„Trocken über den Campus“:
Regenschirm Sharing
TUMstudinews: Wie entstand die Idee, Regenschirme zu teilen?
David Wei: Das übergeordnete Thema unserer Projektgruppe innerhalb der Jungen Akademie war „Produktlebenszyklus.“ Dazu ist uns in erster Linie Nachhaltigkeit eingefallen. Gerade innerhalb der großen Unternehmen wird die „Sharing Economy“ ja immer wichtiger. Uns ist aufgefallen, dass meistens teure Sachen wie zum Beispiel Autos geteilt werden.
Und wie seid Ihr dann auf Regenschirme gekommen?
Wir wollten ein günstiges Produkt, damit die Umsetzung für uns überhaupt möglich ist. Außerdem haben wir nach etwas gesucht, was Leute oft nicht dabeihaben, wenn sie es brauchen.
Wie funktioniert das Ganze?
Die Testphase wird am Garchinger Campus stattfinden. Dort werden wir 200 Schirme an insgesamt sieben Stationen, wie zum Beispiel der Mensa und den U-Bahn-Aufgängen, zur freien Verfügung bereitstellen.
Das heißt, es funktioniert kostenlos und ohne Registrierung?
Ganz genau. Uns geht es auch darum zu zeigen, wie Leute das Sharing-Projekt annehmen und mit den Schirmen umgehen, wenn es kostenlos ist und sie nicht einmal ihren Namen angeben müssen. Die Daten wollen wir dann am Ende mit gewöhnlichen Carsharing-Daten vergleichen.
Rechnet Ihr damit, dass am Ende viele Schirme fehlen?
Wir gehen schon davon aus, dass einige Schirme mitgenommen werden, weshalb wir die Ursache dafür auch untersuchen wollen. Die Schirme sind allerdings alle mit unserem Logo gebrandet und extra keine Taschenschirme. Außerdem sind sie mit einem Tracking-System ausgestattet.
Um Euch vor Diebstahl zu schützen?
Nein. Uns geht es auch hier darum, möglichst viele Ergebnisse für unsere Untersuchungen am Ende zu bekommen und zu sehen in welcher Station sich ein Schirm gerade aufhält. Wir denken schon, dass ein Großteil der Nutzer sich an das System halten wird. Besonders dann, wenn man dank des Sharing-Projekts einmal nicht komplett nass über den Campus gelaufen ist.
Wann startet die Testphase in Garching?
Anfang Juli. Das Projekt wollen wir bis zum Semesterende laufen lassen und dann erst einmal die Daten auswerten.
Gerade ist das Wetter ja nicht so optimal für Euer Projekt, wünscht Ihr Euch mehr Regen?
Haha, ja klar. Aber wir sind da optimistisch. Das kann ja bei uns so schnell gehen. Wenn es jetzt einen Monat schön war, darf es ruhig auch mal wieder regnen.
Könnte es passieren, dass ich mir bald auch in der Fußgängerzone einen Regenschirm ausleihen kann?
Wenn das Ganze gut angenommen wird, könnte es natürlich sein, dass das Projekt erweitert wird. Wir haben uns auch überlegt, dass die Nutzer am Ende selbst Regenschirme beisteuern können. Außerdem könnte man das Projekt noch auf weitere Gebrauchsgegenstände, die man öfter nicht zur Hand hat, anwenden.
(Interview: Verena Pongratz)
David Wei ist 23 Jahre alt und stammt aus der Pfalz. Er ist für das Studium an der TUM nach München gezogen. Gerade macht er seinen Master in Physik und möchte anschließend noch den Dr. draufsetzen.
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Junge Akademie der TUM