden Materialien online zur Verfügung gestellt. Das didaktische Konzept “Team-Based Learning” hingegen ist das Schlüsselwort für das Seminar, das sich strukturell an interdisziplinären klinischen Konferenzen orientieren soll. Dort diskutieren die Studierenden konkrete Beispiele, d.h. einzelne Erkrankungen, und entwickeln am Ende gemeinsam ein Handlungskonzept, das die Diagnose und therapeutische Vorschläge beinhaltet. Entsprechend wird auch die Prüfungsform angepasst.
Weiterentwicklung des didaktischen Konzeptes und Einführung einer kompetenzorientierten Prüfungsform im Fach Pathologie des ersten Studienjahres des Studiums der Humanmedizin, Prof. Dr. J. Schlegel und Prof. Dr. Berberat, Fakultät für Medizin
Heterogenität im Unterricht erfolgreich meistern
Wie Schüler mit den unterschiedlichsten Vorgeschichten und Talenten in den Unterricht von Berufsschulen erfolgreich eingebunden werden können, erlernen die Studierenden in dem Projekt INKDibes: Lehrkräfte an beruflichen Schulen sind zunehmend mit sehr heterogenen Klassen konfrontiert. Die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler zeigt sich neben der Vielfalt an Bildungsabschlüssen und Herkunftsländern auch im gemeinsamen Unterricht mit Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Die geplante Lehrveranstaltung eröffnet einen praktischen Zugang zur Inklusion durch die Zusammenarbeit mit einer inklusiven Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung. Die Studierenden analysieren die inklusiven Unterrichtssettings vor Ort und entwickeln anhand der analysierten Situation fachspezifische inklusive Unterrichtssituationen. Diese Situationen stellen sie dann im Team nach, um Merkmale für mehr oder weniger inklusiven Unterricht genau identifizieren zu können und praktische Erfahrungen zu erlangen.
InKDibeS – Inklusive Didaktik in beruflichen Schulen, videobasierte Fallkonstruktion inklusiver Unterrichtsettings, Susanne Miesera und Dr. Markus Gebhardt, TUM School of Education
Raus aus der Schule, rein ins Labor
Ein Lehrkonzept in verschiedensten Schülergruppen einzusetzen, ist die Herausforderung für die Lehramtsstudierenden dieses Projektes: Lehramtsstudierenden die Kompetenz zu vermitteln, sich auf neue Schülergruppen und auf deren Bedürfnisse flexibel einstellen zu können, ist das Ziel dieses Lehrfondsprojektes. In einer neuen Lehrveranstaltung der Schülerlabore TUMlab im Deutschen Museum und Sciencelabs lernen Lehramtsstudierende, ein von ihnen erdachtes Lehrkonzept bei verschiedenen Schülergruppen in einem außerschulischen Lernort, einem Schülerlabor, anzuwenden. Dadurch können sie die Notwendigkeit variantenreicher Herangehensweisen und flexibler Gestaltung selbst erfahren. Feedback und konstruktive Kritik erhalten die Studierenden nicht nur von ihren Dozenten, sondern mittels eines moodlebasierten Peer-Reviews auch von Ihren Studienkollegen, wobei die Kriterien der Reviews mit den Studierenden zusammen erarbeitet werden. Zugleich trägt die neue Lehrveranstaltung der wachsenden Bedeutung und Zahl außerschulischer Lernorte wie Science Centers, Museen und Schülerlaboren Rechnung.
Lehren in außerschulischen Lernorten – durch Peer-Review und Feedback zur Flexibilität in der Konzeptanwendung, Miriam Voß, TUM School of Education
Mehr Prüfungsqualität in Großveranstaltungen
Wie kompetenzorientiertes Prüfen auch in Großveranstaltungen möglich ist, zeigt das Team von ProLehre interessierten Dozentinnen und Dozenten: In Großveranstaltungen ist die schriftliche Prüfung häufig die einzige Form, mit der man überprüfen kann, ob die angestrebten Lehrziele erreicht wurden. Aber nicht nur die Studierenden erhalten durch diese Form der Prüfung direkte Rückmeldung zum aktuellen Stand des Lernfortschrittes, sondern auch die Dozenten – denn die Prüfungsergebnisse spiegeln auch wider, welche Inhalte und Themen von den Studierenden in welcher Tiefe erfasst wurden. Das Programm Kompetenzorientierte Prüfungen für Großveranstaltungen zielt darauf ab, die Qualität von schriftlichen Prüfungen zu verbessern. Über ein Semester überarbeiten Dozentinnen und Dozenten ihre aktuellen Prüfungen, um diese gemeinsam mit dem Team von ProLehre in drei Schritten zu optimieren: durch eine systematische Abstimmung der Prüfungsaufgaben auf die Lernergebnisse der Lehrveranstaltung, durch eine Optimierung des Vorlesungskonzepts mithilfe einer statistischen Auswertung der Prüfungsergebnisse sowie durch die Implementierung eines Multiplikatoren-Systems, um Erkenntnisse und Good-Practice-Beispiele in der Fakultät weiter zu geben.
Kompetenzorientierte Prüfungen für Großveranstaltungen, Dr. Annette Spiekermann und Dr. Andreas Fleischmann, ProLehre
Fakultät für Architektur
- Prof. Uta Graff: Splitter und Gedächtnis – Raum und Klang interdisziplinär verbinden
- Dr. Sandra Hirsch, Prof. Fritz Frenkler: Intelligente Systeme – Methoden für den Umgang mit Komplexität bei der Entwicklungsarbeit
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
- Dr. Martin Buchschmid, Prof. Markus Disse: Entwicklung eines lernergebnisorientierten Lehrkonzepts durch den gezielten Einsatz von SPOC-Komponenten in Kombination mit einem modifizierten Studienzeitmodell
- PD Dr. J. Graßmann, Prof. Dr. T. Letzel: Entwicklung einer E-Learning-Plattform im Bereich der Analytischen Chemie
- Dr. Isabell Nemeth, Jochen Stopper, Patricia Schneider: Bilanzlabor Lebenszyklus und Nachhaltigkeit
- Claudia Strobl: Studentisches Wasserlabor
Fakultät für Chemie
- Dr. Mirza Cokoja: Neugestaltung der Vorlesung „Grundlagen der metallorganischen Synthese und Katalyse“
- Friedrich Esch, Christoph Scheurer: Computergestütztes experimentelles Arbeiten im Seminar „Messen – Auswerten – Simulieren“
- Prof. Lukas Hintermann: Vortragen üben: Schaffung eines betreuten Umfelds mit Praktikumscharakter
- Prof. Tobias Gulder: Module moderner Konzepte der Naturstoff(bio-)chemie
- Prof. Stephan Sieber, Dr. Nina Bach, Dr. Malte Gersch, Dr. Megan Wright: Journal Club „Frontiers in Chemical Biology“
TUM School of Education
- Ulrich Dettweiler: Zertifikatsstudium „Expeditionary Teaching“
- Dr. Martin Gartmeier: ProfKom – ein modulares Lehrangebot zur Gesprächsführung im Elterngespräch für (angehende) Lehrpersonen
TUM School of Education & Fakultät für Informatik
- Dr. Alexander Gröschner, Dr. Marc Kleinknecht, Marc-Oliver Pahl: Lehren lernen aus Feedback (L2auf)
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
- Johannes Feldmaier, Martin Rothbucher: PraktiTUM: effektiv, effizient und flexibel
Fakultät für Informatik
- Dr. Stefanie Demirci: Master Preperation Courses Mathematics and Programming
- Stephan Günther: LLT NC – Lecture, Lab and Talk: Network Coding
- Nils Kannengießer: Internationalisierung des Android Praktikums
- Dr. Daniel Méndes Fernández, Dr. Thomas Clavel, Dr. Jochen Schmid: Interdisciplinary research network
- Tobias Neckel; Prof. Joachim Bungartz: Studiengang CSE kompetenzorientiert gestalten
- Lars Noschinski, Lars Hupel: Entwicklung, Wartung und Betrieb eines Web-basierten Abgabe- und Bepunktungssystems für die Vorlesung „Einführung in die Informatik 2“
- Dr. Martin Ochoa, Sebastian Banescu, Prof. Alexander Pretschner: Game of Codes
- Michael Schermann, Christopher Kohl, Thomas Köhn: The mobility lab: create, innovate & change the world – together
- Dr. Wolfgang Wörndl: Erweiterung einer Präsenz-Vorlesung um E-Learning-Material und Online-Aufgaben als blended learning
Fakultät für Maschinenwesen
- Prof. Julien Provost: Didactic platforms – Control and Dependability Analysis of Manufacturing Systems
Fakultät für Medizin
- Prof. Pascal Berberat, Meike Kühnel: Interprofessionelles Training von Dozierenden
- Dr. Antonio Sarikas, Felizian Kühbeck: TUM analytics: kollaboratives Lernprozessmonitoring für Studierende und Lehrende
- Dr. Alexander Wünsch, Dr. Sonja Gillen, Dr. Andreas Dinkel, Prof. Pascal Berberat: Simulation des Stationsalltags: Kommunizieren, Dokumentieren und Organisieren
Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften
- Kathrin Lehmann, Dr. Carolina Olufemi: Wahlmodul Kindersportspielcamp
Wissenschaftszentrum Weihenstephan
- Dr. Eva Sandmann, Dr. Ursula Dawo, Dr. Michael Gebhardt: Fächerübergreifendes Modul (Botanik, Zoologie, Ethik) für Studierende im Master Naturwissenschaftliche Bildung